Der Junge, den niemand sah: Kriminalroman (German Edition)
Teddy Underhill vermisst wurde, als Sie das Skelett fanden?«
»Ich persönlich wusste es nicht.«
»Und doch stießen Sie relativ schnell auf die Vermisstenanzeige, oder?«
»Innerhalb einer Woche«, sagte Skwarecki.
»Gibt es eine Art Datenbank, auf die Sie zugreifen konnten?«
»Nein. Doch es stellte sich heraus, dass eine von Teddys Verwandten sich ziemlich häufig auf der Polizeiwache zeigte.«
»War das die Mutter des Jungen, Angela Underhill?«, fragte Louise Bost.
»Nein, sie war es nicht.«
»Teddys Mutter schien sich also keine großen Sorgen um das Verschwinden ihres Sohnes zu machen?«, fragte Louise Bost.
Hetzler sprang auf. »Einspruch!«
»Ich ziehe die Frage zurück, Euer Ehren«, sagte Louise Bost, bevor Hetzler auch nur benennen konnte, wogegen er Einspruch erhob.
Der Richter nickte, und Hetzler setzte sich wieder.
»Welche Verwandte stand in engem Kontakt mit der Polizei?«, fragte Louise Bost.
»Teddys Urgroßmutter Elsie Underhill. Sie kam jede Woche auf die Wache.«
»Detective«, fuhr Louise Bost fort, »wenn Mrs Elsie Underhill die Polizisten auf der Wache besuchte, wurde sie dabei von Angela Underhill begleitet?«
»Nur beim ersten Mal, als sie zusammen kamen, um die Vermisstenanzeige aufzugeben.«
»Können Sie uns etwas von den Umständen erzählen, unter denen die Anzeige aufgegeben wurde?«
»Ja«, sagte Skwarecki. »Teddys Mutter wartete zwei Wochen, bis sie die Polizei rief, um den Jungen als vermisst zu melden.«
»Gab es einen Grund, warum sie so lange wartete?«
»Ich weiß nur, warum sie mit dem Warten aufhörte.«
»Und das wäre?«
Skwarecki lehnte sich zum Mikrofon. »An dem Tag, als die Vermisstenanzeige aufgegeben wurde, war Angela zu ihrer Großmutter gegangen, um sie um Geld zu bitten.«
»Einspruch!«, rief Hetzler, wieder auf den Füßen. »Hörensagen.«
»Stattgegeben«, sagte der Richter. »Die Geschworenen werden angewiesen, die Antwort nicht zur Kenntnis zu nehmen.«
»An welchem Tag wurde die Vermisstenanzeige aufgegeben?«, fragte Louise Bost.
»Am zweiten Mai«, antwortete Skwarecki.
»Und es war ein Hinweis, der in der Vermisstenanzeige stand, der Ihnen half, das Skelett vom Friedhof als Teddy Underhills Leiche zu identifizieren, ist das richtig?«
»Ja«, sagte Skwarecki. »Die Turnschuhe des Kleinen.«
Louise Bosts Assistent kehrte an den Flipchartständer zurück und schob ein neues vergrößertes Foto in die Klammer, ein Bild von Teddys Turnschuh, auf dem die Worte »CLUB MELMAC« unter dem Schlamm deutlich lesbar waren.
Louise Bost zeigte auf den Schuh. »Dies ist der Turnschuh, den einer von Ms Ludlams freiwilligen Helfern am Nachmittag des sechsundzwanzigsten September gefunden hat, nicht wahr?«
»Ja, das stimmt«, bestätigte Skwarecki.
»Ms Dare hat ausgesagt, dass sie die Aufschrift Ihrer Beschreibung der Schuhe zuordnen konnte.«
Skwarecki nickte.
»Aber können wir sicher sein, dass der Turnschuh TeddyUnderhill gehörte?«, fragte Louise Bost. »Er wurde in einiger Entfernung von der Leiche gefunden, oder?«
»Etwa dreißig Meter entfernt.«
»Fanden Sie sonst noch irgendein Kleidungsstück des Jungen, das in der Vermisstenanzeige aufgelistet war?«
»Ja.«
»Was fanden Sie noch?«
»Den zweiten Schuh«, sagte Skwarecki.
Bosts Assistent steckte das nächste Foto auf die Staffelei. Auf diesem Schuh war das Erdferkelgesicht von Alf zu erkennen, der mit den Fingern winkte.
»Wie können Sie so sicher sein, dass dies die Schuhe von Teddy Underhill waren? Kann der Fund auf dem Friedhof nicht Zufall gewesen sein?«
»Wir wissen, wann und wo sie gekauft wurden«, sagte Skwarecki. »Die Kleider, die Teddy trug, als seine Mutter ihn zum letzten Mal sah, waren Geburtstagsgeschenke.«
»Von wem?«
»Von Elsie Underhill.«
»Sind Sie sich ganz sicher?«, fragte Louise Bost.
»Mrs Underhill hat die Quittungen aufbewahrt«, sagte Skwarecki.
»Detective, können Sie uns weitere Einzelheiten aus der Vermisstenanzeige nennen?«
»Was zum Beispiel?«
»Zum Beispiel, was Angela Underhill zum Verschwinden ihres Kindes gesagt hat?«
»Einspruch«, sagte Hetzler. »Hörensagen.«
»Stattgegeben«, sagte der Richter.
»In der Vermisstenanzeige, die Angela Underhill bei der Polizei aufgegeben hat«, sagte Louise Bost, »gibt Miss Underhill an, ihr Lebensgefährte Albert Williams sei eingeschlafen, während er auf ihren Sohn Teddy aufgepasst habe, und Teddy sei aus dem Motelzimmer weggelaufen, ist das richtig?«
»Ja, das ist
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