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Der Junge im Mond: Wie mein Sohn mir half, die Welt zu verstehen (German Edition)

Der Junge im Mond: Wie mein Sohn mir half, die Welt zu verstehen (German Edition)

Titel: Der Junge im Mond: Wie mein Sohn mir half, die Welt zu verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Brown
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Getümmel. Dank meines Französisch erwarb ich am Ende doppelt so viel Brot, wie ich essen konnte – die Frau dachte, ich wolle zwei Baguettes, und ich wusste nicht, wie ich sie wieder davon hätte abbringen können. Aber zumindest hatte ich jetzt etwas zum Frühstück. Ich ging den Arm voller Baguette die Straße hinunter zum Hotel. » Bonjours, Mesdames, Messieurs« , sang ich, als ich über die Schwelle schritt. Zwei große französische Herren saßen in Lederjacken an der Bar. Sie sahen mich an, als ob ich ein Verrückter auf Besuch war.
    Aber nun hatte ich es geschafft, und es war gar nichts gewesen.
    Ich weiß schon, wie unbedeutend das scheint, wie geringfügig: Mann kauft auf Französisch einen Kaffee! Aber es waren Gégé, Jean-Claude und mein eigener Walker, die mich daran erinnert hatten, wie man die einfachsten Dinge tut. Sie erinnerten mich daran, sich nicht dafür zu schämen. Das ist nie etwas Leichtes. Der Essayist Wendell Berry hat es sogar für würdig befunden, darüber ein Gedicht zu schreiben:
    You will be walking some night
    in the comfortable dark of your yard
    and suddenly a great light will shine
    round about you, and behind you
    will be a wall you never saw before.
    It will be clear to you suddenly
    That you were about to escape,
    and that you are guilty: you misread
    the complex instructions, you are not
    a member, you lost your card
    or never had one. And you will know
    that they have been there all along,
    their eyes on your letters and books,
    their hands in your pockets,
    their ears wired to your bed.
    Though you have done nothing shameful,
    they will want you to be ashamed.
    They will want you to kneel and weep
    and say you should have been like them.
    And once you say you were ashamed,
    reading the page they hold out to you,
    then such light as you have made
    in your history will leave you.
    They will no longer need to pursue you.
    You will pursue them, begging forgiveness.
    They will not forgive you.
    There is no power against them.
    It is only candor that is aloof from them,
    only an inward clarity, unashamed,
    that they cannot reach. Be ready.
    When their light has picked you out
    and their questions are asked, say to them:
    »I am not ashamed.« A sure horizon
    will come around you. The heron will
    began his evening flight from the hill top.
    Mit achtzig begann sich Vanier auf das Ende seines Lebens vorzubereiten. Er war argwöhnisch gegenüber öffentlichen Ehrungen und Auszeichnungen und wollte nicht als Experte in Bronze gegossen werden. »Ich möchte keine noch größere Autorität sein, als ich jetzt schon bin«, sagte er mir am nächsten Morgen. »Ich möchte weniger eine Autorität sein.« Er wollte nicht verbittert sein, wie so viele andere alte Leute, »völlig am Boden vor lauter Kummer, dass sie keine Macht mehr haben.« Die Leute denken immer, sie müssten sich so und so benehmen, so und so denken, an diesen oder jenen Gott glauben, aber »man muss überhaupt gar nichts. Man muss dieses › müssen ‹ durchstreichen. Nur sein. Und die Dinge auf sich zukommen lassen. Was kommen soll, wird kommen. Die Angst der Menschen ist die Angst vor der Macht, die Angst vorm Versagen und die Angst vor der Schuld. Dass wir schuldig sind. Woran? Dass wir nicht dem Gesetz gehorcht haben. Aber welchem Gesetz? Wir wissen es nicht.«
    »Oh«, sagte ich. »Dann ist die Schuld unvermeidlich.«
    »Ja. Das ist das Problem. Es gibt eine wirklich interessante Passage in der Genesis, einer der ältesten Schriften der Menschheit, die wir haben. An einem Punkt trennen sich Adam und Eva von Gott. Und Gott läuft ihnen hinterher. Er sagt: › Wo seid ihr, ich bin’s, Gott. Wo seid ihr? ‹ Er sagt nicht: › Ihr seid nicht gut. ‹ Er sagt bloß: › Wo seid ihr? ‹
    Und Adam antwortet: › Ich hatte Angst, weil ich nackt war. Und so habe ich mich versteckt. ‹ Also: Angst, Nacktheit und Verstecken. Was bedeutet diese Nacktheit? Das ist unsere Sterblichkeit. Ob wir es mögen oder nicht, wir haben nicht die Kontrolle. Und so besteht die ganze Realität für die Menschen daraus, sich selbst zu akzeptieren, wie man ist.«
    »Walker«, sagte ich plötzlich, »er kann nicht sprechen. Und ich habe eine Art Sprache mit ihm entwickelt, bei der ich mit einem Schnalzen Kontakt zu ihm aufnehme. Und er versteht das, und manchmal antwortet er.« Ich machte unser Schnalzen ein wenig nach.
    »Er schnalzt, und Sie schnalzen, und das nenne ich Kommunion«, sagte Vanier. »Sie sind verletzlich durch ihn, er ist

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