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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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funktioniert. Wenn nicht, bin ich geliefert. Ich sag Ihnen, die seelische Belastung ist enorm.»
    «Ja, ich kenne das Gefühl», meinte Klaus vorsichtig.
    «Aber Sie würden nicht glauben, was in letzter Zeit hier so passiert ist, irgendwas Oberfaules, einschließlich dieses Typen aus Frankreich. Marcel hieß er glaub ich -»
    «Marcel?!» Klaus dachte, da hätte etwas angebissen. «Erzählen Sie mir von ihm.»
    «Ja, na ja, er und ein Typ von der CIA, er behauptet jedenfalls, daß er von der CIA ist ... die denken, ich bin ein ... » Bob blickte sich verstohlen um. « ... ein Profikiller.»
    «Nein», sagte Klaus. Allmählich hatte er den Eindruck, daß das, was er an der Leine hatte, tatsächlich ein Typ war, der berufsmäßig Insekten tötete.
    Bob lachte. «Ja, und das ist so gekommen: Ich bin mal mit einem Kumpel einen trinken gegangen, und da hat er mich dazu überredet, auf diese Anzeige zu antworten, in der ein Schädlingsvernichter gesucht wurde ... »
    Während er erzählte, fiel der Untersetzer von Bobs Bierflasche herunter. Er schnappte danach. Instinktiv griff Klaus nach seiner Waffe, hielt aber inne, als Bob sich den Kopf an der Messingstange der Theke anschlug.
    «Autsch!» Bob rieb sich den Schädel. «Jedenfalls, können Sie sich das vorstellen? Ich ein Killer?»
     
    «Nein, kann ich nicht.» Plötzlich war Klaus alles klar. Dieser Typ war genausowenig ein Killer wie seine eigene Großmutter.
    Draußen kroch ein schwarzer Cadillac langsam die Straße entlang. Er hielt neben Bobs glücklosem Pinto. Die Türen öffneten sich und spuckten Miguels herzlose Killer auf den Asphalt. Mit gezogenen Waffen überprüften sie den Pinto und suchten dann die Straße nach Bob ab.
    Einer bellte etwas auf spanisch; die anderen stiegen wieder ein. Langsam fuhren sie die Straße weiter.
    Währenddessen fuhr Bob drinnen fort, dem neuen Freund sein Leid zu klagen. «Die ganze Sache könnte sogar etwas Komisches haben, wenn Mary und Katy mich nicht irgendwie ... verlassen hätten.»
    «Wer ist das?» fragte Klaus, ohne richtig zu merken, daß er nach seinem zweiten Martini Bob ins Herz zu schließen begann.
    «Meine Frau und meine Tochter», sagte Bob. Er zog seine Brieftasche hervor und zeigte Klaus ihr Bild. «Und Sie, Kurt, sind Sie verheiratet? Haben Sie Kinder?»
    Klaus zögerte. «Nein, ich habe keine.» Nachdenklich betrachtete er seinen Drink. «Wieso sind sie gegangen, Ihre Frau und Ihre Tochter?»
    «Na ja, eigentlich kann iChs ihr nicht übelnehmen. Mary ist ziemlich sauer geworden, weil ich kein Gift benutzt habe.»
    «Gift?» Es war Klaus peinlich, daß er vielleicht einen voreiligen Schluß gezogen hatte. Jetzt, mit drei Bier intus, begann dieser Mann über Gift zu reden. Vielleicht war er doch ein Killer. «Ja», fuhr Bob fort, «sie wollte, daß ich bei dem Auftrag für den Franzosen Gift benutze.»
    «Ein Auftrag von Marcel?» Das war's, dachte Klaus, Bob hatte sich verplappert.
    «Nein, nein ... Ahn-rii», artikulierte Bob sarkastisch. «Ich hatte den Auftrag, sein Restaurant zu bearbeiten. Ich hab dort meinen ersten Hybriden ausprobiert, anstatt Gift zu benutzen, wie iChs Mary versprochen hatte, und, na ja, der Laden hat sich als ein verdammter Kakerlaken-Kongreß entpuppt, und Ahn-rii hat sein Geld zurückverlangt, und Mary hat Katy mit zu ihrer Mutter genommen, die außerhalb lebt.»
    Nee, dachte Klaus, jetzt geht's wieder um Viecher.
    «Verstehen Sie, Mary ist ein bißchen nervös, weil wir schon so lange pleite sind. Seit sie ihren Job bei der Bank verloren hat, standen wir immer zwei Monatslöhne vor der totalen Katastrophe. Also hat sie Doppelschicht gearbeitet ... sie ist Kellnerin ... » Bobs Stimme verstummte, als er das Interesse an der Geschichte verlor. Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche.
    «Das Leben ist also ein bißchen hart zurzeit?» fragte Klaus. «Ja», sagte Bob, dessen Optimismus mit jedem Schluck größer wurde. «Aber wissen Sie, das könnte sich bald ändern. Ich hab gerade einen großen Auftrag von diesem Immobilientypen bekommen, vier Gebäude, na ja, es waren mal vier, jetzt sind's nur noch drei. Das eine ist, ich weiß nicht, irgendwie eingestürzt. Ich hab keinen blassen Schimmer, wie das passiert ist. Na ja, ich hab noch drei Gebäude und drei Hybridenrassen zum Ausprobieren. Wenn eine von ihnen funktioniert, bin ich aus dem Schneider.»
    «Das Leben besteht aus einer Menge , nicht?» Klaus nahm einen letzten Schluck von seinem Martini und erhob sich, jetzt

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