Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
unbedingt sein muss.« Er sah Linford an. »Dann wollen Sie also weitermachen, wenn ich recht verstehe?«
    »Ich glaube, die Sache lässt sich noch wenden, Sir.«
    »Alle Achtung, Derek, Courage haben Sie, das muss man Ihnen lassen.«
    »Die meisten Kollegen dort sind völlig in Ordnung«, fuhr Linford fort. »Probleme machen nur einige wenige…« Er verstummte und führte wieder die Tasse zum Mund.
    Carswell überflog die Notizen, die er sich auf dem Revier in St. Leonard's gemacht hatte. »Zufälligerweise dieser Inspektor Rebus und Detective Clarke?«
    Linford schwieg und wich Carswells Blick aus.
    »Niemand ist unersetzlich, Derek«, sagte der SPP leise. »Glauben Sie mir – niemand.«

28
    »Ein echtes Déjà-vu-Erlebnis«, sagte Wylie, als sie gemeinsam mit Hood das Innere des Verschlags inspizierte. Das ganze Abteil war bis unter die Decke voll: Schreibtische, Tische, Stühle, Teppiche, Kartons, gerahmte Drucke, eine Stereoanlage.
    »Das dauert Tage«, klagte Hood. Und eine Mrs. Coghill gab es hier auch nicht und auch keine warme Küche. Nur eine triste Brache ringsum, dazu wehte noch ein scharfer Wind, und am Himmel hingen schwere Regenwolken.
    »Unsinn«, sagte Rebus. »Wir suchen nach Dokumenten. Alle sperrigen Sachen räumen wir auf die eine Seite. Alles, was interessant sein könnte, packen wir in den Kofferraum. Außerdem sind wir ja zu viert.«
    Wylie sah ihn an. »Wie darf ich das verstehen?«
    »Ganz einfach: Zwei von uns sorgen hier für Ordnung und zwei gehen die Papiere durch. Wir bringen das ganze Zeug aufs Revier in die St. Leonard's Street.«
    »Fettes ist näher«, sagte Wylie.
    Er nickte. Aber die Fettes Avenue war Linfords Heimatrevier. Offenbar hatte Siobhan seine Gedanken gelesen.
    »Die Kiste drüben ist noch näher«, sagte sie und wies mit dem Kopf auf den Wohnwagen, der Gerry Reagan als Büro diente.
    Rebus nickte. »Gut. Ich sprech mal mit ihm.«
    Grant Hood schleppte einen tragbaren Fernseher aus der Garage und stellte ihn auf den Boden. »Fragen Sie ihn auch gleich nach einer Plane.« Er blickte nach oben. »Fängt ohnehin gleich an zu regnen.«
    Eine halbe Stunde später peitschte ihnen der strömende Regen kleine Eisnadeln ins Gesicht. Zugleich zog dichter Nebel auf. Reagan hatte eine große durchsichtige Plastikplane gebracht, die sich bei jedem Windstoß selbstständig zu machen drohte. Sie hatten drei Ecken mit Backsteinen beschwert, die vierte bildete einen ungestüm flatternden Eingang. Dann hatte Reagan eine bessere Idee: Die übernächste Garage stand zur Zeit leer. Deshalb schleppten Hood, Wylie und Siobhan Clarke die Sachen jetzt in diesen Verschlag, während Reagan sich bemühte, die wild flatternde Plane wieder zusammenfalten.
    »Und was macht der Boss?«, fragte Hood Reagan.
    Reagan blickte mit zusammengekniffenen Augen zu seinem Wohnwagen hinüber, dessen erleuchtete Fenster in der hereinbrechenden Dunkelheit Wärme und Schutz verhießen. »Er richtet drüben die Kommandozentrale ein, hat er jedenfalls gesagt.«
    Hood und Wylie wechselten einen Blick. »Und gibt es dort zufällig einen Teekessel und einen Stuhl neben der Heizung?«, fragte Wylie.
    Reagan lachte.
    »Keine Sorge«, sagte Siobhan, »Sie kommen schon noch zu Ihrem Recht.« Trotzdem hoffte sie inständig, bald auf irgendwelche Dokumente zu stoßen, damit sie einen Vorwand hatte, dem Wohnwagen ebenfalls einen Besuch abzustatten.
    »Ich haue um fünf Uhr ab«, sagte Reagan. »Bringt ja nichts, hier in der Dunkelheit herumzuhängen.«
    »Haben Sie zufällig ein paar Lampen, die wir benutzen könnten?«, fragte Siobhan. Wylie und Hood sahen sich enttäuscht an. Um fünf Uhr den ganzen Krempel hinwerfen, das hätte ihnen gut ins Konzept gepasst. Reagan machte ein skeptisches Gesicht. Aber aus anderen Gründen.
    »Wir schließen hinterher alles wieder ab«, versicherte ihm Siobhan. »Und die Alarmanlage schalten wir auch ein.«
    »Ich weiß nicht, ob meine Versicherung das so gut finden würde.«
    »Haben Sie schon mal gehört, dass eine Versicherung irgendwas gut findet?«
    Er lachte wieder und kratzte sich am Kopf. »Na gut. Ich kann ja auch bis sechs hier bleiben.«
    Sie nickte. »Okay, also dann bis sechs.«
    Kurz darauf entdeckten sie die Aktenordner. Reagan hatte inzwischen eine Schubkarre geholt und mit der Plastikplane ausgelegt. Die drei luden die Ordner in die Karre, und Siobhan schob sie zu dem Wohnwagen hinüber. Als sie die Tür aufmachte, sah sie, dass Rebus einen der beiden Schreibtische in dem

Weitere Kostenlose Bücher