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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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und einem Stuhl dahinter. Vor dem Tisch stand eine Bank. Auf diese Bank setzte man sich, während man auf das Taxi wartete. Der Mann hinter der Theke beäugte Rebus, als dieser hereinkam. Er telefonierte gerade und besprach die Einzelheiten einer Taxibestellung für den folgenden Morgen: von Tollcross zum Flughafen. Rebus setzte sich auf die Bank und griff sich die Abendzeitung vom Vortag. Die Wände ringsum waren mit einem billigen Holzimitat vertäfelt, der Boden mit Linoleum ausgelegt. Der Mann legte den Hörer auf.
    »Kann ich was für Sie tun?«, fragte er.
    Sein schwarzes Haar war so schlecht geschnitten, dass es an eine schlecht sitzende Perücke erinnerte. Seine Nase war nicht nur mehrfach gebrochen, sondern buchstäblich zertrümmert. Außerdem hatte er schmale mandelförmige Augen, und seine Zähne waren – sofern vorhanden – völlig schief.
    Rebus sah sich in dem Raum um. »Bei der Versicherungssumme hätte man die Bude auch ein bisschen schöner herrichten können.«
    »Was?«
    »Sieht auch nicht besser aus als früher, bevor Tommy Telford die Bude abgefackelt hat.«
    Die Augen waren jetzt nur mehr Schlitze. »Was wollen Sie?«
    »Ich möchte mit dem Wiesel sprechen.«
    »Mit wem?«
    »Pass mal auf, Freundchen. Wenn er nicht oben ist, dann sag es am besten gleich. Und versuch gar nicht erst, mir einen Bären aufzubinden, weil ich das nämlich überhaupt nicht ausstehen kann.« Er zeigte seinen Dienstausweis und stand dann auf und hielt ihn in Richtung der Überwachungskamera weiter hinten in der Ecke. Aus einem Lautsprecher an der Wand krächzte eine Stimme.
    »Henry, bring Mr. Rebus nach oben.«
    Oben auf dem Treppenabsatz gab es zwei Türen, doch nur eine davon stand offen. Sie führte in ein kleines gepflegtes Büro: Faxgerät, Fotokopierer, ein Extratisch mit einem Laptop und einem Überwachungsbildschirm darauf. An dem Schreibtisch selbst saß das Wiesel. Der Kerl war zwar keine besonders eindrucksvolle Erscheinung, trotzdem hatte er in diesem Teil von Edinburgh das Sagen, solange Big Ger noch im Knast saß. Sein dünnes Haar war aus der vorspringenden Stirn nach hinten gekämmt. Dazu kam ein knochiges Kinn mit einem kleinen Mund, so dass sein Gesicht irgendwie spitz zuzulaufen schien.
    »Setzen Sie sich doch«, sagte das Wiesel.
    »Ich stehe lieber«, sagte Rebus. Er machte Anstalten, die Tür zu schließen.
    »Die bleibt offen.«
    Rebus nahm die Hand vom Türknopf, dachte kurz nach – in dem Raum war es stickig, als ob gerade noch mehrere Personen hier versammelt gewesen waren – und ging dann rasch zu der anderen Tür hinüber. Er klopfte dreimal. »Alles klar, Freunde?« Er stieß die Tür auf. Drei Männer standen ihm direkt gegenüber. »Dauert nicht lange«, sagte er und machte die Tür wieder zu. Dann schloss er auch die Tür zum Büro des Wiesels, so dass sie jetzt allein in dem Raum waren.
    Er setzte sich. Beäugte die Tragetaschen am Boden, aus denen Whiskyflaschen herausragten.
    »Tut mir Leid, dass ich eure kleine Party störe«, sagte er dann.
    »Was kann ich für Sie tun, Rebus?« Die Arme des Wiesels ruhten auf den seitlichen Lehnen seines Stuhls, als ob er jeden Augenblick aufspringen wollte.
    »Waren Sie Ende der Siebzigerjahre hier in der Gegend? Ich weiß, dass Ihr Boss damals hier war. Aber er war zu der Zeit nur 'ne kleine Nummer – hat nur kleine Sachen gedreht und gerade erst angefangen, sich hier breitzumachen. Waren Sie damals schon bei ihm?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich dachte, ich hätte mich deutlich genug ausgedrückt. Bryce Callan hat zu der Zeit hier die Fäden gezogen. Oder haben Sie Bryce etwa nicht gekannt?«
    »Ich kenne den Namen.«
    »Cafferty hat damals 'ne Zeit lang für ihn die Drecksarbeit gemacht.« Rebus legte den Kopf auf die Seite. »Hilft das Ihrem Gedächtnis vielleicht auf die Sprünge? Wissen Sie, ich hab gedacht, ich wende mich direkt an Sie, um mir einen Knast-Be-such zu ersparen und Ihren Boss nicht zu behelligen.«
    »Und was wollen Sie wissen?« Das Wiesel reagierte jetzt merklich entspannter. Offenbar beruhigte es ihn, dass Rebus sich nur für die alten Zeiten und nicht für die laufenden Geschäfte interessierte. Aber Rebus wusste genau, dass eine falsche Bewegung seinerseits genügte, um die Gorillas des Wiesels zu aktivieren, und dann konnte er sich mindestens auf einen Krankenhausbesuch gefasst machen.
    »Ich brauche ein paar Auskünfte über Bryce Callan. Hat er mal mit einem Bauunternehmer namens Dean Coghill Ärger

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