Der Jüngstre Tag
Uhr. »Ich muss gehen.«
Jasper nickte. »Zurück zu deinem Toilettendienst? Es kommt mir so vor, als wärest du nicht viel besser dran als ich. Wir könnten beide ein bisschen Aufmunterung vertragen.« Er verstummte kurz. »Wenn du eine Stunde vor Beginn meiner Schicht zu mir kommen würdest, könnte ich dich aufmuntern.«
»Keine Chance.« Jennifer stand auf. Sie sah ihn an und strich sich unwillkürlich das Haar aus dem Gesicht.
»Schade. Wir haben gut zusammengepasst.«
Als Jennifer den Raum verließ, klopfte ihr Herz wieder laut. Sie wollte ihn, und sie wusste, dass er sie auch wollte. Konnte sie ihm vertrauen? Oder war das alles nur eine Masche? Würde er es auch bei Virginia, Kimberley oder Rebecca probieren, wenn sie ihn allein zu seiner Zelle eskortierten?
Bei diesem Gedanken verzog Jennifer das Gesicht. Von jetzt an würde sich ihnen keine Gelegenheit mehr bieten. Wenn ihn jemand bekam, dann sie. Sie würde sich immer freiwillig melden, Jasper zu eskortieren. Sie musste es nur noch irgendwie einrichten, dass sie niemand begleitete.
In den nächsten zwei Wochen wurde Jennifer jedes Mal von anderen Familienmitgliedern begleitet, wenn sie Jasper im Strafzimmer abholte und ihn in seine Zelle brachte. Ab und zu bot sie an, die Aufgabe alleine zu übernehmen, doch der Rest der Familie hatte Angst vor den scharfen Worten der Anführerin und den unangenehmen Aufgaben, die sie ihnen zur Strafe aufhalsen könnte. Duncan war besonders vorsichtig.
»Wir brauchen heute Nachmittag wieder Sperma von Jasper«, erklärte Jennifer ihrem Bruder, als er anbot, Jasper mit ihr zu begleiten.
»Großartig! Dann soll ich ihm beim Masturbieren zusehen?«
»Für ihn wird es noch unangenehmer, wenn du zusiehst. Wenn du willst, mache ich es alleine.«
»Und das ist nicht unangenehm?«
»Männern macht es nichts aus, es vor Frauen zu tun. Sie tun es nur nicht gern vor anderen Männern.«
»Woher weißt du das?«
»Schon viele Männer haben es in meiner Gegenwart gemacht. Du hast es doch bestimmt auch schon mal vor einer Frau gemacht, oder?«
»Nein, hab ich nicht!«, erwiderte Duncan entrüstet.
»Hast du es schon mal in Gegenwart eines Mannes gemacht?«, fragte Jennifer hinterhältig.
»Ganz sicher nicht!« Duncan klang noch schockierter. »Das würde ich niemals tun.«
»Wie du meinst. Aber darum geht es auch gar nicht. Das Problem ist, dass Jasper es nicht schaffen wird, wenn du zusiehst. Wir müssten nicht nur stundenlang da herumhängen, während er es versucht, obendrein kriegen wir noch von Diana eins aufs Dach, wenn der Nachschub nicht kommt. Rebecca hat ihren Eisprung, und darum braucht Theresa Jaspers Sperma heute Nacht.«
»Er ist zu gefährlich, um nur von einer Person begleitet zu werden«, murmelte Duncan.
»Unsinn. Wie du weißt, ist er ein gebrochener Mann. Er ist sanft wie ein Lamm. Aber du musst es wissen. Wenn du zusehen willst, wie er masturbiert, verstehe ich das. Ihr beide könntet es doch auch gleich gemeinsam machen. Was meinst du? Ich habe dein Glas in Theresas Praxis gesehen, als ich Jaspers Glas geholt habe. Ich könnte euch beiden zuschauen.«
Um kurz vor zwei an diesem Nachmittag forderte Jennifer Duncan auf, Jasper mit ihr gemeinsam in seine Zelle zu bringen.
»Ich muss mich um die Pferde kümmern«, sagte er hastig. »Du musst dir jemand anderen suchen.«
Jennifer lächelte insgeheim. Sie hatte gesehen, dass Diana mit Paul den Park verlassen hatte, um mit ihm auf Beutezug zu gehen. Sie hatten den Elektro-Laster genommen, was bedeutete, dass sie eine Weile fort sein würden. Alle konnten sich entspannen. Jennifer bat keinen anderen um Hilfe, sondern ging geradewegs zum Strafzimmer.
Damian und Jasper rannten beide wie wild auf ihren Tretmühlen, von ihren Körpern tropfte der Schweiß. Sie hatten heute sehr viel Strom generieren müssen, da den ganzen Morgen die Waschmaschinen gelaufen waren. Die beiden Brüder konnten die Nadeln nur mit Mühe über der Marke halten.
Als Jennifer den Raum betrat, stieg Jasper aus seiner Tretmühle, reckte sich und rieb sich die Schienbeine.
»Sag den Morgans, sie sollen Greg sofort herbringen«, bettelte Damian. »Ich kann die Nadeln allein nicht lange über der Marke halten.«
»Dann sollten wir uns beeilen«, sagte Jennifer zu Jasper.
Jasper beendete die Massage seiner Glieder und nahm die Eisenkugel in die Hand. Als sie den Eingang gegenüber erreichten, standen Susan und Theresa bereits unten am Turm, um Greg abzuholen.
»Warum bist du
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