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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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hatte einen feinen Goldreif im Ohr, und alle
sahen aus wie eine Reklame für den Prototyp des umwerfend attraktiven, großen, dunkelhaarigen Iren à la Pierce Brosnan.
    Kein Wunder, dass die Besucher des Blue Heart Clubs sie mit offenen Mündern anstarrten.
    Declan musterte mich mit sichtlicher Bewunderung. »Ah, Schätzchen, wie kann ich dich bloß vergessen haben? Eine Schönheit wie dich trifft man nur selten.«
    »Ich bin Debby«, flötete ich und wackelte schelmisch mit den Fingern, »Debby mit Ypsilon.« Um den guten Eindruck noch zu verstärken, holte ich tief Luft. Meine Möpse zeigten Wirkung, Declans Blick wurde ein wenig glasig. Ist es nicht zu schön, wenn man einem Mann den klugen Kopf verdrehen kann?
    »Declan.« Malik neigte sein Haupt etwa einen Millimeter, eine kaum wahrnehmbare Bewegung. »Wie ich sehe, hast du deine Brüder mitgebracht, Seamus und Patrick.« Auch diesen beiden gönnte er nur ein kaum wahrnehmbares Nicken. »Ist das Tir na n’Og denn heute geschlossen?«
    Das Tir na n’Og war Declans Irish Pub. Die Brüder waren zwar nicht so bekannt wie die frisch »begabten« Vamp-Promis, aber dafür schon weit länger auf der Welt – dreihundert Jahre länger, um genau zu sein -, und sie hatten ihre eigene Fang-Fan-Basis. Ich fragte mich, ob sie wohl auf die Newcomer neidisch waren.
    Declan riss sich blinzelnd aus seiner Versunkenheit in meinen Anblick, besser gesagt, in einen Aspekt meiner Person. »Natürlich ist nicht geschlossen«, sagte er mit einem zufriedenen Grinsen. »Fiona, meine Partnerin, kümmert sich ums Geschäft, so wie’s sein soll. Wir drei sind hergekommen, um dein Wrestling-Match mit Rosa nicht zu verpassen.« Sein Grinsen wurde breiter. »Wir hoffen auf eine richtig gute Show!«

    Elizabetta ließ erbost ihren Fächer aufschnappen. »Wir hatten abgemacht, dass du nicht persönlich zu kommen brauchst, Declan, lediglich ein Vertreter deines Clans.«
    »Aber natürlich muss ich bei so einem monumentalen Ereignis selbst dabei sein, Eliza.« Er grinste. »Jetzt, wo der Earl tot ist, verlasse ich mich nicht auf das Urteil anderer, egal, worum es geht – ganz besonders, wenn es sich um Rosa handelt, das hässliche kleine Biest.«
    Ich war überrascht. Declan mochte Rosa auch nicht? Ich hatte allmählich den Eindruck, dass keiner sie mochte. Hatte Malik deshalb verhindert, dass ich mich gleich in Rosa verwandelte? Aber das war unwichtig. Viel wichtiger war, dass wir jetzt unsere Zeugen hatten – und Grinsen half uns nicht weiter.
    »Ich sehe mir ja gerne mal das eine oder andere Zahnpastalächeln an«, sagte ich, »aber das hält uns jetzt bloß auf.« Ich schaute mit einem schwachsinnig-bewundernden Blick zu Malik auf. »Malik hier hat mir versprochen, mich an einen ganz besonderen Ort zu führen, wenn wir mit dem geschäftlichen Teil des Abends fertig sind. Also, wir verdrücken uns dann mal. Bis später!« Ich winkte kokett in die Runde. »Komm, Loverboy, wir gehen.« » Sofort!«, brüllte ich Malik in Gedanken zu und zog an seinem Arm. »Da entlang«, murmelte ich und wandte mich zum Ausgang. »Ich weiß nicht, was du angestellt hast, um sie so gegen dich aufzubringen, aber ich halte es für das Beste, wenn wir uns -«
    Plötzlich wurde alles neblig, die Wirklichkeit geriet ins Stocken, verzerrte sich wie ein schlechtes Fernsehbild. Das aufgeregte Gesumm der Clubbesucher trat in den Hintergrund, und mir wurde klar, dass Malik uns in seine Schatten hüllte, uns vor den Augen, den Gerüchen und Geräuschen der Welt verbarg. Aber in Luft aufgelöst hatten wir uns nicht – eine zufällige Berührung hätte uns enttarnen können. Mir fiel ein
Stein vom Herzen, aber dann wurde mir jäh schwindlig, ich verlor den Boden unter den Füßen, Maliks Hand war mein einziger Anker, und ich starrte blinzelnd in das überraschte Gesicht einer Blondine mit üppigen Brüsten und Pferdeschwanz.

18. K apitel
    I ch stand vor einem großen, vergoldeten Spiegel. Tatsächlich waren alle Wände verspiegelt. Ich kannte diesen Raum, es war einer der Privatlifts des Blue Heart Clubs – ich hatte in war einer der Privatlifts des Blue Heart Clubs – ich hatte in einem solchen Lift schon mal zwanzig unangenehme Minuten mit dem Earl verbracht, als er noch Londons Obervamp war und nicht Futter für die Themsefische und Star meiner morphiumtrunkenen Alpträume. Mit diesem Lift konnten VIP-Gäste den Besuchermassen aus dem Weg gehen und direkt in die private Bar oberhalb des Tanzsaals fahren.
    Wir

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