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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Spitze war nur wenige Zentimeter von unseren Gesichtern entfernt.
    Ich wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Sie lachte auf, und ihr Gesicht wurde wieder zu dem des jungen Mädchens. Die Zuschauer applaudierten erneut, aber jetzt sah ich, dass zwischen den Leuten zahlreiche Vampire mit steinernen Gesichtern und Schwertern oder Dolchen in der Hand auftauchten.
    » Wir sind umzingelt!«, dachte ich erschrocken.
    » Was dachtest du? Elizabetta geht nirgends hin, ohne ihre Leibgarde mitzunehmen.«
    Elizabetta musterte mich gehässig. »Ah, sie ist wohl etwas Besonderes, was? Eine deiner menschlichen Freunde , vielleicht? Warum würdest du sie sonst sehen lassen? Aber du warst immer schon sentimental, wenn’s um deine Häschen ging, Malik.« Ein verächtlicher Ausdruck trat auf ihr Gesicht. »Du lässt besser nicht zu, dass Rosa ihre Fänge in die da schlägt, so wie bei der anderen.«
    »Vorsicht, Elizabetta«, knurrte Malik bedrohlich, »oder ich erkläre dich zur Bestie und entreiße dir die Gabe.«

    »Nein, das wirst du nicht, Malik, denn ich bin keine Bestie, und eine solche Tat würde deinem Ehrenkodex widersprechen. Siehst du, es hat seine Vorteile, unmoralisch zu sein.« Sie holte achtlos mit ihrem Schwert aus und hätte beinahe ein paar ahnungslose Touristen aufgespießt. »Jetzt beiße sie schon«, fauchte sie, ihre Zähne wuchsen, waren jetzt länger als ihr Kinn.
    Vampire und ihre beschissenen Spiele! » Jetzt beiß mich schon, dann haben wir’s hinter uns« , drängte ich Malik.
    » Nein – sie würde das als Vorwand benutzen, uns anzugreifen.«
    »Und wenn du mich nicht beißt, benutzt sie das als Vorwand! Herrgott! Wir können gar nicht gewinnen, egal, was wir tun. Aber ich bin nicht scharf drauf, als Shishkebab auf ihrem Spieß zu enden.«
    » Sie will mich nur provozieren, Genevieve, das ist nichts …«
    In diesem Moment hatte ich eine bizarre Erscheinung. Ein Kind hüpfte durch die Menge zu den Männern im Foyer, sprang durch sie hindurch, als ob sie gar nicht da wären. Dann drehte sie sich um und lächelte mir zu. Es war Cosette, mein Gespenstermädchen. Sie verschwand, und ich starrte die Männer an, auf die sie mich, so vermutete ich, aufmerksam machen wollte. Sie blickten sich in der Eingangshalle um. Einer von ihnen schaute neugierig zu uns herüber.
    Da fiel mir etwas ein, das Elizabetta gerade gesagt hatte.
    Ah! Danke, Cosette.
    Ich grinste Elizabetta frech an. So, du Schlampe, da wären deine nicht vorhandenen Zeugen.
    »He, Declan!«, rief ich und winkte wild mit den Armen, »hier drüben, alter Junge. Und bring deine Kumpel gleich mit!«
    Versuch jetzt mal, uns die Rübe abzuhauen, du Walross, mal sehen, wie weit du kommst.

    » Was tut sie da?«, fragte Elizabetta. Als sie sah, wer auf uns zukam, verzerrte sich ihr Gesicht vor Wut. Ihr Schwert verwandelte sich wieder in ihren Fächer.
    »Sie begrüßt nur einen Bekannten«, erklärte Malik ruhig, aber ich hörte seine unausgesprochene Frage.
    » Declan ist mein Informant. Er lässt es mich wissen, wenn Faelinge in die Fänge von Vamps geraten – Liz’ Vamps, hauptsächlich. Wir haben eine Vereinbarung, er und ich.«
    Ich fragte mich flüchtig, ob Malik sich wohl darüber wunderte, warum Declan, Oberhaupt der Red Shamrocks, ein Interesse daran haben könnte, Faelinge zu retten, die in die Hände der Sucker-Town-Fang-Gangs geraten waren. Ich tat es jedenfalls. Obwohl ich schon so eine Ahnung hatte, warum: Er war nicht mächtig genug, um sie für sich selbst zu behalten, und machte jetzt einen auf räudiger Köter, der andere vom Fressnapf vertreibt – Malik würde sicher keine Schwierigkeiten haben, zu einer ähnlichen Schlussfolgerung zu kommen. Nein, das eigentliche Rätsel war vielmehr, dass Declan nicht mehr von mir verlangte, als die Faelinge zu retten.
    » Weiß er, dass du in Rosas Haut schlüpfst?« , fragte Malik.
    » Nein.«
    »Malik al Khan, Elizabetta. Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend.« Declan grinste und fletschte seine schneeweißen Fangzähne. Ich hatte auf einmal das Gefühl, als ob alle Freuden der Welt zu mir kämen – das war seine Spezialität. Menschen, die in unserer Nähe standen, brachen spontan in frohes Gelächter aus. Sein Grinsen verbreiterte sich, aber seine Augen waren interessiert auf uns gerichtet. Flankiert wurde er von seinen zwei Brüdern. Alle drei sahen sich ungeheuer ähnlich. Alle trugen eng anliegende schwarze Nappalederhosen, dazu kragenlose, ungebleichte Leinenhemden, jeder

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