Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
Vom Netzwerk:
Verwandten und Freunden von den neuesten Ereignissen zu berichten. Brim setzte die anderen Ratsmitglieder, Helebert Wassertreter und Eren Langschild, von den Neuigkeiten in Kenntnis, und so sprach sich schnell herum, dass Elvor Sternenfaust zurückgekehrt war und einige der Recken seines Großvaters mitgebracht hatte. Schlaf fand angesichts der nahenden Armee niemand mehr in dieser Nacht.
    »Hier, ich kann euch auf der Karte schon mal zeigen, was wir bislang getan haben.« Tipplin quetschte sich zwischen Talegrin und Elvor und breitete ein großes, vergilbtes Pergament auf dem Tisch aus. Elvor hatte den Gesprächen gar nicht mehr gelauscht. Seine Gedanken waren abgeschweift, hatten sich um Enna, Bronn und Jorim gedreht. Wo waren sie? Lebten sie überhaupt noch? Würde er Enna jemals wiedersehen? Und Bronn? Haltet sie auf! , hatte sein Großvater ihm gesagt. Die Last auf seinen Schultern wog schwer, und er mochte gar nicht daran denken, was ihnen noch alles bevorstand. Er zwang sich, konzentriert auf die Karte zu schauen.
    »Hast du die gezeichnet?«, fragte Rimen und beugte sich verwundert über den Tisch.
    Tipplin nickte eifrig. »Schon vor vielen Sommern.«
    »Etwas sehr Nützliches«, meinte Elvor.
    Tipplin hob überrascht den Kopf, dann sah er fragend Toram an, der sich hinzugesellt hatte. Der Halbling mit den roten Haaren zuckte bloß die Schultern. Eine solche Antwort hatten sie von Elvor wohl nicht erwartet.
    Dessen Zeigefinger wanderte bereits über die Karte, fuhr die Schroffen Berge nach, die einen großen Teil von Westendtal umschlossen. »Westendtal ist tatsächlich die größte Festung der ganzen Südlande«, raunte Elvor. »Wie Bronn gesagt hat!«
    »Eine wichtige Tatsache«, murmelte Ambrin.
    »Morgen«, rief Elvor und legte Tipplin eine Hand auf die Schulter, »morgen brechen wir zu den Vergessenen Tälern auf, und ihr könnt uns alles zeigen. Außerdem habe auch ich noch eine Idee!« Elvor erhob sich. »Lasst uns vor Sonnenaufgang hier an der Taverne treffen.« Er nickte den anderen noch einmal zu, ehe er hinausging. Elvor wollte allein sein, wollte nachdenken. Draußen blickte er hinauf in den Himmel. Es war mittlerweile dunkel geworden, und dort oben leuchteten die ersten Sterne. »Sternenfaust«, flüsterte er, dann ging er leise davon.

28. DAS UNGEHEUER IM SEE
    Enna, Jorim und Bronn sowie die beiden Elfen hatten den Drachenkrater so schnell wie möglich verlassen. Kaum wieder im Freien hatten sie den mit nur wenigen Wolken bedeckten Himmel abgesucht, doch die gewaltige Schlacht, die am Vortag zwischen Gulvaren und Drachen getobt hatte, schien vorüber – zumindest für den Augenblick. Laut Gwendalon war es nur eine Frage der Zeit, bis die gewaltigen Kreaturen abermals aufeinanderprallen würden.
    Da sie in Eile waren, hatten sie das letzte Licht des Tages ausgenutzt und waren so weit wie möglich nach Norden marschiert. Bronns Aufforderung, den Sumpf im Westen zu umgehen, hatte niemand widersprochen.
    Am Rande des Moors wuchs dichtes Buschwerk, welches sie nun durchquerten. Immer wieder warf Enna Jorim heimliche Blicke zu. Dessen gewiefter Gesichtsausdruck wich schon bald einem schuldbewussten, aber schelmischen Grinsen.
    »Du musst wahnsinnig sein«, zischte Enna ihm irgendwann zu, als sie meinte, die anderen würden sie nicht hören. Sie fasste ihn energisch am Arm und ließ sich mit ihm hinter die Elfen zurückfallen. Bronn marschierte – offensichtlich mit seinen eigenen düsteren Gedanken beschäftigt – ein gutes Stück hinter ihnen.
    »Wie konntest du das tun?«
    Jorim zuckte ungerührt mit den Schultern. »Als sich dieser Riesengulvar erhob, bebte der ganze Höhlenboden. Da bin ich absichtlich gegen den Kristall gestolpert und habe das Ei genommen.«
    Enna packte Jorim noch fester am Arm. »Du hast diese Wesen bestohlen! Das ist Wahnsinn!«
    »Sagte der Drache nicht, wir sollten den Mut haben zu tun, was unmöglich scheint?«, verteidigte sich Jorim und warf schnell einen verstohlenen Blick zu den Elfen, die sich geschmeidig durch das dichte Buschwerk bewegten.
    »Ja, aber doch nicht so«, erwiderte Enna gereizt. »Sicher wollte er dir nur sagen, dass du …«, sie brach ab und blieb abrupt stehen. »Oft sind es gerade die närrischen Entscheidungen, die dem Schicksal einen neuen Verlauf geben!«, flüsterte sie. »So was Ähnliches hat der Drache gesagt. Und dabei hat er dich angestarrt!«
    »Vielleicht wusste er ja, dass ich die Welt retten kann«, prahlte Jorim und

Weitere Kostenlose Bücher