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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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daran, dass Mab etwas »Nasses und Totes« erschnüffelt hatte. War es ein Wicht, wie ich vermutet hatte?
    »Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit, Mab«, rief Alice fröhlich. »Mir gefällt das auch nicht, also je schneller wir vorbei sind, desto besser.«
    Mab wirkte mehr als nur ein bisschen ängstlich, als sie die schwarze Kerze in die rechte Hand nahm und den matschigen Pfad betrat. Bereits nach ein paar Schritten glitt sie aus. Fast hätte sie das Gleichgewicht verloren und sie musste sich mit der linken Hand an der Wand abstützen. Die Kerze flackerte und wäre beinahe ausgegangen.
    »Langsam, Mädchen«, sagte Alice mit unüberhörbarem Spott in der Stimme. »Das wäre nicht gut, wenn du hier hineinfallen würdest. Du brauchst ein paar gute Schuhe. Ich würde nicht gerne diesen Schleim zwischen den Zehen spüren. Nachher stinken deine Füße bestimmt noch schlimmer als sonst.«
    Mab wandte sich zu uns um und ihr Mund verzog sich wütend. Gerade wollte sie Alice eine passende Antwort geben, als etwas geschah, was mir das Herz fast zum Halse herausspringen ließ.
    Im Bruchteil einer Sekunde schoss eine große, blasse Hand, aufgedunsen und blutleer, aus dem Wasser empor und griff nach Mabs rechtem Knöchel. Sie verlor augenblicklich den Halt und stürzte quiekend wie ein Schwein seitlich in den Schlamm. Ihr Unterkörper landete im Wasser. Sie begann vor Angst zu schreien und rutschte immer tiefer in den See. Alice stand zwischen uns, sonst hätte ich Mab meinen Stab hingehalten, um ihr zu helfen. Aber zuzulassen, dass der Wicht sie holte, war zu grausam.
    Mab hielt immer noch die Kerze, doch sie schlug mit den Armen um sich und das Licht konnte jede Sekunde im Wasser verlöschen. Wenn es ausging, wären wir im Dunkeln und konnten nicht mehr sehen, aus welcher Richtung uns Gefahr drohte. Als ob sie meine Gedanken erraten hätte, sprang Alice wendig wie eine Katze vor, nahm Mab die Kerze weg und sah zu, wie sie langsam unter Wasser gezogen wurde.
    »Hilf ihr, Alice!«, rief ich. »Niemand hat es verdient, so zu sterben ...!«
    Alice zögerte, doch dann bückte sie sich achselzuckend, griff Mab an den Haaren und begann, ebenfalls zu ziehen.
    Mab schrie noch lauter - denn jetzt begann ein schmerzhaftes Tauziehen. Irgendetwas unter der Wasseroberfläche zog sie nach unten, während Alice dagegenhielt und versuchte, sie zurückzuziehen. Mab musste das Gefühl haben, auseinandergerissen zu werden.
    »Stoß mit dem Stab zu, Tom!«, rief Alice. »Pieks ihn ordentlich, damit er loslässt!«
    Ich stellte mich neben sie auf den matschigen Pfad und zielte mit der Stabspitze ins Wasser, auf der Suche nach einem Ziel. Schlamm wirbelte im Wasser auf und große Wellen schlugen an den Rand des Weges, ich konnte überhaupt nichts sehen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als auf einen Punkt unterhalb von der Stelle zu zielen, an der ich Mabs Füße vermutete. Zwei- oder dreimal stieß ich hart zu. Es bewirkte nichts und jetzt war Mab schon fast bis zu den Schultern im Wasser.
    Wieder versuchte ich es, immer noch ohne Erfolg. Dann endlich, beim achten oder neunten Stoß, traf ich etwas. Das Wasser schäumte auf und plötzlich war Mab frei und Alice zog sie auf den Pfad zurück.
    »Gut gemacht, Tom, aber wir sind noch nicht fertig. Hier, nimm die Kerze. Halt deinen Stab bereit, falls es wiederkommt!«
    Ich nahm die Kerze und hielt sie so hoch wie möglich, sodass sie die ganze Fläche des kleinen Sees beleuchtete. In der linken Hand hielt ich den Eschenstab stoßbereit.
    Plötzlich umklammerte Alice Mabs Arme, zwang sie, die linke Hand immer noch in ihren Haaren, in eine kniende Position und drückte ihren Kopf herunter, bis er fast das Wasser berührte.
    »Gib mir sofort zurück, was mir gehört!«, schrie sie Mab ins Ohr. »Gib es mir schnell oder das Ding da unten reißt dir die Nase ab!«
    Einen Moment lang wehrte sich Mab, doch dann bewegte sich das Wasser plötzlich, als ob etwas Großes an die Oberfläche kommen wollte.
    »Nimm es! Nimm es!«, schrie sie in panischer Angst. »Es hängt an meinem Hals!«
    Alice ließ Mabs Arme los und zog, sie immer noch an den Haaren haltend, etwas aus dem Halsausschnitt ihres Kleides. Es war ein Stück Schnur, die Alice mit den Zähnen durchbiss, ihr vom Hals zog und mir reichte.
    »Verbrenn das!«, befahl sie.
    Als ich die Kerze darunterhielt, sah ich, dass die Schnur um eine Haarsträhne geknotet war; die Locke, durch die Mab Alice in ihre Gewalt gezwungen hatte. Die Flamme entzündete

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