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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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war. Fast schien es, als hätte Mama aus der Ferne bestimmt, dass er genau diese Seite wählte. Dies war das Buch, das auch mich angezogen hatte und aus dem der Brief gefallen war, der mir sagte, was ich über den Inhalt der anderen beiden Truhen wissen musste.
    Wenn das stimmte, dann musste Mamas Macht wirklich groß sein. Sie hatte die Hexen daran gehindert, die Truhen zu öffnen, sodass sie nun in unserer Hand waren und von den Lamias bewacht wurden. Die Gefahren, die vor uns lagen, waren groß, doch mit meiner Mutter, die hinter uns stand, und meinem Meister an der Seite würde sich am Ende wohl doch noch alles zum Guten wenden.

Kapitel 19
Agnes Sowerbutts
    Am nächsten Morgen machte uns Alice mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln ein herzhaftes Frühstück. Ich half ihr, indem ich die Töpfe und Pfannen spülte und Kartoffeln, Rüben und Karotten schälte und klein schnitt, Auch einen der Schinken kochten wir, nachdem Alice daran gerochen hatte, um festzustellen, ob er nicht etwa vergiftet war.
    »Genieß es, mein Junge«, empfahl mir der Spook und löffelte eifrig sein Stew. »Das wird die letzte richtige Mahlzeit für die nächste Zeit sein. Danach werden wir fasten, um uns besser der Dunkelheit stellen zu können.«
    Mein Meister hatte uns seine Pläne für den Tag noch nicht verraten, aber mich beschäftigte etwas anderes, das mich fast die ganze Nacht wach gehalten hatte.
    »Ich mache mir Sorgen um meine Familie«, sagte ich dem Spook. »Können wir nicht nach Roughlee gehen und sie herholen? Vielleicht ist in Mamas Truhe etwas, mit dem wir Jack heilen können ...«
    Der Spook nickte bedächtig. »Ja, das klingt gut. Es ist wohl am besten, sie aus dem Deane-Gebiet zu holen. Es wird gefährlich, aber wenn euch das Mädchen führt, könnt ihr es sicher schaffen.«
    »Es wird schon gut gehen, Tom«, stimmte Alice zu. »Mach dir keine Sorgen, es geht ihnen gut. Wir bringen sie in ein paar Stunden sicher hierher zurück. Und gewiss findet sich in dieser Truhe etwas, das deinem Bruder helfen kann.«
    »Und solange ihr weg seid, werden James und ich noch einmal nach Downham gehen«, verkündete der Spook. »Die Zeit drängt, und mir scheint es sinnvoll, ein paar Männer aus dem Dorf zu holen und hier in den sicheren Turm zu bringen. Wenn es notwendig sein sollte, haben wir von hier aus eine bessere Ausgangsposition. Auf dem Weg werden wir nach Wurmalde und der jungen Mab Ausschau halten. Die erste müssen wir binden und aus dem Weg schaffen. Die andere könnte sich bis jetzt vielleicht ein wenig beruhigt haben und hört möglicherweise auf uns.«
    Nach dem Frühstück zog ich ein sauberes Hemd aus meiner Tasche an und warf das blutbefleckte weg, froh, das schreckliche Andenken an den Tod des armen Pater Stocks endlich los zu sein. Knapp eine Stunde später machten wir uns auf den Weg. Da niemand hinter uns die Zugbrücke hochziehen konnte, wenn wir alle weggingen, mussten wir durch den Tunnel gehen. Der Spook ging mit der Laterne voran, Alice hatte am Ende unserer Reihe ein weiteres Licht für die Stufen. Alles war ruhig und verlassen, als wir hinabstiegen, und ich bemerkte, dass die Leichen der Hexe und ihres männlichen Begleiters vom Fuß der Treppe fortgebracht worden waren. Doch sobald wir durch die untere Falltür kamen, wusste ich, dass dort etwas lauerte. Im Licht der Laternen zeigte sich nichts und der einzige Laut war das Hallen unserer Schritte. Doch die kreisrunde Halle war sehr groß und hinter den Säulen gab es jede Menge dunkler Schatten. Als wir das Ende der Treppe erreicht hatten, stellten sich mir die Nackenhaare auf.
    »Was haben wir denn hier?«, fragte der Spook und wies auf die entfernteste der Säulen.
    Mit erhobenem Stab ging er darauf zu und hob die Laterne. Ich ging direkt hinter ihm, meinen eigenen Stab in der Linken, und Alice und James folgten mir.
    Am Fuß der Säule stand ein hölzerner Eimer, in den es stetig hineintropfte. Nach einem weiteren Schritt erkannte ich, dass es Blut war und dass er sich langsam füllte, während wir zusahen.
    Als ich nach oben blickte, erkannte ich Ketten, die von der dunklen Decke weit über uns herabhingen. Mit diesen hatten die Hexen höchstwahrscheinlich ihre Feinde gefesselt, wenn sie sie folterten oder verhungern ließen. Jetzt dienten diese Ketten einem anderen Zweck. In regelmäßigen Abständen waren bis hin zur Decke kleine Tiere daran befestigt: Ratten, Wiesel, Kaninchen, Marder und ein oder zwei Eichhörnchen. Manche hingen an den

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