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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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breit, »und alle anderen Wesen, die Ohren haben, gleich mit.«
    »Hier, steck dir das doch einfach in die Ohren.« Nespur kramte etwas von seinem Pfeifentabak hervor und hielt es Elvor hin. Dieser beäugte das Kraut, nahm es dann aber entgegen. Sofort eilte Tipplin an seine Seite und zerrte nun ebenfalls eine Pfeife unter seinem Umhang hervor. »Lass uns die hier stopfen. Der alte Fährtenauge muss ja nicht der Einzige sein, der schmaucht.«
    Elvor ließ sich nicht zweimal bitten und stopfte den Tabak geschwind in den Pfeifenkopf. Als Tipplin jedoch einen sonderbaren Gegenstand hervorkramte, der einem Behältnis mit einem drehbar gelagerten Feuerstein ähnelte und mit dem er den Tabak entzünden wollte, zog Elvor die Pfeife zurück. »Das mache ich. Du hast deinen Namen nicht umsonst erhalten, Tipplin Zündfuß.«
    Tipplin widersprach nicht, dafür färbte sich sein Gesicht so rot wie Torams Haare. Geschickt brachte Elvor schließlich das Pfeifchen zum Qualmen und nahm einen tiefen Zug.
    »Du sollst auch was davon haben«, sagte er dann zu Enna. »Es sei jener Halbling ehrenwert, der der Dame die Freud zuerst beschert«, zitierte er großspurig einen altbekannten Spruch und reichte die Pfeife an Enna weiter. Die verdrehte zwar die Augen, griff dann aber doch zu und zog beherzt am Pfeifenstil. Es gelang ihr sogar, einen Ring aus Rauch zu formen, der jedoch sofort vom Wind in alle Richtungen verteilt wurde.
    »Wie wär’s mit einer nackten Frau«, flüsterte Jorim ihr ins Ohr. Enna stieß ihn in die Seite und nahm dann einen weiteren Zug, bevor sie die Pfeife demonstrativ Jul übergab.
    Derweil waren sie Nespur auf einem kaum erkennbaren Pfad weiter in nördliche Richtung gefolgt. Der Weg endete jedoch rasch, und sie fanden sich auf einem weiteren Hochplateau wieder, welches, wie sie schnell bemerkten, einen fantastischen Ausblick auf das Tal des Erenin bot, das Haupttal der Vergessenen Täler. Während der Fluss im Norden durch zerklüftete Schluchten stürzte, strömte er hier, tief unterhalb des Plateaus, beinahe schon träge durch ein breites grünes Tal. Die Ufer des Wasserlaufes waren von weiten Wiesen gesäumt.
    »Ein hervorragender Ort, um ein ganzes Heer hindurchzuführen und rasten zu lassen, meint ihr nicht auch?« Nespur hatte ein Bein auf einen Fels gestellt, stützte sich mit beiden Unterarmen auf sein Knie und blickte in das Tal hinab.
    »Und hier oben ist ein ebenso hervorragender Platz, um einem solchen Heer ein paar Steinchen auf den Kopf zu werfen!« Tipplin hüpfte bis an den Abgrund, nahm einen kleinen Stein und warf ihn in die Tiefe.
    Nespur nickte. »Aus diesem Grund habe ich dich und Toram hierhergeführt.«
    »Ich bin dabei!«, rief Toram erfreut, doch dann verfinsterte sich seine Miene. »Wir dürfen die Erinyen jedoch nicht unterschätzen«, Toram wandte sich dem Fährtenleser zu, und der Wind zerzauste seine roten Haare, sodass es aussah, als würde sein Kopf in Flammen stehen. »Nespur, wir beide haben diese Wesen gesehen. Sie sind grausam, schnell und tödlich. Wir dürfen sie wirklich nicht unterschätzen.«
    »Gut erkannt, Toram Otterschreck«, stimmte Nespur zu. »Sie werden sich nicht leicht aufhalten lassen.«
    »Doch gegen eine Gerölllawine werden auch ihre Fackeln und Peitschen nichts ausrichten können«, meinte Elvor.
    »Das nicht, aber sie werden doch bestimmt Späher vorschicken«, mutmaßte Jorim.
    »Und haben sie euren Hinterhalt erst einmal entdeckt«, beendete Enna die Überlegung ihres Bruders, »so ist er ganz schnell zu nichts mehr nütze.«
    »Vielleicht sind sie einfach zu arrogant und selbstsicher, um Späher zu entsenden«, überlegte Elvor.
    »Nun, wir sollten nicht davon ausgehen, dass sie wie du sind, Sternenfaust«, entgegnete Jorim.
    »Ja, sonst wären sie wahrlich unbezwingbar.« Elvor streckte sich und reckte selbstbewusst seine Brust vor, woraufhin die anderen nur die Köpfe schüttelten.
    »Jorim hat recht«, sagte Nespur, »der Hinterhalt sollte getarnt werden.«
    »Aber natürlich!«, rief Elvor und klopfte Tipplin auf die Schulter. »Das wird dann wohl dein Part sein. Du bist doch das findige Kerlchen.«
    Ein Grinsen überzog Tipplins Gesicht, offenbar war dies für ihn ein Kompliment.
    »Aber fackle dir dabei nicht wieder die Füße ab«, sagte Elvor lachend.
    Tipplins Grinsen verschwand und wich einem Stirnrunzeln.
    »Mach dir da mal keine Sorgen, Sternenfaust«, rief Toram und legte Tipplin eine Hand auf die Schulter. »Wir bekommen das schon hin.

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