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Der Junge aus dem Meer

Der Junge aus dem Meer

Titel: Der Junge aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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er sich beinahe, weil er gerade seine Kaffeetasse am Mund hatte. „Weshalb schreibst du in deinem Artikel eigentlich kein einziges Wort von den Glorreichen Sieben? Schließlich haben wir den Jungen doch gefunden.“
    „Also eingeschnappt“, stellte Herr Kubatz fest. Er schmunzelte ein wenig und blickte sich um. „Bedeutet es euch denn so viel, wenn euer Name in der Zeitung steht?“
    „Bah, mir persönlich ist das schnurzegal “, antwortete Karlchen Kubatz . „Aber ich weiß nicht, wie die anderen darüber denken.“
    „Ach, und du glaubst, sie sind jetzt sauer, weil dein Herr Vater in seiner Zeitung nur von irgendwelchen Jungen schreibt, als ob er nicht gewußt hätte, wie sie heißen?“ fragte Herr Kubatz. „Jetzt unterschätzt du aber deine Freunde, möchte ich hoffen. So eingebildet sind sie nämlich gar nicht.“
    Tatsächlich protestierten die Glorreichen Sieben augenblicklich und lautstark. Und es hörte sich auch so an, als sei es ehrlich gemeint.
    „Dann will ich ja nichts gesagt haben“, entschuldigte sich Karlchen Kubatz und zog den Kopf zwischen die Schultern. „Ich hab’ nur laut gedacht.“
    „Übrigens hatte ich mir die Sache natürlich überlegt“, erklärte der Chefredakteur, als er seine Serviette zusammenlegte. „Vielleicht ist euch aufgefallen, daß auch der Name der Insel verschwiegen worden ist. Weil ich so lange wie nur möglich den Ort, wo die Geschichte passiert ist, geheimhalten will. Hätte ich aber nur ein einziges Wort von den Glorreichen Sieben geschrieben, wäre es verdammt einfach gewesen, in Bad Rittershude etwa zur Apotheke am Karlsplatz zu Frau Pigge zu spazieren oder zu Friseurmeister Treutlein, um ihnen irgendwie aus der Nase zu ziehen, wo die Herren Söhne augenblicklich ihre Ferien verbringen. Und schon wäre das schöne Geheimnis im Eimer gewesen. Schließlich seid ihr zu Hause bekannt wie bunte Hunde.“
    „Und wieso muß Sylt überhaupt verschwiegen werden?“ fragte Paul Nachtigall.
    „Weil wir nicht wollen, daß Reporter und Pressefotografen plötzlich wie Bienenschwärme über unser Haus Seestern herfallen und Alexander wie eine Zitrone ausquetschen“, erklärte Herr Kubatz. Dabei fand er es jetzt an der Zeit, für heute seine erste Pfeife zu rauchen. Er holte sie aus der Tasche und füllte sie mit Tabak. „Was glaubt ihr, wie wild seit heute morgen alle großen Zeitungen hinter dieser Geschichte her sind und wie sie mit allen Mitteln herauskriegen wollen, wo wir uns aufhalten.“
    „Natürlich hast du zuerst einmal an Alexander gedacht“, überlegte Karlchen, und dann feixte er: „Aber durch deine Geheimnistuerei hast du gleichzeitig erreicht, daß deine Bad Rittershuder Nachrichten der ganzen übrigen Presse eine Nasenlänge voraus sind, und das ist für eine Provinzzeitung doch eine feine Sache, nicht wahr, Herr Kubatz?“
    „Du bist gar nicht so dämlich, wie du manchmal aussiehst“, schmunzelte Herr Kubatz. „Aber ich glaube, das hab’ ich schon einmal gesagt.“ Er paffte jetzt bereits die ersten weißen Rauchwolken vor sich hin. „Ich gebe zu, es ergab sich hier die seltene Möglichkeit, jene berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.“
    „Aber lange wirst du den Vorsprung nicht halten können“, vermutete jetzt die Großmutter. „Die anderen Jungs von der Presse sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns entdeckt haben.“
    „Genauso ist es“, erwiderte der Chefredakteur und stand auf. „Ich möchte jetzt versuchen, was Ordentliches aus meiner Schreibmaschine rauszuholen.“ Er drehte sich an der Tür noch einmal zu den Glorreichen Sieben um: „Und an eurer Stelle würde ich mich jetzt ganz schnell in die Dünen und an den Strand verfügen. Es könnte nämlich möglich sein, daß es hier schon morgen mit der Ruhe vorbei ist.“ Er stand bereits so halb im Freien, da fügte er noch hinzu: „Übrigens, überlegt euch die Sache mit diesem Zirkus, oder was es ist. Würde mal so eine Art Tapetenwechsel sein. Jedenfalls sind wir für heute abend eingeladen, wie gesagt.“ Unterwegs zu seiner Blockhütte traf Herr Kubatz den Knaben Florian. „Ich hätte schon wieder einmal eine Bitte.“
    „Immer zu Diensten“, grinste der Junge mit dem Sommersprossengesicht. Und zwei Minuten später sprang er auf sein Fahrrad, um Kriminalkommissar Michelsen die neueste Ausgabe der Bad Rittershuder Nachrichten in sein Büro nach Westerland zu bringen.
    Leider machte Florian das weiße Holztor

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