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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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messen. »Na schön, Tassa Kay.« Er traf die Entscheidung langsam und mit beinahe zeremonieller Würde. »Sie können Ihren Mann haben. Aber er bekommt nichts, was über einen mittelschweren Panzer hinausgeht.«
    »Er wird mindestens eine Woche als mein Tech arbeiten«, wischte sie alle Bedenken beiseite. Sie zupfte an der schwarzen Locke, die von ihrem spitzen Haaransatz herabhing. »Danach suche ich ihm möglicherweise eine Krötenrüstung.«
    Raul schüttelte sich und versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, den Legionär gegen eine der Blechrüstungen einzutauschen, in denen die gepanzerten Infanteristen ins Feld zogen. Das war echte Verzweiflung.
    Clark Diago war derselben Meinung, allerdings bewegten sich seine Gedanken auf anderen Bahnen. »Ziemlich vertrauensselig von Ihnen, dem Feind Zugriff auf Ihren Ryoken zu geben.«
    »Ich kann jemand anderen mit Erfahrung in moderner Gefechtsfeldtechnologie gebrauchen, um die Reparaturen zu überwachen.
    Außerdem«, erklärte sie im Aufstehen, »finde ich, dass wir alle hier reichlich vertrauensselig sind, wenn wir Sandoval-Gröll Zugriff auf unsere Pläne und Vorräte einräumen.« Sie kippte den Rest ihres Drinks, dann stellte sie das Glas auf die zerknüllten Geldscheine, die da für den Rest ihrer Getränkerechnung lagen. Ohne ein weiteres Wort verließ sie die Messe, indem sie sich mit elegantem Hüftschwung zwischen den Tischen und herumstehenden Stühlen einen Weg zur Tür suchte.
    Die meisten Männer verfolgten ihren Abgang. Raul, der mit Tassas rätselhafter Persönlichkeit besser vertraut war, beachtete ihn nicht. Außerdem machte ihm dasselbe unbehagliche Gefühl zu schaffen, und das schon seit der Stabsbesprechung nach Powers' Ankunft. Wie konnte die Miliz eine Splitterfraktion unterstützen und gleichzeitig gegen eine andere kämpfen? »Sie hat Recht«, kommentierte er, dann wiederholte er die Frage, die er sich in Gedanken gestellt hatte, laut, um die Meinung der anderen zu erfahren.
    »Der Schwertschwur verhält sich nicht annähernd so räuberisch wie die Stahlwölfe«, erklärte Chautec. Dann fügte er allerdings abschwächend hinzu: »Jedenfalls bis jetzt.«
    »Der Feind unseres Feindes«, sagte Jeffrey McDaniels schulterzuckend. »Es ist ja nicht so, als würden wir plötzlich auf Aaron Sandovals Seite stehen, wenn das hier vorbei ist.«
    Powers sagte gar nichts, sondern starrte nur auf den Tisch, auch wenn er das Gespräch aufmerksam verfolgte. Raul setzte nach. »Aber wir wählen eine Seite«, stellte er fest. »Bei allem Respekt, Sir Powers, wir verleihen dem Schwertschwur durch dieses Bündnis Legitimation, und ich bin mir gar nicht sicher, ob das gut ist.«
    Der Fahrende Ritter hob den Kopf. Nur für eine Sekunde glitt der Schatten eines Zweifels durch seine grauen Augen, gerade lange genug, dass Raul sich sicher war, ihn gesehen zu haben, dann verschwand er. Der MechKrieger war sich sicher, dass er ihn hatte sehen sollen.
    »Ich bin mir auch nicht sicher, Raul.« Powers' Stimme verriet allerdings nichts von seinen Zweifeln. Er hatte seine Entscheidung getroffen und stand zu ihr. »Es ist eine schlimme Antwort, aber auf eine noch schlimmere Frage. Der Schwertschwur hat mitgeholfen, Achernar freizuhalten, oder?«
    Raul stand auf und ließ die tauende Margarita stehen. »Nein, Sir«, antwortete er mit einem traurigen Kopfschütteln. »Wenn Sie mich fragen, war er nur als Erster hier.«
    Er nickte dem Ritter und Major Chautec respektvoll zu. Von Jeffrey verabschiedete er sich mit einem Schlag auf die Schulter, dann folgte er Tassas Weg zur Tür: Dort angekommen, blieb er stehen und schaute sich um. Powers hatte die Stimmung am Tisch bereits wieder aufgeheitert und ermutigte Jeffrey McDaniels zu einer weiteren Geschichte. Der Fahrende Ritter blickte kurz herüber und schenkte Raul ein neutrales Nicken. Der MechKrieger schob sich durch die Tür.
    Tassa wartete draußen in der Abendluft. Sie stand in einem breiten Schatten und ließ den trockenen Wind in ihrem dunkelroten Haar spielen. Raul war sich sicher gewesen, sie einzuholen, obwohl sie überrascht schien, ihn zu sehen. »Bleibst du nicht zur Party?«
    »Weißt du«, beantwortete er ihre Frage indirekt, »du hast ein echtes Talent dafür, anderen Leuten die Parade zu verhageln.«
    Tassa zuckte die Achseln. Es war nicht zu erkennen, ob es sich um eine Verneinung handelte oder ob es ihr nur einfach gleichgültig war. »Ich muss Yulri aus dem Kerker holen. Kannst du mir dabei helfen?«
    »Das

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