Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Kleiner.« Der Mann grinste, und die silbernen Kontaktlinsen glitzerten im Mondlicht. »Wenn ihr auf der Suche nach Ärger seid, habt ihr euch den richtigen Ort ausgesucht.«
    »Lassen Sie uns in Ruhe.«
    »Oder?«
    »Lassen Sie uns. Ich warne Sie.«
    » Du warnst mich?« Die Hand des Mannes griff nach der Pistole.
    Pix kreischte. »Er erschießt uns.«
    »Nein, macht er nicht«, sagte Cody wütend.
    Der Mann grinste wieder. »Und, wer von euch hat Recht?« Er sah Grace an. »Was meinst du, hübsche Frau?«
    Cody öffnete die Tür und schien sich mit dem Mann mit den Silberaugen anlegen zu wollen.
    Der Typ trat zurück und nickte. »Du willst dich also wirklich in mein Revier drängen?«
    »Nein, wir hatten einfach nur einen beschissenen Tag. Wir wollen unsere Ruhe haben«, knurrte Cody.
    Grace beugte sich hinüber und griff nach Codys Arm. Er war höflich und ließ sich nicht leicht provozieren, aber wenn seine Sicherungen einmal durchbrannten … dann sollte man sich in Acht nehmen.
    »Hör auf«, bat Grace.
    »Wir sind von jedem Idioten in L. A. rumgeschubst worden.« Cody zitterte vor Wut. »Das lass ich mir nicht länger gefallen.«
    »Aber er hat eine Pistole«, kreischte Pix. »Er erschießt dich, Cody.«
    »Sie hat Recht, Cody«, sagte Grace. »Bleib im Wagen. Wir fahren weg. Finden einen ruhigen Platz.«

    Der Mann ließ seine Hand auf dem Pistolengriff liegen und zuckte mit den Schultern. Okay, was denn nun?
    »Also gut.« Cody schlug die Tür zu. »Wir fahren weg.«
    »Meinst du, ich lass dich einfach abhauen, nachdem du mich beleidigt hast? Und in mein Revier eindringen wolltest?«
    »Ich hab nichts in der Art getan.«
    »Oh doch, Kleiner.«
    »Hören Sie. Wir wollen keinen Ärger. Wir wollen nur einen ruhigen Ort finden …«
    »Aber ihr habt Ärger. Ihr seid jetzt in Andres Revier. Du hast mich beleidigt: ›Idiot‹ hast du mich genannt. Jetzt will ich Genugtuung, verstehst du? Genugtuung.«
    »Es tut uns wirklich leid«, sagte Grace, um den Mann zu beschwichtigen. »Wirklich. Wir sind müde. Wir sind die ganze Strecke …«
    »Das reicht mir nicht.«
    »Tja, was willst du denn?« Cody ballte wieder die Fäuste; sein Gesicht brannte vor Wut.
    Diese ganze Scheiße heute.
    Jetzt auch noch das.
    Ein Idiot.
    Aber ein Idiot mit einer Pistole. Wie gefährlich ist er?
    »Ich sag dir was, Kleiner.« Seine silbernen Augen funkelten. »Ich bin ein vernünftiger Typ. Das Mädchen auf dem Rücksitz. Wenn sie mir anständig einen bläst, betrachte ich das als ausreichende Wiedergutmachung.«
    Pix schrie auf. »Nein, das mach ich nicht.«
    »Das ist der Preis, Kinder.« Er zog langsam die Pistole aus dem Hosenbund.
    »Auf keinen Fall«, sagte Cody. »Da müssen Sie mir erst eine Kugel verpassen.«

    »Mit Vergnügen.«
    Pix packte Cody am Kragen seines T-Shirts und schüttelte ihn heftig. »Cody, das kannst du nicht zulassen!«
    »Cody?«
    »Ich mach jetzt meine Hose auf.«
    »Cody!«
    »Befeuchte schon mal deine Lippen, Süße.«
    »Nein.« Pix verkroch sich in einer Ecke der Rückbank und schlang die Arme um die Knie. Mit geweiteten Augen schüttelte sie den Kopf und murmelte: »Nein, nein, nein …«
    Andre richtete die Pistole auf Codys Gesicht.
    »Hört zu, Kinder. Das ist der Preis dafür, dass ihr wegfahren dürft.«
    »Nein, da täuschst du dich«, sagte Grace.
    »Ach, wirklich?«
    »Ja«, sagte Grace entschlossen. »Sie müssen schon mit mir vorliebnehmen.«

44
    Durch den Spion sah Susan einen dunklen schwarzhaarigen Mann mit grimmigem Gesicht. Sie öffnete die Tür.
    Er stürzte sich auf sie. Sie stolperte nach hinten, und der Mann landete auf allen vieren. Susan fiel auf den Rücken.
    Im Türrahmen stand leicht vorgebeugt Mable Rudge, grinste und atmete schwer. Sie hielt ein Fleischermesser in der Hand.
    »Hallo, Prinzesschen«, sagte sie und stieß mit dem Absatz die Tür hinter sich zu.
    Susan stand auf und rührte sich nicht von der Stelle. »Was willst du?«
    Der Mann begann, sich zu erheben. Mable stieß ihn mit dem Knie wieder zu Boden. »Bleib unten, oder ich schlitz dir die Kehle auf.«
    »Ich würde gerne gehen«, sagte er.
    »Leg dich auf den Rücken und halt’s Maul.«
    Er gehorchte.
    Mable ging an seinen Füßen vorbei. Sie hielt das Messer vor sich und beschrieb mit der Spitze kleine Kreise in der Luft.
    Susan wich zurück.
    »Weißt du, was jetzt passiert, du Nutte? Ich zerschneid dir das Gesicht. Ich schneide deine Nase ab.«

    Susan warf einen Blick zur Badezimmertür. Sie stand einen

Weitere Kostenlose Bücher