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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Gitterstäbe. Schob ihre Hand hindurch. Streckte sie ihm entgegen.
    »Ed, kannst du bitte meine Hand halten?«
    »Mit Vergnügen.«
    Ed achtete darauf, dass er mit der offenen Wunde an seinem Fuß nirgendwo anstieß, als er auf dem Boden durch den Käfig rutschte und sich dicht an die Gitter setzte. Er streckte ihr den Arm entgegen. Nahm
ihre Hand. Sie umklammerte sie fest. Er erwiderte den Druck.
    Mit einem Mal wurde ihr Händedruck zum schönsten Ding auf Erden.
    »Freunde?«, fragte sie.
    »Freunde«, stimmte er zu.
     
    Die Zeit verging. Ed Lakes Fuß heilte. Währenddessen gingen die seltsamen Spiele im Menschenzoo weiter. Immer wurde das Licht ausgeschaltet. Manchmal richtete sich die Aufmerksamkeit auf Virginia, manchmal auf Ed.
    Er bewahrte seine Kraft, so dass er die geforderte Leistung erbringen konnte.
    Und die Spiele dauerten stundenlang. Er lag immer auf dem Rücken auf der Plattform.
    Entweder wurde sein Schwanz von dem Mund bearbeitet oder von der anderen gierigen Öffnung.
    Aber er war jetzt sicher, dass es sich um eine Frau handelte.
    Natürlich sah er nie etwas. Zu dunkel.
    Und er achtete darauf, dass er nie zu einem Orgasmus kam, jedenfalls nie, ehe seine Entführerin befriedigt war.
    Danach, egal was ihnen angetan worden war, sprach Ed jedes Mal mit Virginia. Sie teilten ihre Erlebnisse. Sie diskutierten jede Einzelheit – was ihre Peiniger getan hatten, wie sie rochen, wie sie sich anfühlten. Hat es sich schlecht angefühlt?
    Manchmal war es so schlimm, dass es unbeschreiblich war.
    Das Reden half ihnen. Es machte sie stärker.
    Sie begannen zu besprechen, wie sie zurückschlagen könnten.

34
    Es stellte ihm nach. Es wankte mit unbeholfen steifen Beinen und einem ausgestreckten Arm auf ihn zu.
    Er wich zurück, atemlos vor Furcht.
    Landete in wartenden Armen.
    Mit einem Aufschrei wirbelte er herum und starrte in Hydras anzüglich grinsendes halbes Gesicht. Nackt ließ sie sich auf die Knie fallen. Sie umklammerte seine Erektion.
    »Hey! Hey!«
    Jemand schüttelte Imad.
    »Alles in Ordnung?«, fragte eine weibliche Stimme in der Dunkelheit.
    Er setzte sich auf und schaltete die Nachttischlampe an. Die Frau neben ihm hob einen Arm, um ihre Augen abzuschirmen. Sie lag auf den Bettlaken. Sie war älter als Imad und knochig. Ihre Haut war glitschig vom Sonnenöl – ein Kokosöl, das intensiv und einladend duftete. Er dachte an ihre Begegnung am Strand, wo er angeboten hatte, ihr den Rücken einzuölen – sie war einverstanden gewesen. Er erinnerte sich, sie mit nach Hause genommen zu haben, an Drinks, ein Essen und daran, wie sie ins Bett gegangen waren, sich gegenseitig eingeölt und in einen endlosen schlüpfrigen Ringkampf der Lust verstrickt hatten.
    »Louise«, murmelte er, als ihm schließlich ihr Name einfiel.

    Sie nahm die Hand von ihrem Gesicht. Ein hübsches Gesicht mit dünnen Lippen, hohen Wangenknochen und klaren blauen Augen. Sie bedachte ihn mit einem zögerlichen Lächeln. »Geht es dir gut?«
    »Ich habe geträumt.« Er lächelte. Zuckte die Achseln. »Nichts weiter.«
    »Es klang einfach schrecklich.«
    »Wir haben alle unser Kreuz zu tragen, oder?«
    »Allerdings. Ich eingeschlossen.«
    »Entschuldigung, dass ich dich geweckt habe. Jedenfalls …« Er grinste. »Da wir jetzt beide wach sind und die Nacht noch jung ist …« Er massierte eine ihrer kleinen weichen Brüste.
    Sie hielt seine Hand fest, als wünschte sie, sie für immer dort zu behalten. »So jung ist die Nacht nicht mehr, Imad. Ich muss mich leider auf den Weg machen. «
    »Nein.«
    »Es passt mir zwar überhaupt nicht, aber ich muss zur Arbeit.«
    »Um diese Uhrzeit?«, fragte er. »Es ist kurz vor elf.«
    »Ja. Ich fang um zwölf an. Ich bin Kellnerin im Clyde’s. Kennst du Clyde’s? Da steht dieses dämliche Schild vor der Tür: 24 Stunden geöffnet, Tag und Nacht.« Sie lachte leise. »Hat jedenfalls Spaß gemacht.«
    Sie drehte sich auf die Seite und küsste ihn lang und fest.
     
    Als er wieder allein in dem riesigen Haus war, ging Imad zur Bar und goss sich ein Glas Gin ein. Er setzte sich damit aufs Sofa, lehnte sich zurück und schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher ein. Jedes Programm
sah er ein paar Sekunden lang an, ehe er auf den Knopf drückte und weiterschaltete.
    Er entschied sich für einen Abenteuerfilm, in dem eine geschmeidige Brünette von einem Gangster gejagt wurde. Sie trug ein T-Shirt und Shorts. Imad war erfreut, als er merkte, dass sie keinen BH anhatte. Er beobachtete, wie

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