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Der junge Häuptling

Der junge Häuptling

Titel: Der junge Häuptling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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in der Dakotasprache sehr leise hinzu.
    »Er kennt meine Narben am Kopf, die ich als Kind im Kampf mit einem Adler davontrug«, antwortete Jack. »Aber er wird schweigen.«
    Die beiden brachen ihr Gespräch ab, denn Pitt kam wieder aus der Hütte heraus und zu Bob und Jack herbei.
    »Was ist? Brechen wir auf? Mein Pferd muß Bewegung haben, sonst wird’s mir noch krank nach dem Bad.«
    Bob und Jack erhoben sich stillschweigend.
    »Der Maler da drin heult, weil das Schiff untergegangen ist«, sagte Pitt. »Das beste wäre doch, er ritte mit uns zusammen nach Randall!«
    »Gib ihm den trockenen Anzug«, riet Bob, »dann kommt er mit!«
    »Und ich?«
    »Du verträgst die nasse Hose. Auf Randall wird der Mann wieder reich sein und dich belohnen!«
    »’ne Idee! Gut!«
    So kam es, daß alle Geretteten bald aufbrachen. Die Jungen liefen südwärts zum nächsten Dorf. Pitt bestieg seinen Braunen, der Cheyenne Langspeer seinen Schecken. Bob hielt den Grauschimmel für den Maler bereit, der als letzter aus der Rindenhütte herauskam. Die Pferde begannen zu galoppieren, die beiden Läufer liefen im Dauerlauf in weit ausgreifenden Sätzen mit. Ihnen war nicht mehr kalt.
    Als Pitt, Bob und Jack mit den beiden Fremden zusammen bei Fort Randall anlangten, waren sie selbst, ihre Kleider, ihre Pferde und ihre Waffen längst wieder getrocknet. Nur der ärmliche Schifferanzug des Malers deutete noch für jedermann darauf hin, daß etwas Unerwartetes geschehen war. Die Gruppe kam zum Tor. Der Posten hatte Bedenken, den Maler und seinen indianischen Begleiter einzulassen, und fragte nach deren Namen.
    »Dan Morris und Langspeer, der Cheyenne.«
    Ein Rauhreiter lief auf Bitte des Kuriers Pitt zum Kommandanten und kam eiligen Schrittes mit dem Bescheid zurück, daß Morris mit seinem Begleiter willkommen sei und sofort empfangen werden sollte. So ritten diese beiden mit Pitt in das Fort ein.
    »Kommt auch herein!« forderte Pitt die beiden Läufer Bob und Jack gönnerhaft auf. »Ihr habt Dienst bei uns getan, also könnt ihr auch im Stall bei uns schlafen.«
    Der kraushaarige Bob sah fragend auf Jack, den Ponka. Als dieser einverstanden schien, nahmen beide das Angebot an. Die Gruppen trennten sich. Pitt brachte Morris zum Kommandanten. Langspeer führte die Pferde und das Packtier mit Hilfe der beiden Läufer zum Stall. Die beiden Indianer und der Neger sprachen kein Wort miteinander. Als die Tiere untergebracht waren, entfernte sich Langspeer. Bob und Jack suchten sich sauberes Stroh und warfen sich in eine Stallecke. Sie waren müde.
    Es war noch früh am Morgen. Als es Mittag wurde, zeigte sich der Cheyenne Langspeer wieder im Stall, sah nach den Pferden und kam auf Jack und Bob zu.
    »Weitfliegender Vogel Gelbbart Geheimnisstab möchte Jack, den Ponka, malen.«
    »Papier und Farben werden von einem Maultier am Ufer des Missouri umhergeschleppt«, antwortete Jack. »Soll ich zurückreiten und das Maultier für den Maler Morris Gelbbart wieder einfangen?«
    Langspeer senkte die Augen. »Willst du kommen?« fragte er nur noch.
    Der Ponka überlegte nicht lange. »Ich komme.« Er rollte sich vom Boden ab auf die Füße und folgte dem Cheyenne.
    Langspeer führte den Ponka über den Hof zu einem Turmbau und im Innern des hölzernen Turmes eine Treppe hinauf. Als er eine Tür öffnete, tat sich der Blick in eine helle Stube auf, die als Wachstube dienen konnte, jetzt aber dem Maler zur Verfügung gestellt worden war. Morris saß am Tisch. Er hatte eine fremde, ihm schlechtsitzende, aber aus bestem Stoff gefertigte Kleidung an.
    Er erhob sich, um den Ponka förmlich als seinen Gast zu begrüßen, bot ihm Platz an, und als der Indianer sich setzte, ließen sich auch Morris und Langspeer nieder. Morris bot Tabak an. Der Ponka und der Cheyenne stopften ihre Pfeifen. Auch als sie die ersten Züge taten und der Maler eine gute Zigarre – sicher ein Geschenk des Kommandanten – zum Brennen gebracht hatte, wurde nicht gleich gesprochen. Aus dem Fenster der Stube hatte man einen weiten Blick über das ganze Gelände des Forts und darüber hinaus auf die hügelige Landschaft. Alle drei schauten zunächst hinaus und sahen einander dann zurückhaltend, mit halbem Blick, an.
    Der Maler griff nach einem kleinen Zettel, schrieb etwas darauf und schob es dem Ponka hin.
    Dieser las: Harry Tokei-ihto. Er knüllte das Papier, rieb mit seinem Feuerzeug Funken und verbrannte den Zettel.
    »Was willst du von mir?« fragte er den Maler.
    »Wir

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