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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Spalt offen.
    »Aber das ist nur der Anfang. Ich mach dich so hässlich, dass Tag Parker kotzen muss, wenn er dich sieht.«
    »Tag!«
    Mable ging auf sie los.
    Susan sprang zur Seite und warf ihr eine Stehlampe vor die Füße. Mable trat sie zur Seite. Sie knurrte wie ein Hund. Hob die Klinge.
    »Keine Bewegung!«, brüllte Tag. Er stand in der Badezimmertür und zielte mit der Pistole auf sie.
    »Ich mach sie fertig!«, schrie Mable und stürmte Susan hinterher.
    »Stopp!«
    »Erschieß sie!«
    Er schoss nicht.
    Der dunkelhäutige Mann, der durch das Zimmer stürzte, zog Tags Aufmerksamkeit auf sich.
    Der Mann sprang auf Mables Rücken. Sie fiel mit kreiselnden Armen nach vorn, die Klinge blitzte im Licht. Susan wich ihr aus, und die schwere Frau krachte auf das Sofa und stieß ein »Uff« aus. Der Mann hing noch immer auf ihrem Rücken. Er packte ihren rechten Arm und verdrehte ihn. Mable heulte auf und ließ das Messer fallen.
    Susan war mit einem Schritt bei ihnen. Sie nahm das Messer und zog sich wieder zurück.
    Mable wehrte sich nicht mehr, sondern lag reglos unter dem Mann. Sie hing halb auf dem Sofa, das Gesicht gegen die Rückenlehne gepresst, die Knie auf dem Boden. Die Rückseite ihres schmutzigen Kleids war aufgerissen und entblößte einen Streifen ihres teigigen Hinterns. Er war voller Grübchen. Susan sah weg.

    Tag trat vor und steckte den Revolver zurück in das Holster.
    »Warum hast du nicht geschossen?«
    »Ich hätte deinen Freund hier treffen können.«
    Der kleine Mann blickte lächelnd über die Schulter zu Tag. »Imad Samdall.«
    »Taggart Parker. Das ist Susan Connors.«
    »Ah, ja. Miss Connors. Und wer ist das hier?« Imad gab ihr einen Klaps auf den Hintern. Das Fleisch schwabbelte.
    »Finger weg«, murmelte sie.
    Er verpasste ihr einen Schlag auf den Hinterkopf. »Halt die Klappe. Du hast mich bedroht. Daher muss ich wohl kaum höflich zu dir sein.« Er stieg von Mables Rücken herunter. »Setz dich aufs Sofa und sei still.«
    »Du beschissener …«
    Er knallte ihr eine. So fest, dass ihr ganzes Gesicht wabbelte.
    Mable kniff die Augen zusammen. Ihr Mund schloss sich. Sie drehte sich um, sackte schlaff auf das Sofa und blieb still sitzen. Ihre Wange begann, sich von der Ohrfeige leuchtend rot zu färben.
    »Dieses Mal hast du wirklich Mist gebaut, Mable«, sagte Tag zu ihr. »Angriff mit einer tödlichen Waffe.«
    »Ich wollte sie nur erschrecken.«
    »Klar.« Tag ging zum Telefon.
    »He, du willst mich doch nicht verhaften, Tag, oder?«
    »Dafür kommst du ins Gefängnis.«
    »Ich hab niemandem was getan. Ich hab’s nur für dich gemacht.«
    »Ich habe dich gewarnt, uns in Ruhe zu lassen.« Tag griff nach dem Telefon und zuckte zusammen, als es genau in dem Moment klingelte. Er nahm den Hörer ab.
»Hallo? Ja, sie ist hier. Einen Moment bitte.« Er nickte Susan zu.
    Sie nahm das Telefon. »Hallo?«
    »Susan? Hier ist James Blumgard. Tut mir leid, wenn ich Sie störe, aber ich habe einen äußerst beunruhigenden Anruf von der Polizei erhalten. Ich bin sicher, dass es sich um einen Irrtum handelt. Sie sind selber verwirrt. Aber sie scheinen zu glauben, dass unsere Mumie in mehrere Morde verwickelt ist, die heute Nacht begangen wurden.«
    »Verwickelt?«
    »Sie glauben offenbar, dass Amara sie begangen hat. Ich weiß, das klingt lächerlich. Ich habe keine Ahnung, wie sie so etwas überhaupt in Betracht ziehen können. Jedenfalls stand wohl einer der Beamten dem Mörder von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Er ist sicher, dass es eine Mumie war. Und mehr noch, er ist überzeugt, dass es Amara war. Vielleicht hat sich jemand so verkleidet. Eine andere Erklärung kann ich mir nicht vorstellen, obwohl der Polizist sagt, dass es nicht so war. Auf jeden Fall möchte die Polizei einen Vertreter des Museums zur Verfügung haben und so weiter. Ich dachte, Sie wären die logische Wahl, weil doch die Callahan-Sammlung in Ihre Zuständigkeit fällt.«
    »Und was würde ich dann machen?«
    »Die Polizei möchte, dass Sie zum Tatort kommen. Das ist natürlich eine ziemliche Zumutung …«
    »Nein. Gut, dass Sie angerufen haben. Aber ich habe ein Problem. María hat heute Nacht frei, und ich habe niemanden, bei dem ich Geoffrey lassen kann.«
    »Vielleicht können Sie ihn mitnehmen. Ich bin sicher, es wird nicht gefährlich sein. Die Polizei möchte nur,
dass Sie den beteiligten Beamten befragen, um festzustellen, ob seine Beschreibung wirklich auf Amara passt. Vielleicht wollen sie auch irgendwelche

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