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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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Mark die beiden Ruderboote, die sich mit Lee an Bord der Archangel näherten.
    Und es gab noch eine Überraschung.
    »Kann ich mit euch kommen?«, fragte die große Frau Mark, nachdem sie das zusätzliche Wasser abgeladen hatten. Ihr rechtes Auge war geschwollen. Corky hatte ihr einen Faustschlag verpasst, weil sie Lee mit an Land gebracht hatte.
    Mark brachte die Frage aus der Fassung, aber er fing sich schnell wieder. »Natürlich kannst du mitkommen.«
    »Kann ich auch mitkommen?«, fragte eine zweite Frau.
    »Sicher.« Die beiden Frauen legten die Ruder ins Boot und kletterten an Bord. »Was ist mit euch?«, fragte Mark.
    »Ich möchte auch mitkommen«, sagte das kleine Mädchen.
    »Das geht nicht«, erwiderte ihre Mutter streng und blieb im Ruderboot sitzen. Die vierte Frau schüttelte ebenfalls den Kopf.
    »Lee, komm an Bord«, befahl Mark ihm und wandte sich den anderen zu. »Stoßt die Boote ab und lichtet den Anker.«
    »Und wo legen wir an?«, fragte Allison Mark, als die Archangel sich vom Strand entfernte und an Geschwindigkeit gewann.
    »Wie meinst du das?«
    »Du wirst Robert doch nicht hier zurücklassen.«
    »Wir haben keine andere Wahl. Es hat auch seine Vorteile, wenn er hierbleibt.«
    »Vorteile! Vorteile für wen?«
    »Für die menschliche Rasse. Wir müssen die Chancen erhöhen. Sie brauchen seine Gene, und wir brauchen ihre.« Mark zeigte auf die beiden Frauen, die auf dem Kabinendach saßen. »Ein fairer Tausch ist kein Diebstahl.«
    »Ich weiß nichts von einem wichtigen Gen«, erwiderte Allison wütend. »Du jedenfalls hast ein fehlerhaftes Gen. Du überlässt Robert einfach seinem Schicksal, ohne zu wissen, was passiert. Und weißt du, dass diese Frau zwei Kinder zurückgelassen hat?«, schrie sie und zeigte auf die kleinere der beiden Frauen.
    Mark antwortete nicht. Allison zog ihren Pullover aus und warf ihn einer der beiden Frauen zu. »Bedeckt euch«, fuhr sie sie an.
    »Ihren Kindern wird es gut gehen. Die anderen kümmern sich um sie«, sagte Mark in dem Versuch, Ruhe zu bewahren.
    Allison verschwand durch die Luke. »Genauso wie sich alle um meine Mutter kümmern, was?«, schrie sie von der untersten Stufe.
    Der Rest der Mannschaft verfolgte erstaunt den Streit, der weiter angefacht wurde, als Allison den Kopf durch die Luke streckte und der anderen Frau ein Bündel Kleider zuwarf.
    Steven machte der Angriff auf seinen Vater verlegen. Er drehte sich um und beobachtete durch das Fernglas die Ruderboote, die gerade das Ufer erreichten. Was er durch das Fernglas sah, machte die Situation nicht einfacher.
    »Wirf mal einen Blick auf das erste Ruderboot«, sagte er zu seinem Vater und reichte ihm das Fernglas. Mark stellte die Schärfe richtig ein und beobachtete die beiden kichernden jungen Frauen, die das Boot ruderten. Dann sah er das kleine Mädchen, das den Koalabären im Arm hielt und über das Dollbord spähte. Sie sprach mit Luke, der sich am Heck festhielt.

12
    Duncan sorgte dafür, dass Dianas Arbeitsplan umgesetzt wurde, und so gelang es der Gemeinschaft in Haver, trotz der fehlenden Hände alle anfallenden Arbeiten zu erledigen. Die Arbeit war hart, und die Tage waren lang, aber die Farm und die Gärten gediehen prächtig.
    Nigel hatte entschieden, dass Bauern keine Bildung brauchten. Dennoch bekamen die Kinder unter Dianas Führung Grundwissen vermittelt. Jeden Abend hatten sie nach ihrem zwölfstündigen Arbeitstag eine Stunde Unterricht. Diana hatte das Ziel, dass alle Kinder Lesen, Schreiben und mathematische Grundkenntnisse erlernen sollten. Sie teilte weiterhin die Arbeit in den Küchen und der Wäscherei ein. Zudem sorgte sie dafür, dass die Prunkgemächer genauestens Nigels Vorstellungen entsprachen. Natürlich fiel auch die Erfüllung der sexuellen Bedürfnisse der Chatfields in ihren Aufgabenbereich.
    Das Leben von Nigel und seinen Söhnen bestand hauptsächlich daraus, zu faulenzen und es sich gut gehen zu lassen. Ab und zu verließen sie das vierhundert Hektar große Wildgehege und begaben sich auf Beutezüge. Größtenteils verbrachten sie ihre Tage damit, Bowling zu spielen, sich im Bogenschießen zu üben, im Park zu jagen und sich zu vergnügen. Wenn es regnete, zogen sie sich ins Haus zurück, während ihre Verwandten auf den Feldern und in den Gärten schufteten und nass bis auf die Knochen wurden. Geschützt vor dem Regen spielten die Chatfields dann Karten, Brettspiele und Billard unter den wachsamen Augen der britischen Aristokratie, deren Porträts die

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