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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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guter Ort. Und es ist nicht leicht, die Dinge dort in Ordnung zu bringen. Deshalb hat der alte Gregory so lange damit gewartet.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Ich weiß besser als viele andere, was es heißt, dort zu leben«, fuhr Alice fort. »Es gab schon viele Verbindungen zwischen den Malkins und Deanes, obwohl sie Rivalen sind. Aber die Sache ist so, die Malkins und Deanes hassen die Mouldheels noch viel mehr als sich gegenseitig. Das Leben in Pendle ist kompliziert. Ich habe dort mehr Jahre als anderswo verbracht, aber ich verstehe es immer noch nicht.«
    »Warst du glücklich?«, fragte ich. »Ich meine, bevor sich Knochenlizzie um dich gekümmert hat?«
    Alice wurde still und wich meinem Blick aus, und ich erkannte, dass ich diese Frage besser nicht gestellt hätte. Sie hatte nie viel über ihr Leben bei ihren Eltern oder nach deren Tod bei Lizzie erzählt.
    »Ich erinnere mich kaum an die Zeit, bevor ich zu Lizzie kam«, sagte sie schließlich. »Am ehesten noch an die Streitereien. Ich lag weinend im Dunkeln, während sich Mum und Dad wie Hund und Katze zankten. Aber manchmal redeten sie auch nur und lachten, also war es nicht so schlimm. Das war der größte Unterschied zu später. Die Stille. Lizzie sprach nicht viel und verpasste mir lieber eine Kopfnuss, als dass sie mal ein gutes Wort für mich gehabt hätte. Brütete viel vor sich hin, wirklich. Starrte ins Feuer und murmelte ihre Sprüche. Und wenn sie nicht ins Feuer sah, dann in einen Spiegel. Manchmal habe ich ihr über die Schulter geschaut und Dinge gesehen. Dinge, die nicht auf diese Welt gehörten. Hat mir ziemliche Angst eingejagt. Die Streitereien meiner Eltern waren mir da lieber.«
    »Hast du im Malkin-Turm gewohnt?«
    Alice schüttelte den Kopf. »Nein. Dort wohnen nur der Hexenzirkel der Malkins und ein paar auserwählte Helfer. Aber ich war ein paar Mal mit meiner Mutter dort. Es gibt auch Räume unter der Erde, aber da bin ich nie runtergegangen. Sie wohnen alle zusammen in einem einzigen großen Zimmer und schimpfen und zanken und Rauch beißt einem in die Augen. Als Deane hat mein Vater den Turm nie besucht. Er wäre dort nicht wieder lebend herausgekommen. Wir wohnten in einer Hütte bei Roughlee, dem Dorf, wo die meisten Deanes wohnen. Die Mouldheels wohnen in Bareleigh und der Rest der Malkins in Goldshaw Booth. Meist bleiben sie in ihrem eigenen Territorium.«
    Alice verfiel in Schweigen, daher drängte ich nicht weiter. Pendle musste für sie unangenehme Erinnerungen bergen - unaussprechliche Schrecken, die ich nur ahnen konnte.
    Jacks nächster Nachbar, Mr. Wilkinson, hatte Pferd und Wagen, und ich wusste, dass er ihn gerne verleihen würde. Zweifellos würde er einen seiner Söhne fahren lassen, sodass ich ihn später nicht zurückbringen musste. Ich entschloss mich, zuerst zu meinem Bruder zu gehen und ihn wissen zu lassen, dass ich die Kisten abholen wollte.
    Wir kamen gut voran und Jacks Hof kam am späten Nachmittag des folgenden Tages in Sicht Schon auf den ersten Blick konnte ich sehen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Wir kamen von Nordosten, am Rand des Henkershügels entlang, und als wir hinabstiegen, konnte ich gleich sehen, dass kein Vieh auf den Weiden stand. Als ich den Hof sah, wurde es noch schlimmer. Die Scheune war nur noch eine schwarze Ruine. Sie war völlig abgebrannt.
    Es kam mir gar nicht in den Sinn, Alice zu bitten, vor den Grenzen des Hofs zu warten. Hier war etwas Schreckliches geschehen, und ich konnte nur daran denken nachzusehen, ob es Jack, Ellie und ihrer Tochter Mary gut ging. Jetzt hätten die Hofhunde bellen müssen, aber es blieb alles still.
    Als wir durch das Tor kamen und über den Hof gingen, sah ich, dass die Hintertür eingeschlagen war und schief in einer Angel hing. Ich rannte hinüber, Alice dicht hinter mir, und in meiner Kehle bildete sich ein Klumpen aus Furcht, dass etwas Entsetzliches passiert sein musste.
    Im Haus rief ich laut Jacks und Ellies Namen, aber ich erhielt keine Antwort. Nichts im Haus erinnerte mich mehr an mein altes Zuhause. Alle Küchenschubladen waren aufgezogen und auf den Fliesen lagen Besteck und zerschlagenes Geschirr. Die Kräutertöpfe waren vom Fensterbrett gerissen und an die Wände geworfen worden, in der Spüle war Schmutz. Der Messingkerzenleuchter meiner Mutter war vom Tisch verschwunden und stattdessen standen dort fünf leere Flaschen Holunderwein aus Mamas Vorrat im Keller. Doch das Schlimmste war für mich, dass Mamas Schaukelstuhl in großen,

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