Der Kampf beginnt
das Kanzeldach von Eriks Tomahawk . Eine Springflut schoss tosend und schäumend durch das alte Flussbett, als wäre der Fluss nie nach River's End umgeleitet worden.
»Wir empfangen etwas, Lord Sandoval-Gröll.« Michael Eus hatte sich eine Position im Innern des schwer gepanzerten Mobilen HQs ertrotzt. Bei Eriks Titel brach seine Stimme. Möglicherweise eine Störung in der Übertragung. »Erik ... Sir! Fahrender Ritter Powers ist gefallen. Ich stelle die Über ...«
Einer der HQ-Techs schnitt Eus das Wort ab und schaltete die aufgefangene Funksendung auf Eriks Befehlsfrequenz. Ein Soldat der Republik erstattete der Basis Bericht und informierte Colonel Blaire, dass Kyle Powers in der Schlacht schwer verwundet - möglicherweise getötet - worden war. Ein kribbelnd kalter Schauder stieg Eriks Rückgrat herauf. Er lauschte den Meldungen über die letzten Augenblicke des Duellgefechts, während er den Tomahawk aus der Formation löste und auf die Kuppe einer schlammfeuchten Bodenwelle stampfte. Ein dumpfer Donnerschlag gratulierte der Republik. Regen applaudierte für die versammelte Schwertschwur-Streitmacht auf dem lang gezogenen Kopf des BattleMechs.
Ein halbes Dutzend umgebauter BergbauMechs setzten auf Panzerkettenfüßen ihren Weg am Ufer des alten Flussbetts fort. Ein Behemoth, zwei Condors und ein Trupp von vier Turnieren folgte an der Spitze einer zweireihigen Kolonne von Befehls- und Hilfsfahrzeugen. Ein gutes Stück weiter zum Ende der Kolonne scherte auch das Mobile HQ aus und verließ seine Position neben einem MIT 23 M.A.S.H. um zwischen Erik und dessen militärischer Nachhut anzuhalten. Ranger -Scoutwagen rollten zwischen Truppentransportern durchs Gelände. Ein Trupp kampferprobter Dämonen zog unbeeindruckt vorbei, während JES-Raketenwerfer am Ende der Marschreihe hin- und herschwenkten, als könnten die Fahrer es nicht erwarten, zum Einsatz zu kommen.
Alles, was er schnell hatte in Marsch setzen können, als Michael Eus ihm die Befehle seines Onkels überbracht hatte.
Genug, um River's End zu halten. Hoffte er.
»Mehr Zeit«, flüsterte Erik. Noch eine Woche der Abnutzungskämpfe zwischen Stahlwölfen und Republik hätte spürbar geholfen. Zwei wären noch besser gewesen.
»Verzeihung, Sir?«
»Nichts, Michael.« Erik ärgerte sich darüber, dass er nicht an das stimmaktivierte Mikro gedacht hatte. »Ich habe mir nur Sorgen um unser Fortkommen gemacht. Der Fluss zwingt uns zu einem langen Umweg.« Das entsprach nur entfernt den Tatsachen. Auch ohne das unerwartet überflutete Flussbett hatte Erik geplant, die von der Miliz kontrollierte Basis weiträumig zu umgehen und von Osten nach River's End vorzustoßen.
»Die geschätzte Ankunftszeit liegt weiterhin bei fünfzehn Uhr. Ich kann einen Befehl weiterleiten, die Geschwindigkeit zu erhöhen.«
Erik bleckte die Zähne. Er spürte, wie aufsteigende Wut seinen Nacken wärmte. »Ich bin durchaus in der Lage, meine Befehle selbst zu erteilen, wenn ich das für notwendig erachte, Michael. Kümmern Sie sich weiter darum, den militärischen Funkverkehr der Republik abzuhören.«
»Jawohl, Lord Sandoval-Gröll.« Michael zeigte den gebotenen Respekt, auch wenn er sich mit seiner Antwort etwas Zeit gelassen hatte.
Aber was konnte Erik schon von jemandem erwarten, der sich mit Brief und Siegel als Mann seines Onkels zu erkennen gegeben hatte? Michael Eus hatte Erik die Befehle des Dukes persönlich überbracht, ein kodiertes Verifax, das alle Schwertschwurkräfte anwies, auf der Stelle gegen die Stahlwölfe vorzugehen oder Sterncolonel Torrents Pläne anderweitig zu durchkreuzen, um zu verhindern, dass Kal Ra-dicks Fraktion noch zusätzliche Unterstützung nach Ronel in Marsch setzte.
»Halte sie auf Achernar fest.«
So hatte Aaron Sandovals Befehl gelautet. Der Anführer des Schwertschwurs hatte herrisch genickt, in vollem Ornat herausstaffiert, ohne Zweifel auf dem Sprung zu einer hoch öffentlichen Amtshandlung als Lordgouverneur - so öffentlich es ohne HPG-Netz noch ging. Keine Zweifel hatten seine glänzend blauen Augen verschleiert. Dieser Mann war Herr und Meister seiner Domäne.
»Du darfst Torrent nicht gestatten, nach Ronel abzufliegen, Erik. Ebenso wenig darf er Gelegenheit bekommen, die HPG-Station auf Achernar einzunehmen. Kal Radick besitzt bereits einen funktionierenden Hyperpulsgenerator an Bord seines Sprungschiffes. Wenn wir zulassen, dass er das Fundament eines Kommunikationsnetzes aufbaut, wird unser Schwertschwur ihm kaum
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