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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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rief Mark. »Wir bleiben hier. Wir wollen nur reden.« Er senkte die Stimme. »Rudert ein Stück zurück und richtet den Bug zur Archangel aus – für den Fall, dass wir schnell verschwinden müssen«, sagte er zu Steven und Luke.
    Als sie ein Stück zurückruderten, ließ der Mann den Bumerang sinken. »Woher kommt ihr?«, rief er.
    »Aus Neuseeland und aus England«, erwiderte Mark.
    »Hätte ich mir denken können. Scheiß-Briten und Scheiß-Kiwis, verdammt«, sagte der Mann prustend. Die Frauen neben ihm kicherten.
    »Ich bin Mark. Wer bist du?«
    »Corky.«
    »Wie ist dein richtiger Name?«
    »Das geht dich nichts an. Nenn mich einfach Corky. Was willst du?«
    »Wir wollen unseren Mann zurück.«
    »Was redest du da, verdammt?« Die größte Frau beugte sich vor und flüsterte Corky etwas ins Ohr. »Ah, offenbar ist er hier. Wie ich gehört habe, ist der kleine geile Scheißkerl ziemlich beschäftigt.« Wut schwang in Corkys Stimme. Er sagte etwas zu der großen Frau, woraufhin diese den Strand hinunterlief. »Aber warum seid ihr überhaupt hier?«
    »Wir brauchen Nahrung und Wasser. Wir brauchen mehr Proviant, sonst schaffen wir es nicht bis nach Neuseeland.«
    »Und wie seid ihr auf die Idee gekommen, hier einen Zwischenstopp einzulegen? Soweit ich weiß, sind wir die einzigen Überlebenden in Australien.«
    »Heißt du Chatfield?«, fragte Mark.
    »Nee.« Corky zögerte kurz und fügte dann hinzu: »Aber mein Großvater mütterlicherseits war ein Chatfield.«
    »War er Seemann auf einem Handelsschiff?«
    »Ja. Woher weißt du so viel, du Klugscheißer?«
    »Weil wir verwandt sind. Wir sind auch Chatfields. Wir sind offenbar die einzige Familie auf der Welt, die ein bestimmtes Gen hat. Etwas in unserem Blut hat dafür gesorgt, dass wir die Pandemie überleben.«
    »Nun, du weißt aber auch nicht alles, Kiwi, oder? Diese Aborigines sind vielleicht mit dir verwandt, aber sicher nicht mit mir.«
    »Wie kommt es, dass ihr dann zusammen seid?«
    »Sie sind mir in Straddie über den Weg gelaufen.«
    »Was ist mit ihren Männern?«
    »Haben keine«, erwiderte er, ohne weitere Erklärung. »Sie haben nur mich.«
    »Können wir anlegen und in Ruhe miteinander reden?«
    »Nein, könnt ihr nicht. Wenn ihr reden wollt, bleibt, wo ihr seid, und redet.«
    Mark entschied sich für eine andere Taktik. »Ich habe gesehen, dass ihr Kinder habt. Hast du auch Jungen?«
    »Wir haben ein paar, aber sie sind nicht von mir. Ich gebe mein Bestes, aber es werden immer Mädels.«
    »Darum müssen wir reden. Du brauchst frisches Blut. Sonst stirbt deine Gemeinschaft aus.«
    »Du setzt keinen Fuß auf meinen Strand«, drohte Corky ihm. Eine der Aborigine-Frauen sagte etwas zu ihm, woraufhin er sich umdrehte und den Blick über den Strand gleiten ließ. Robert war aus einem der Häuser gekommen und schlenderte auf sie zu. Er hielt die Hand einer nackten jungen Frau.
    »Alles in Ordnung, Junge?«, schrie Mark.
    »Was für eine dumme Frage«, sagte Steven leise. Robert erwiderte nichts.
    »Komm, Robert, hör auf mit dem Unsinn«, rief Mark. »Schwimm zu unserem Dingi.«
    »Okay«, sagte Corky in lautem Ton. »Was willst du, Junge? Willst du hier bei dem Mädel bleiben oder nach Neuseeland fahren?«
    »Noch eine dumme Frage«, murmelte Steven.
    Robert, der sonst immer ein mürrisches Gesicht machte, grinste und zuckte mit den Schultern. »Ich bleibe natürlich hier.«
    »Dann hast du jetzt deine Antwort«, rief Corky Mark zu. »Du hast gesagt, ich brauche mehr männliche Gene, und es sieht so aus, als hättest du das Problem für mich gelöst. Jetzt haut ab.«
    »Aber wir können einander helfen.«
    »Du hast sonst nichts, was ich haben will«, feixte Corky. »Es besteht ohnehin die Gefahr, dass wir uns bei diesem kleinen geilen Scheißkerl irgendeine Krankheit holen.« Er drehte sich zu Robert um. »Geh zurück ins Haus. Nimm das Mädchen mit. Ihr steht beide unter Quarantäne, verstanden?« Robert nickte und grinste noch immer. »Ich will keinen von euch beiden außerhalb des Hauses sehen, bis ich euch erlaube, es wieder zu verlassen. Essen und Wasser stellen wir euch auf die Veranda.«
    Als Robert und das Mädchen weggingen, wandte Corky sich wieder Mark zu. »Jetzt lichtet den Anker und haut ab. Wenn ihr versucht, an Land zu kommen, mach ich mit dir kurzen Prozess und mit ihm auch.« Er deutete mit dem Daumen auf Robert. »Ich erschieße ihn in seinem Bett.«
    Die Drohung war deutlich genug und bestätigte, dass Corky Feuerwaffen

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