Der Jüngstre Tag
war Adam gewesen, der Nigels Sohn Miles bei ihrer Flucht aus Haver mit einem einzigen Schuss getötet hatte. »Nimm ein Gewehr und sieh zu, dass du ein paar Tiere erlegst.« Adam warf sich in die Brust, selbstbewusst durch das Lob. »Halte dich Richtung Westen. Wir bleiben im Hafenviertel und marschieren Richtung Osten. Wir wollen nicht, dass jemand versehentlich erschossen wird. Nimm Fergus und deine Jungen mit. Sie können dir helfen, deine Beute zu tragen.«
»Wie viele Tiere soll ich schießen?«, fragte Adam.
»Genug Fleisch für ein paar Monate. Wir können es nach Biltong-Art trocknen.«
»Kein Problem.«
Mark wandte sich wieder Steven zu. »Versuch du, mit Penny frisches Wasser zu finden. Ich nehme Allison, Jessica und die Kinder mit. Wir suchen Obst und Gemüse – alles, was wir einmachen können. Wir durchsuchen auch die Häuser. Es würde mich aber wundern, wenn wir irgendwas zu essen finden.«
Mark reichte Steven und Adam jeweils ein Gewehr und Munition. »Kannst du schießen?«, fragte er Fergus, nachdem er kurz nachgedacht hatte. Der schüttelte den Kopf.
»Ich aber«, prahlte Robert.
Mark reichte ihm das letzte Gewehr. Dann wandte er sich an alle und mahnte: »Seid vorsichtig. Bleibt in euren Gruppen. Wenn ihr in Schwierigkeiten geratet, feuert schnell hintereinander vier Schüsse ab. Und achtet darauf, dass ihr alle vor Einbruch der Dunkelheit wieder an Bord seid.«
Steven reichte Penny die Hand, und sie eilten an den verfallenen Häusern am Kai entlang. »Schön, dass dein Vater auf die Kinder aufpasst«, scherzte Penny.
Sobald sie außer Sicht und Hörweite der anderen waren, führte Steven sie zu einer Wiese, auf der umgeben von Büschen hohes Gras wucherte. Steven zog Penny neben sich auf die Erde. Endlich waren sie allein und genossen beglückt die Zweisamkeit. Hastig zogen sie sich gegenseitig aus, umarmten sich und rollten nackt durchs Gras. Dann liebten sie sich und versuchten beide, den Höhepunkt möglichst lange hinauszuzögern. Als sie ihn schließlich beide erreichten, stöhnten sie vor Wonne. Langsam lösten sie sich aus der Umarmung, streckten lachend alle viere von sich und schauten in den Himmel.
»Ich liebe dich so sehr«, sagte Steven nach einer Weile.
»Ich liebe dich auch«, erwiderte Penny. Sie rollte sich auf den Bauch und strich mit den Fingern über Stevens Leiste. Als sie sich ein wenig erholt hatte, setzte sie sich mit gespreizten Beinen auf ihn. Sie schob seinen Penis in ihre Scheide und bewegte sich rhythmisch auf und nieder, während Steven ihre Brüste streichelte. Penny warf den Kopf zurück, und ihr goldenes Haar wippte auf ihren nackten Schultern. Plötzlich stockte ihr der Atem, und Steven glaubte zuerst, sie habe erneut den Höhepunkt erreicht. Doch dann sah er das Entsetzen in ihren Augen und griff instinktiv nach dem Gewehr.
»Es ist alles in Ordnung«, sagte sie leise. »Sie sind tot.« Sie löste sich von ihm, sank ins Gras und zeigte auf die Büsche. »Da drüben.«
Steven spähte durch das hohe Gras und sah fünf kopflose Skelette, die an Kreuze gebunden waren und nur noch von zerfetzter Kleidung zusammengehalten wurden.
»Was, meinst du, ist hier passiert?«, fragte Penny. Sie zog sich hastig an, als wollte sie ihren Körper vor neugierigen Blicken schützen.
»Das weiß nur Gott allein.« Enttäuscht und verwirrt zog Steven sich ebenfalls an. »Sieht aus wie eine Massenhinrichtung. Komm, wir suchen Wasser.«
Mark und Allison bahnten sich vorsichtig den Weg an Bombenkratern vorbei und gingen langsam eine Straße hinunter. Auf einem schäbigen Straßenschild stand Long Street – ein so einfallsloser wie passender Name. Jessica, die Tommy und Lee an den Händen hielt, folgte ihnen. Auf beiden Seiten der Straße standen ausgebrannte Häuser, viele waren eingestürzt.
»Das verstehe ich nicht«, murmelte Mark mehr zu sich selbst. »Ich hätte nicht gedacht, dass ein anderes afrikanisches Land über die militärische Macht verfügte, um solche Schäden zu verursachen.«
»Es könnten auch die Amerikaner gewesen sein. Du weißt ja, wie gerne das Land immer Krieg geführt hat.«
»Glaube ich nicht. In diesem Teil der Welt gibt es kein Öl, um das es sich zu kämpfen lohnt.«
»Gold und Diamanten?«
»Damit kann bei einer Pandemie wohl keiner was anfangen.«
Jessica holte sie ein. »So viele Skelette«, sagte sie schaudernd. Sie kamen gerade an einem Gulli vorbei, den menschliche Knochen verstopften, die vermutlich bei einer Überschwemmung
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