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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Flüssigkeit.
    Wäre ich um die nächsten paar Minuten betrogen worden, hätte ich mein Leben als vergeudet betrachten können. Aber das Gerücht, dass die Mädchen ihr Lehmziegel-Dorf verlassen hatten, erreichte Kemwese, ihren Vater, erst reichlich spät. Vor seiner Ankunft hatte ich mich mit beiden Mädchen verausgabt. Ich stand da und hielt eine der Zwillinge mit dem Kopf nach unten in meiner hitzigen Umarmung, meine Zunge tauchte in ihre Süße, mein Phallus pulsierte in der Enge ihres Mundes, als ein harter Schlag gegen die Rückseite meiner Beine mich umwarf (nur mit großem Glück entging ich einem tragischen Unfall mit den Zähnen des Mädchens).
    Während ich durch den Sand rollte, nahm ich flüchtig wahr, dass Maged losrannte und sich in Sicherheit brachte.
Ein Fuß in einer Sandale trat mich, dass mir die Luft wegblieb. Dann hörte ich hinter mir Kampfgeräusche und schaffte es, mich umzudrehen. Die nackten Mädchen waren bei ihrem Vater, umklammerten seine Arme und Beine, rangen, um mich zu schützen. Sie waren dem wütenden Ungetüm nicht gewachsen. Er prügelte sie zur Seite und ging brüllend auf mich los.
    Sein Fuß sauste auf mein Gesicht zu. Ich fing ihn mit beiden Händen ab, verdrehte ihn und warf Kemwese zu Boden. In diesem Augenblick hätte ich die Möglichkeit gehabt, wegzurennen und mich ebenfalls in Sicherheit zu bringen. Das war jedoch gegen meine kämpferische Natur.
    Da ich nie einem Kampf aus dem Wege ging, griff ich den brüllenden Wilden an. Ich stürzte mich auf ihn und trommelte mit den Fäusten auf sein Gesicht ein. Als mein Knöchel seine Nase traf, hörte ich ein befriedigendes Knirschen. Sofort kam Blut aus seiner Nase geschossen, dann schwang er jedoch seinen Arm nach oben und traf meinen Kopf mit der Gewalt eines Knüppels. Benommen taumelte ich zurück.
    Ich nahm nur verschwommen wahr, wie der riesige Mann mich hochhob. Er hielt mich in der Luft, kippte meinen Kopf nach unten und rammte mich in den Sand. Mein Genick hätte brechen können wie ein morscher Zweig, als ich aufschlug. Irgendwie blieb es heil. Doch der Aufprall erschütterte jeden Zentimeter meines Körpers, und ich war nicht mehr imstande, die Bestie daran zu hindern, sich nach Belieben an mir auszulassen.
    Er hob mich ein weiteres Mal hoch. In den Überresten meines getrübten Bewusstseins wusste ich, dass ich bald tot sein würde. Doch anstatt mich erneut zu Boden zu werfen, trug er mich davon. Ich hatte keine Ahnung, wohin er mich brachte. Es kümmerte mich auch nicht. Ich hoffte nur auf eine benebelte, traumähnliche Weise, dass, wenn er mich lang
genug trüge, ein Teil meiner Kraft zurückkehren und ich mich würde retten können.
    Schließlich erreichte er sein Ziel. Er warf mich zu Boden. Obwohl ich nicht die Kraft hatte, meinen Kopf zu heben, konnte ich sehen, dass wir uns in der Nähe der Ruinen des Tempels von Mentuhotep befanden. Ächzend schob Kemwese einen großen Steinblock zur Seite. Sofort begriff ich, was er vorhatte. Entsetzen durchfuhr mich, klärte mein Bewusstsein und gab mir neue Stärke. Ich hob den Kopf und sah einen schwarzen Flecken am Boden, wo der Stein gelegen hatte. Ein Loch. Ein dunkles, schattiges Loch, das hinab in den Bauch der Wüste führte.
    Als Kemwese mich holen wollte, warf ich ihm eine Handvoll Sand ins Gesicht. Blind und hustend tastete er nach mir. Schnell rollte ich mich aus seiner Reichweite. Ich erhob mich auf Hände und Knie und kroch los, versuchte, auf die Beine zu kommen, aber mein Körper folgte den Befehlen meines Geistes nur äußerst langsam, und bald hielt Kemwese mich am Fuß fest. Er zog mich zurück und schleppte mich auf das furchtbare Loch zu. Meine Finger krallten sich in den Sand. Angesichts der schrecklichen Aussichten fiel aller Mannesstolz von mir ab, und ich bat schreiend um Vergebung. Ich flehte ihn an. Ich bot ihm Geld. Zum Schluss drohte ich ihm mit fürchterlicher Rache.
    Es war zwecklos.
    Er hob mich an beiden Füßen hoch. Ich sah die schwarze Grube wie einen Tunnel zur Hölle unter mir. Meine Hände bohrten sich an den Rändern in den Sand, aber es war vergebens.
    Er ließ mich los.
    Ich stürzte mit dem Kopf voran in die Dunkelheit.
    Schreiend.
    DIE GRAUENHAFTE GRUBE
    Gelähmt von der unsinnigen Furcht, dass mein Sturz durch die lichtlose Leere auf ewig andauern könnte, fiel ich. Zum Glück hatte ich wenig Zeit, diesem grauenhaften Gedanken nachzuhängen. Unvermittelt schlug ich auf dem Boden des Schachts auf und verlor das Bewusstsein.
    Als

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