- Der Jünger des Teufels
seine Zunge die
meine berührte.
Seine Hände streichelten meinen Körper, und ich erschauerte,
als er eine Hand unter meine Bluse schob und meinen Busen umfasste. Ich wollte
mich von ihm lösen, schaffte es aber nicht.
Du
kannst deine Gefühle nicht für immer ausschalten. Du kannst dich nicht dein
Leben lang fürchten.
Josh
liebkoste mit den Fingern meine Brustwarzen. Ich legte eine Hand auf seine Brust, und es war schön, seinen Herzschlag zu spüren. Ehe
wir uns versahen, lagen wir auf dem Bett. Langsam knöpfte Josh meine Bluse auf,
küsste zärtlich meinen Busen, ließ die Lippen über meinen Leib gleiten. Ich
streckte den Arm aus, strich über seine Hose, spürte seine Erregung. Hart
und männlich.
Jäh entbrannte heiße Leidenschaft, und wir zogen einander hastig
aus. Dann legte Josh sich auf mich, und während wir uns küssten, hob ich ihm
mein Becken entgegen, um ihm den Weg zu weisen.
69.
Als in der Nähe des Hotels die Sirene eines
Krankenwagens aufheulte, erwachte ich. Fünf Stunden waren vergangen, und es war
fast fünf Uhr. Josh lag nackt neben mir und schlief tief und fest. Mir gefiel
sein sauberer, frischer Geruch. Das Licht brannte noch immer. Es erregte mich,
ihn zu betrachten. Seine breite Brust, seinen weichen und doch straffen Bauch,
das dichte Haar, die schlanken, kräftigen Beine. Dann schaute ich auf seinen Penis
und widerstand dem Verlangen, ihn zu berühren, bis er sich unter meinen Händen
wieder aufrichtete. Es war ein schönes Gefühl, einfach nur neben Josh zu liegen
und sich treiben zu lassen. Doch als ich an David dachte, stiegen Schuldgefühle
in mir auf. Ich trug noch immer seinen Ring.
Dann ging mir ein anderer Gedanke durch den Kopf: Lou hatte
mich zwar nicht mehr auf meinem Handy angerufen, aber vielleicht hatte er es in
meinem Hotelzimmer probiert. Ich hielt es für das Beste, meine Mailbox
abzuhören und noch einmal zu versuchen, ihn zu erreichen. Lou sollte möglichst
schnell von den tödlichen Schüssen erfahren, die ich abgefeuert hatte. Ich
stieg aus dem Bett, küsste den schlafenden Josh auf die Wange, zog mich an und
huschte auf den Gang. Als ich in mein Zimmer kam, wählte ich Lous Handynummer.
Nach dem zweiten Klingeln hob er ab.
»Tut mir leid, dass ich noch nicht zurückgerufen habe.
Heute war viel los«, sagte Lou verschlafen.
»Sind Sie zu Hause?«
»Nein, noch immer im Büro. Ich wollte Sie gerade anrufen. Ich
habe ein paar Neuigkeiten für Sie.«
Es war schön, Lous Stimme zu hören, doch was er mir
erzählte, erschütterte mich bis ins Mark.
»Kate, in Istanbul, Gemals ehemaligem Jagdrevier, wurde ein
Doppelmord verübt. Die Opfer waren ein Vater und seine halbwüchsige Tochter.
Beide wurden im Versunkenen Palast erstochen, einer bekannten
Touristenattraktion. Zwischen den beiden Leichen lag ein Holzkreuz.«
Ich war dermaßen erschüttert, dass ich mich setzen musste. Von
diesem Palast hatte ich schon mal gelesen. Es war eine alte unterirdische
Zisterne, von den Römern erbaut, die Schauplatz eines von Gemal begangenen
Mordes war.
»Wann ist es passiert?«, fragte ich.
Lous Stimme hallte durch die Leitung. »Vor etwa acht
Stunden.«
Ich war sprachlos. »Sind Sie noch dran?«, fragte Lou
schließlich.
»Ja …« In meinem Kopf klingelten alle Alarmglocken. In Istanbul
hatte Gemal seine ersten Morde verübt; sein Vater und seine Schwester waren die
Opfer gewesen. Zudem lösten die binnen kürzester Zeit in Paris und Istanbul
begangenen Morde größte Unruhe in mir aus. »Woher wissen Sie das?«
»Delons Chef hat mich vor einer knappen halben Stunde
angerufen. Er hatte die Morde in den Katakomben in die I-24/7-Datenbank von
Interpol eingegeben, und die Türken haben sofort reagiert und Fragen gestellt.
Jetzt haben sie wohl seit gestern Abend ihren eigenen unterirdischen
Doppelmord. Die Opfer wurden kurz nach der Tat entdeckt. Delons Chef hat
erfahren, dass beide mit einem Schlachtermesser oder einem Hackbeil
niedergemetzelt wurden«, sagte Lou.
Übelkeit stieg in mir auf. Wie lange würden diese
Grausamkeiten noch weitergehen? »Was werden wir tun?«, fragte ich Lou.
»Wir? Nichts.«
»Denken Sie an die Mordmethode, die Tatorte, die Profile der
Opfer, die Lage des Kreuzes. Das ist exakt Gemals Handschrift. Es muss unser
Nachahmer gewesen sein.«
»Vielleicht, aber in diesem Fall wird die türkische Polizei
ermitteln«, beharrte Lou. »Es ist zu früh, unsere Nase da hineinzustecken. Es
ist besser, wir warten zunächst ab, wie die Ermittlungen
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