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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Budget-Genehmigung.«
    Gestern Abend war ich noch bewusstlos gewesen, dank Josephs übertriebener Fürsorge tief im Morphiumrausch. Trotzdem, der Zauber hätte mich aufspüren müssen.
    »Ich war dabei, als die Hexen den Zauber wirkten«, erklärte Finn. »Und als sie dich nicht aufspüren konnten, da wusste ich, dass du im Dazwischen sein musst. Sonst hätte dich der Zauber nämlich unbedingt finden müssen, außer natürlich …«
    Ja, das Dazwischen lag buchstäblich jenseits dieser Welt. Aber ich war ja gar nicht dort gewesen -

    »… du warst hier bei Tavish«, beendete Finn fast knurrend seinen Satz.
    »Was?«, fragte ich, gereizt über seinen Ton. »Wie kamst du überhaupt darauf, dass ich hier sein soll?«
    »Weil ich den Mistkerl angerufen habe. Er hat mir geschworen, dass er nicht weiß, wo du bist.«
    »Weil er’s nicht wusste!« Ich massierte meinen Nasenrücken. Meine 3V-Kopfschmerzen meldeten sich zurück. »Und falls er dich was anderes glauben ließ, dann nur, um dich aufzuziehen. Das ist typisch für ihn.«
    Finn musste doch wissen, wie Tavish sein konnte. Immerhin war er gerade in sein Reich hineinspaziert – auch wenn es so aussah, als ob die zwei eine Art Fehde um mich ausfochten.
    Was mich so was von gar nicht beeindruckte.
    »Ich bin selbst erst kurz vor dir hergekommen. Und dann platzt du hier rein wie Rambo!«
    Der Lehrling schob seine Unterlippe vor und bewunderte sein Piercing im Schaufenster. Dann drehte er sich zur Straße um.
    »Wieso hast du überhaupt mit Betäubungszaubern um dich geballert?«
    Finn ignorierte meine Frage. »Also, wo warst du?«
    Ich schürzte verärgert die Lippen. »Bei einem Bekannten.«
    »Was geht hier vor, Gen? Warum bist du einfach so verschwunden? Warum hast du mich nicht mal angerufen?«
    Ich schnaubte ungläubig. »Wie sollte ich dich anrufen, wenn ich bewusstlos war?«
    Finn riss meinen Stuhl zu sich herum. »Was soll das heißen, bewusstlos?«
    »Be-wusst-los«, wiederholte ich zynisch. »Das passiert, wenn man in die Luft fliegt. Oder hast du’s in den Nachrichten übersehen?«
    »Aber du bist doch nicht in die Luft geflogen, Gen«,
stammelte er verwirrt. »Man hat dich gesehen, wie du kurz zuvor aus dem Laden ranntest.«
    »Was?« Ich packte seinen Arm. »›Man‹? Wer?«
    »Er da!« Er deutete auf den Bildschirm. »Der Bursche aus dem Nachbarladen. Er behauptet, du wärst reingegangen, um nach dem Bäcker zu sehen, und kurz darauf wieder herausgekommen und verschwunden. Und dann wäre alles in die Luft geflogen. Seine Aussage wird zwar durch die Überwachungskameras nicht untermauert, aber er behauptet es so steif und fest, dass Helen glaubt, du hättest ihn möglicherweise hypnotisiert oder einen Gedächtniszauber angewandt.«
    Kacke. So einen Zauber könnte ich mir gar nicht leisten, selbst wenn ich wollte. Aber Malik hatte den Jungen hypnotisiert … will heißen, ihm eine Gedankenfessel angelegt, die ihn daran hinderte, die Polizei zu rufen, wie ich es ihm aufgetragen hatte.
    »Tja, das habe ich aber nicht.«
    Ich war nicht sicher, ob ich mich darüber ärgern sollte, dass Finn mich für fähig hielt, einfach so abzuhauen, oder ob ich mich geschmeichelt fühlen sollte, weil er nun sichtlich zerknirscht darüber war, dass er nicht sofort mit Blumen und Konfekt an mein Krankenlager geeilt war.
    Dann fiel mir ein, dass Grace mir geraten hatte, offen mit ihm zu reden. Also tat ich es.
    Ich erzählte ihm fast alles, was geschehen war – bis auf den Blutfieberanfall und wo ich mich tatsächlich aufgehalten hatte. »Ich bin erst heute früh wieder zu mir gekommen«, beendete ich meine Geschichte.
    »Bei den Göttern, Gen, das tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte, dass du schwer verletzt warst« – er strich mir liebevoll das Haar aus dem Gesicht -, »wäre ich natürlich nicht so wütend gewesen oder so dumm. Ich werde dir helfen, wo ich kann. Das weißt du doch, oder?«

    Etwas in mir löste sich, ein Knoten, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass er da war. Auf einmal fühlte ich mich schon viel weniger verlassen und allein. Und was ist mit Helen? , spottete eine leise innere Stimme. Hat keinen Zweck, sie noch mal zur Sprache zu bringen , antwortete ich mir selbst.
    »Danke, Finn«, sagte ich aufrichtig. »Ich weiß das sehr zu schätzen. Und es geht mir wieder ganz gut.« Ich lächelte zerknirscht. »Das heißt, bis auf diese kleine Sache hier …« Ich deutete auf den Bildschirm. »Ich hoffe sehr, in den Aufnahmen irgendeinen Hinweis zu

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