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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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fort, »und Mackie wollte mehr darüber wissen?«
    »Er war ein Fan der Band und kannte ihre Musik. Ich glaube sogar, dass er mir mal einen ihrer Songs vorgesummt hat, den ich allerdings nicht kannte. Dann hat er einige Fragen gestellt, die ich – so weit ich konnte – beantwortet habe.«
    »Und bei Ihren späteren Begegnungen…?«
    »Hat er sich erkundigt, wie es Hugh und Lorna geht.«
    »Hat er sonst noch nach jemandem gefragt?«
    »Die Grieves sind doch ständig in den Medien. Also hab ich ihm erzählt, was ich so wusste.«
    »Mr. Sithing, haben Sie sich je gewundert, warum er den Grieves so viel Interesse entgegenbringt?«
    »Bitte, nennen Sie mich doch Gerald. Haben Sie eigentlich schon gewusst, dass Sie eine außerordentlich starke Aura haben, Inspektor? Ja, wirklich.«
    »Wahrscheinlich mein Aftershave.« Siobhan musste laut lachen, doch Rebus ignorierte sie. »Hatten Sie nicht manchmal das Gefühl, dass er sich mehr für Hugh Cordover und dessen Familie interessiert hat als für die Ritter von Rosslyn?«
    »Oh nein, ganz sicher nicht.«
    Rebus beugte sich auf seinem Stuhl nach vorne. »Schauen Sie mal tief in Ihr Herz, Gerald«, sagte er pathetisch.
    Sithing leistete dieser Aufforderung Folge und schluckte dann geräuschvoll. »Ja, vielleicht haben Sie Recht. Ja, kann sein. Aber können Sie mir sagen, wieso er sich so sehr für die Grieves interessiert hat?«
    Rebus stand auf und neigte sich dann zu Sithing herab. »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«, sagte er.
    Auf dem Rückweg im Auto äffte Siobhan Rebus lächelnd nach: »›Schauen Sie mal tief in Ihr Herz, Gerald.‹«
    »Merkwürdige Figur, der Mann.« Rebus hatte das Fenster heruntergelassen, damit er rauchen konnte.
    »Und zu welchen neuen Erkenntnissen sind wir nun gelangt?«
    »Wir wissen jetzt, dass der Supertramp sein Interesse an den Rittern von Rosslyn nur vorgetäuscht hat und Sithing in Wahrheit über die Grieves ausquetschen wollte. Obwohl er zudem sein Interesse an Hugh Cordover bekundet hat, wollte er der Kapelle keinen Besuch abstatten. Wieso nicht? Vielleicht weil er Cordover nicht begegnen wollte.«
    »Weil Cordover ihn kannte?«, sagte Siobhan aufs Geratewohl.
    »Möglich.«
    »Aber wissen wir jetzt über seine Identität eigentlich mehr als vorher?«
    »Vielleicht. Der Supertramp hat sich aber nicht nur für die Grieves, sondern auch für Skelly interessiert. Roddy Grieve stirbt ausgerechnet auf dem Gelände von Queensberry House, wo wir kurz zuvor Skellys Leiche gefunden haben. Ungefähr zur gleichen Zeit unternimmt der Supertramp seinen kühnen Flugversuch.«
    »Sie meinen, dass alle drei Fälle miteinander zu tun haben?«
    Rebus schüttelte nachdenklich den Kopf. »Vielleicht. Aber wir haben dafür nicht genügend Beweise. Der Farmer würde uns das nicht abkaufen. Außerdem würde er es mir sicher nicht gestatten, die Ermittlungen so zu führen, wie dies notwendig ist.«
    »Und das heißt…?« Da sie den Ort inzwischen hinter sich gelassen hatten, fuhr Siobhan jetzt schneller. »Wo steckt übrigens Ihr Spezi?«
    »Linford, meinen Sie?« Rebus sah sie achselzuckend an. »Der befragt irgendwelche Zeugen.«
    Siobhan sah ihn skeptisch an. »Und lässt Sie einfach machen, was Sie wollen?«
    »Derek Linford weiß genau, was gut für ihn ist«, sagte Rebus und warf seine Zigarette in das blutrote Licht des Winternachmittags.
    Rebus hatte Siobhan, Wylie und Hood zu einem Kriegsrat zusammengerufen. Sie saßen im Hinterzimmer der Oxford Bar in der hintersten Ecke, damit niemand hören konnte, worüber sie sprachen.
    »Ich glaube, es gibt zwischen den drei Fällen eine Verbindung«, sagte Rebus, nachdem er zuerst seine Gründe dargelegt hatte. »Jetzt würde ich gerne von Ihnen hören, was Sie von der Sache halten.«
    »Mag sein, dass Sie Recht haben, Sir«, meldete Wylie sich zu Wort, »aber wo sind die Beweise?«
    Rebus nickte. Vor ihm stand ein fast unberührtes Bier. Aus Rücksicht auf die Nichtraucher am Tisch steckten seine Zigaretten noch immer in seiner Jackentasche. »Genau um das geht's«, sagte er. »Deshalb habe ich Sie ja hierher gebeten. Ab jetzt müssen wir uns nämlich eng miteinander abstimmen, damit wir nichts außer Acht lassen, falls plötzlich Querverbindungen sichtbar werden.«
    »Und was sage ich Chefinspektorin Templer?«, wollte Siobhan wissen. Der Name ihrer Vorgesetzten hatte für sie plötzlich einen ganz neuen Klang.
    »Sie tun genau, was sie von Ihnen erwartet. Und natürlich machen Sie auch, was der

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