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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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beruhigte mich aber schnell wieder.
Vermutlich war er nur pinkeln und kam gleich zurück. Als ich mich auf dem
dunklen Parkplatz umschaute, fiel mir etwas auf. Vorhin hatten hier vier Autos
geparkt, doch nun sah ich einen fünften Wagen, einen grünen Nissan, im Dunkeln
stehen.
    Ich war sicher, hinter dem Steuer die Umrisse einer Gestalt
zu erkennen.
    Keine Sekunde später raste ein Taurus mit dröhnendem Motor
und grellen Scheinwerfern auf den Parkplatz. Ich geriet in Panik und rannte auf
den Volvo zu, als der Taurus mit kreischenden Reifen hielt und Stone heraussprang,
gefolgt von zwei Agenten. Stone richtete seine Waffe auf mich. »Sie sind verhaftet,
Moran! Runter auf den Boden. Hände hinter den Kopf. Na los!«
    Ich war etwa fünf Meter vom Volvo entfernt. Wenn ich zu dem
Wagen rannte, würde Stone mich erschießen. Ein Blick in sein Gesicht verhieß
nichts Gutes. Er schien nicht in der Stimmung zu sein, lange zu diskutieren.
Aber ich musste fliehen. Warum war Frank nicht da, wenn ich ihn
brauchte?
    »Okay, okay«, rief ich zurück, um Zeit zu gewinnen.
    Stone zielte mit seiner Waffe auf mich, als ich meine Hände
in die Luft hob und so tat, als wollte ich mich auf die Erde legen. Dabei
verringerte ich die Entfernung zwischen mir und dem Volvo. Als ich mich dem
Wagen weit genug genähert hatte, sprang ich durch die offene Tür hinein. Als Stone
abdrückte, dröhnte der Schuss über das Parkplatzgelände. Ich hörte den Einschlag
der Kugel in die Windschutzscheibe, als ich den Schlüssel mit bebenden Fingern
im Zündschloss drehte. Der Motor sprang an.
    Stone stürmte wie ein wütender Stier auf mich zu. Ich
stellte einen Fuß aufs Gaspedal, als der nächste Schuss ein Loch ins Dach riss
und an meinem Kopf vorbeizischte. Eine weitere Kugel sirrte an meiner rechten
Schulter vorbei und zerschmetterte das Heckfenster. Ich wusste nicht, ob Stone oder
einer der anderen Agenten geschossen hatte, doch ich hörte Stone schreien:
    »Bleiben Sie stehen, oder ich leg Sie um, Moran!«
    Ich trat das Gaspedal durch und jagte vom Parkplatz
herunter.

154.
    Der Volvo wurde von drei weiteren Kugeln
getroffen – eine riss ein zweites Loch in die Windschutzscheibe, und zwei
drangen durchs Dach des Wagens. Ich fuhr mit Vollgas weiter, obwohl ich durch
die halb zerschmetterte Windschutzscheibe nur schlecht sehen konnte.
    Da ich die Scheinwerfer nicht eingeschaltet hatte, konnte
ich die Straßenbiegung kaum erkennen, als ich nach links ausscherte und mit
hoher Geschwindigkeit vom Parkplatz raste, wobei der Volvo über die
Bordsteinkante sprang. Ich überfuhr jede rote Ampel. Der Wagen wurde von keinen
Kugeln mehr getroffen, doch als ich zweihundert Meter weiter auf eine Kurve
zusteuerte, sah ich grelle Scheinwerfer im Innenspiegel. Das musste Stone mit
den anderen sein.
    Doch inzwischen hatte ich einen Vorsprung. Ich
konzentrierte mich auf die Straße, nahm ein wenig Gas weg, bis die nächste
Kurve hinter mir lag, und trat das Gaspedal dann wieder voll durch. Der Motor
brüllte auf, als der Wagen beschleunigte, wobei ich den Ford Taurus aus den
Augen verlor.
     
    Stone saß auf dem Beifahrersitz, Norton hinter
dem Steuer. Vergeblich versuchten sie, den Abstand von etwa hundert Metern zwischen
den beiden Wagen zu verringern. Stone kochte vor Wut. Der Volvo war zu weit
entfernt, um einen gezielten Schuss abfeuern zu können. Als Norton in den
Innenspiegel blickte, sah er die beiden Scheinwerfer, die sich mit hoher
Geschwindigkeit von hinten näherten. »Was ist das denn für ein Scheiß?«
    »Was ist los?«, fragte Stone.
    »Irgendein Arsch ist dicht hinter uns! Sieht so aus, als
wollte der Irre uns rammen!«
    Stone streckte den Kopf aus dem Fenster und sah einen
grünen Nissan mit aufgeblendeten Scheinwerfern, der sich dem Heck des Fords
gefährlich näherte. Das im Schatten liegende Gesicht des Fahrers konnte Stone nicht
erkennen. Er schrie auf, als der Unbekannte den Ford rammte. Es krachte
ohrenbetäubend, und der Ford geriet ins Schleudern. Norton bemühte sich, die
Kontrolle über den Wagen wiederzuerlangen. »Der Scheißkerl muss verrückt sein!«
    Als Stone die nächste Kurve sah, rief er entsetzt: »Gus,
pass auf …!«
    Doch Norton reagierte zu spät, als der Nissan sie ein
zweites Mal mit voller Wucht rammte, sodass der Ford über die Straße auf eine
Leitplanke zu schleuderte.
    Verzweifelt versuchte Norton, den Wagen abzufangen, doch vergebens.
Metall kreischte, und Glas zerbarst klirrend, als der Ford die

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