Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Wirtschaftsnetzwerke pumpen, besonders in seiner Heimatstadt, denn diese liegt der Kraftquelle am nächsten. Gleichzeitig zahlt das Unternehmen große Summen an Steuergeldern an seine Stadt, seinen Bundesstaat und seine Staatsregierung. Und weil das Unternehmen so viel Wirtschaftsenergie produziert, kann es wohltätige Aktivitäten und soziale Initiativen in seiner Stadt und in seinem Bundesstaat sponsern. Es kann seine Stadt dynamisch und attraktiv für jeden machen, der dort lebt, während es hochqualifizierte Mitarbeiter einstellt und weitere anzieht. Bis zu einem gewissen Grad profitiert jeder Einzelne und jede Organisation davon, wenn die Profite und der Unternehmenswert einer Firma steigen.
Erfolgreiche Unternehmen schaffen nicht nur neue Arbeitsplätze vor Ort, sondern auch Verbesserungen auf sozialer und kommunaler Ebene. Organisationen der Gemeinde werden von kleinen, mittleren und großen Unternehmen gegründet. Wo erfolgreiche Unternehmen mit hohen Profiten agieren, ist auch genug Geld für Gemeinde und Soziales vorhanden.
Nur wenige Führungsverantwortliche sind sich dessen bewusst, aber wenn die Profite und der Aktienwert von HP, Ann Taylor, Apple, Google, Wal-Mart, Harley-Davidson oder Tausender anderer Unternehmen steigen, von denen wir noch nie gehört haben, betrifft das bis zu einem gewissen Grad jeden – den einen mehr, den anderen weniger –, ob er nun ein direkter Aktionär der Firma ist oder nicht. Jeder Unternehmenserfolg setzt sich in Wellenbewegungen durch die ganze Wirtschaftslandschaft fort.
Welche Rolle spielt die Verhaltensökonomie dabei? Eine Gewinnsteigerung zieht in 80 Prozent der Fälle eine Steigerung des Aktienwerts nach sich. Ein Wachstum des realen Umsatzes zieht in 80 Prozent der Fälle eine Gewinnsteigerung nach sich. Denken Sie daran, dass ein Unternehmen seinen Gewinn auf viele Arten steigern kann: zum Beispiel durch Implementieren eines gewaltigen Six-Sigma- oder Lean-Management-Programms, durch eine Restrukturierung der Bilanz, durch die Anwendung allgemein akzeptierter Bilanzierungsprinzipien oder durch die Ankündigung eines neuen Produktes oder einer wichtigen Übernahme. All diese Maßnahmen steigern den Aktienwert, aber authentischer, nachhaltiger Gewinn und Aktienwertsteigerung treten mit höchster Wahrscheinlichkeit als Ergebnis einer echten Steigerung der Verkaufszahlen auf, besonders wenn diese Steigerung der Verkaufszahlen natürlich ist. Natürliches Wachstum ist für das Stellenwachstum besser als beispielsweise ein Wachstum durch Unternehmensakquisitionen, denn Übernahmen vernichten mehr Arbeitsplätze, als sie schaffen.
Wenn Sie statistische Prognosen mögen, ist Ihre nächste Frage bestimmt: »Welche Maßnahme der Unternehmensführung oder welche verhaltensökonomische Variable schafft die besten Voraussetzungen für eine echte Steigerung der Verkaufszahlen?« Die Antwort lautet: Kundenbindung. Die Wissenschaftler bei Gallup nennen es emotionale Kunden bindung , nicht Kunden zufriedenheit , weil beim Zustand des »Zufriedenseins« nicht sicher ist, dass man mehr kauft und dies öfter tut. Bindung ist ein besserer Indikator für das Wachstum der Verkaufszahlen.
Die große Erkenntnis ist: Wenn die Kundenbindung steigt, steigen auch die Verkaufszahlen. Wenn ein Kunde seine Partnerschaft mit Ihrer Organisation auf einer Skala von 1 bis 5 bei 5 einstuft statt bei 4 oder schlechter (die meisten Führungskräfte glauben, 4 sei ein guter Wert, ist es aber nicht), dann wird er drei Dinge tun, die weniger emotional gebundene Kunden nicht tun:
häufiger kaufen
pro Besuch mehr ausgeben
höhere Margen bezahlen
Die amerikanischen, aber auch alle anderen Unternehmen weltweit sollten im Bereich Kundenbindung höchstmögliche Werte anstreben, denn damit gewinnen sie nicht nur Kunden für sich, sondern nach und nach alle Kunden weltweit, so wie es McDonald’s, Cargill, Starbucks, IBM und anderen bereits gelungen ist. Anderenfalls werden die Unternehmen erst schleichend, dann jedoch ganz plötzlich von anderen übernommen, so wie die Deutschen und die Japaner die US-Automobilbranche übernommen haben und dominieren.
Der Wettlauf um die weltweiten Kunden ist gar nicht unähnlich dem Wettlauf im All. Um die Wirtschaftswelt zurückzuerobern, müssen die amerikanischen Unternehmen Sieger im Wettlauf um die Kunden sein, genau wie die Amerikaner die Ersten waren, die einen Menschen auf den Mond geschickt haben. Diese Form der Kundengewinnung erfordert vielleicht nicht,
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