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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Sekunde, als ich den Umhang sah, begann ich zu frösteln.
Ich untersuchte das Kleidungsstück, als Cooper hinter mir auftauchte. »Was ist
das?«, fragte er.
    »Constantine Gemal trug mitunter einen solchen schwarzen Umhang,
wenn er seine Opfer niedermetzelte«, erklärte ich ihm.
    »Wir haben zwei solcher Umhänge in seiner Wohnung gefunden.
Dieses Symbol hat er selbst erfunden – ein schwarzer Umhang mit einem
zerbrochenen Kreuz und einer blutroten Träne auf der linken Brustseite. Jetzt
stellt sich die Frage, was der Umhang hier macht. Gab es zwischen Gemal und
Fleist eine Verbindung?«
    »Ich habe während des Prozesses etwas über den Umhang
gelesen«, sagte Cooper. »Das zerbrochene Kreuz soll Satans Macht symbolisieren
und die rote Träne das Blut, das während eines Opferrituals vergossen wird.«
    »Da hast du aber gut aufgepasst«, sagte Stone und hängte
den Umhang zurück in den Schrank. »Hoffentlich glaubst du nicht an diese
unsinnige schwarze Magie, Cooper. Genauso wenig, wie Gemal in Wahrheit daran
geglaubt hat … oder Moran. Nicht wahr, Moran? Was sagt Lous kleines Mädchen
dazu?«
    Mir entging Stones spöttischer Ton nicht. Ich wusste, dass
er es darauf anlegte, mich auf die Palme zu bringen, und hielt es deshalb für
klüger, ihm keine Antwort zu geben. Cooper schaute uns verwirrt an, als wollte
er sagen: Was geht zwischen euch beiden vor? Offenbar hatte ihm noch niemand
von den Feindseligkeiten zwischen Stone und mir erzählt. Und auch nicht von Stones
Andeutungen, dass er mich insgeheim für Davids und Megans Mörderin hielt. Alle,
die ich kannte, hielten seinen Argwohn lediglich für Neid auf meinen
beruflichen Erfolg. Da ich einen öffentlichen Streit vermeiden wollte, wandte
ich mich ab.
    Stone gab sich jedoch nicht damit zufrieden und setzte
seine Provokation fort. »Sind Sie froh, dass Lou Sie in diesem Fall zur Nummer
Zwei gemacht hat, Moran? Ich glaube, Lous Wahl hat etwas damit zu tun, dass Sie
eine Frau sind.«
    Ich funkelte ihn wütend an. »Warum halten Sie nicht endlich
den Mund, Stone?«
    Jetzt grinste er höhnisch. »Ich frage mich, was Sie mit
Ihrem Mund machen, wenn keiner hinsieht. Sind Sie schon mal für Lou auf die
Knie gegangen und haben ihm einen geblasen, weil er Ihre Karriere so hilfreich
vorangetrieben hat?«
    »Wie können Sie es wagen!« Ich verpasste Stone eine
schallende Ohrfeige. Er taumelte und presste eine Hand auf seine Wange.
    » Verdammtes Miststück! «
    Stones schockiertes Gesicht war ein schöner Anblick, doch ich
wusste sofort, dass ich einen großen Fehler gemacht hatte. Ich sah Lou Raines
in der Tür stehen. Er warf mir einen vernichtenden Blick zu. »Habe ich etwas
verpasst, Agent Moran?«

39.
    Lou trat ein. Er rümpfte die Nase, als ihm der
Verwesungsgestank des toten Schäferhundes entgegenschlug. »Was, zum Teufel,
geht hier vor? Und was ist mit dem toten Köter?«
    Ich warf Stone einen kurzen Blick zu. Er ließ die Hand
sinken, worauf ein roter Abdruck auf seiner Wange und ein Blutfleck auf den
Lippen sichtbar wurden.
    »Muss ich meine Frage wiederholen? Sind Sie alle taub?«,
rief Lou. »Was haben Sie dazu zu sagen, Agent Moran?«
    Ich kam mir vor wie eine Schülerin, die von einem Lehrer
bei einem Vergehen ertappt worden war. »Lou, es ist nicht …«
    »Ich werde Ihnen sagen, was es nicht ist«, sagte Lou
wütend. »Ich erwarte hier eine professionelle Ermittlung, stattdessen werde ich
Zeuge eines Streits auf Kindergartenniveau. Wir sprechen später darüber, Moran.
Stone, werden Sie Anzeige gegen Moran erstatten?«
    Stone wischte sich mit dem Jackenärmel das Blut von den Lippen.
»Ich denk drüber nach.«
    Lou schüttelte den Kopf. »Während Sie das tun, wäre es ganz
nett, wenn jemand mir sagen würde, was hier passiert ist.« Er zeigte auf den
Schäferhund. »Fangen wir mit dem toten Hund an.«
    Ich klärte Lou auf. »Zeigen Sie mir den Umhang«, sagte er.
    »Gib mir ein Paar Handschuhe, Cooper.«
    Cooper reichte ihm ein Paar Latexhandschuhe, und ich führte
Lou zum Schrank, wo er das Kleidungsstück schweigend betrachtete. »Wo ist das
andere Zeug?«
    Stone zog den Linoleumboden hoch, um Lou die Vertiefung im
Boden zu zeigen, in der das Geld und der Plan lagen. Lou kniete sich auf den
Boden. Als er den Plan betrachtete, knurrte er: »Was hat der Typ mit einem Plan
von Greensville gemacht?«
    »Das hat uns alle überrascht«, sagte ich.
    »Ach ja? Sie und Stone waren sich also einig. Warum kommt es
dann plötzlich zu einer tätlichen

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