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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Kämpften mit ihnen. Gewannen Auseinandersetzungen mit unseren Fäusten. Wir tranken gestohlenen Raki. Regelmäßig vertrieben wir uns die Nächte in den Armen lüsterner Frauen mit bronzefarbener Haut und dunklen Kulleraugen, die mir bis dahin unbekannte Freuden bereiteten.
    Maged und unsere gemeinsame wilde Zeit waren der Grund für die Entdeckung, die mein Leben verändern sollte.
    An einem Abend im Januar, nachdem ich meinem Vater eine gute Nacht gewünscht hatte, stieß ich an unserem vereinbarten Treffpunkt zu Maged. Von dort wanderten wir eine lange Strecke durch die Wüste, bis wir ein Dorf aus Lehmziegelhäusern erreichten. In einem dieser Häuser, versicherte Maged mir, würden wir Zwillingsschwestern antreffen, deren Schönheit und sexuellen Talente mich für alle anderen Frauen verderben sollten.
    Ich wartete draußen, während Maged in eines der Häuser ging, um sie zu holen. Er kehrte schon bald zurück. Die beiden Mädchen, die ihm folgten, waren in der Tat schön. Lange Augenblicke betrachtete ich sie von Ehrfurcht erfüllt im Mondlicht. Ich begrüßte sie auf Arabisch. Sie lächelten lüstern, sprachen jedoch kein Wort. Maged teilte mir kurz mit, dass sie taubstumm seien. Zuerst beunruhigte mich diese Enthüllung. Ich beruhigte jedoch mein Gewissen, indem ich mir ins Gedächtnis rief, dass die fünf Piaster, die wir ihnen für ihre fachkundigen Dienste zahlen wollten, eine hübsche Summe für einfache Bauernmädchen waren. Die Fellachen, die an der Grabstätte arbeiteten, verdienten schließlich für einen ganzen Tag Arbeit nur drei Piaster.
    Ich nahm eines der Mädchen bei der Hand und folgte Maged in die Dünen hinter dem Dorf. Dort breiteten wir
Decken auf dem Sand aus. Die Mädchen entkleideten sich, enthüllten ihre wunderschöne Haut im Mondlicht. Ihre Augen waren dunkel und lüstern, ihre Brüste kleine Hügel, gekrönt von samtigen Nippeln. Mein ganzer Körper war erfüllt von einem elektrisierenden Gefühl, in der Erwartung, die Nacht mit diesen Wüstenschönheiten zu verbringen. Ich war bereit, mich sofort auf mein Mädchen zu stürzen, aber Maged hielt mich zurück und bedeutete mir, dass wir uns setzen sollten.
    Die Mädchen traten ein Stück von uns weg, wobei ihre nackten Füße schmale Abdrücke im Sand hinterließen. Mit Olivenöl in den hohlen Händen liebkosten sie einander, bis ihre Haut im Mondlicht glänzte. Dann tanzten sie. So einen Tanz hatte ich nie zuvor gesehen und sollte ich auch später nicht wieder sehen; er blieb für immer in meinem Gedächtnis, um in milden Nächten, wenn mein Herz ruhelos ist, ins Bewusstsein gerufen werden zu können. Die Erinnerung ist schmerzhaft, wie es bei kostbaren Erinnerungen so oft der Fall ist.
    Ich sehe die fließenden Bewegungen ihrer Körper, als spielte eine wundervolle verwunschene erotische Melodie. Aber da ist keine Musik. Das einzige Geräusch ist das entfernte Bellen der Pariahunde.
    Ich sehe, wie die nackten Mädchen sich streicheln, Hände über spitze Brüste gleiten, über glatte Bäuche und Schenkel und die dunkle Stelle dazwischen, während sie sich drehen und winden, als wären sie auf große Phalli gespießt. Ich sehe, wie sie einander näher kommen. Ihre Hände ausstrecken, bis sich die Finger treffen. Dann werden sie voneinander angezogen wie Liebende, die lang getrennt waren, Liebende, denen nach der Berührung, nach dem Geschmack des anderen dürstet.
    Der Geschmack der verbotenen Liebe.

    Unerlaubte Begierde.
    Wie lang sie fortfuhren, erinnere ich mich nicht. Ich wollte, dass sie für immer tanzten, und zugleich wollte ich, dass sie sofort aufhörten, damit ich den Hunger, der an meinem ganzen Wesen zerrte, stillen könnte. Schließlich glitten ihre Körper auseinander. Sie kamen auf uns zu, schwer atmend und mit wildem Haar. Im Laufe ihres seltsamen Tanzes hatten sie sich zweifellos mehrfach verausgabt, aber in ihren halb geschlossenen Augen lag das Versprechen grenzenloser Lust.
    Ich stand reglos da, während eine der Zwillinge mich langsam entkleidete. Sie duftete nach Wüstensand und Olive und Frau. Ein mondbeschienenes Tröpfchen rann zur Spitze ihrer Brustwarze hinab, blieb dort haften und schimmerte in allen Farben des Regenbogens. Ich gierte danach, diesen Tropfen von der weiblichen Haut erhitzen Öls abzulecken. Als meine letzten Kleidungsstücke in den Sand fielen, beugte ich mich vor, meine Zunge fand den Öltropfen, leckte ihn auf, rollte den Geschmack im Mund herum, und schließlich schluckte ich die

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