Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Kunden einfach besser zugehört und dann geliefert, was die Kunden wollten, und zwar zu fairen Preisen. Amerika kann es sich nicht leisten, die Einsichten aus der Kundenforschung und kundenzentrierte Innovationen an China oder irgendeinen anderen ausländischen Wettbewerber zu verlieren, es darf nicht einmal das Risiko eingehen.
Wenn diese Länder lernen, besseren Service zu liefern und die Kundenbedürfnisse besser zu erfüllen, brauchen die Kunden die amerikanischen Händler und Lieferketten nicht mehr. China wird seine eigenen Händler und Lieferketten aufbauen. Unsere besten Kaufhäuser, Ladengeschäfte, Banken, Autohändler, Restaurants, Supermärkte, Einkaufszentren und selbst die Kinos wären in chinesischer Hand, was bedeuten würde, dass auch die besten Cashflows, Margen und Aktienwerte sämtlich in ausländischem Besitz wären.
Erst kürzlich war ein Trend zu ausländischen Übernahmen von amerikanischen Unternehmen zu verzeichnen, und die Auswirkungen auf wirtschaftlicher und psychologischer Ebene an den Standorten der jeweiligen Firmenzentralen waren verheerend. Die InBev-Gruppe, ein belgisches Konglomerat, kaufte die amerikanische Ikone Anheuser-Busch auf. Damit starb ein kleines Stück von St. Louis. Der Finanzinvestor 3G Capital mit brasilianischem Hintergrund schluckte Burger King, und ein kleines Stück von Miami starb. Als ein venezolanisches nationales Ölunternehmen CITGO aufkaufte, starb ein kleines Stück von Houston. Als die Arcapita Bank, ehemals First Islamic Investment Bank, die Aktienmehrheit von Caribou Coffee kaufte, starb ein kleines Stück von Minneapolis. Keine Frage, wenn ausländische Unternehmen amerikanische Firmen übernehmen, verändert sich etwas. Die Amerikaner spüren, dass sie nicht mehr das sind, was sie einmal waren.
Es mag für manche Amerikaner widersinnig klingen, aber wir sollten alle zu Wal-Mart halten, egal welche persönlichen Animositäten man im Einzelnen gegen das Unternehmen haben mag. Wenn Wal-Mart nicht all die kleinen Tante-Emma- und Gemischtwarenläden geschluckt hätte, dann hätten das die Deutschen, die Japaner, die Franzosen oder ganz sicher die Chinesen getan. Jemand wird daherkommen und es besser machen. Man sollte Wal-Mart, Target und Costco applaudieren, dass sie den Weg geebnet und den Einzelhandel in Amerika neu erfunden haben, denn hätten sie es nicht getan, dann hätten die ausländischen Unternehmen das übernommen. Im Moment sind die großen Kaufhäuser beunruhigt wegen der »Ein-Dollar-Läden«. Das ist großartig – Amerikaner wollen, dass Amerikaner mit anderen Amerikanern im Wettbewerb stehen.
Die Kehrseite von Giganten wie Wal-Mart, Target oder Costco ist, dass sie schlecht geführte Unternehmen sind. Sie vernichten Arbeitsplätze. Ortsansässige Firmen, große oder kleine, die wenig Kompetenz im Umgang mit Kunden besitzen, werden von Unternehmen von außerhalb geschluckt. Die gefährlichsten sind die ausländischen. Arbeitsplätze entstehen in der Kombination mit Kunden und BIP-Wachstum, wobei Unternehmenseigentum und Kontrolle in amerikanischer Hand sein müssen.
Vielleicht denken Sie jetzt, ich sei ein Fürsprecher des Protektionismus. Das bin ich nicht. Ganz im Gegenteil, ich bin zu 100 Prozent für Handel, Wettbewerb und die Durchsetzung des Besten. Ich glaube keinesfalls, dass Amerika Barrieren gegen ausländische Firmen errichten sollte.
Die Lösung liegt nicht darin, den Wettbewerb zu vermeiden, sondern ihn zu dominieren. Die Amerikaner müssen mehr über die amerikanischen Kunden und die Kunden in aller Welt wissen als die Europäer, und ganz besonders mehr als die Chinesen, Brasilianer und Inder. Das Land, das die Bedürfnisse und Vorlieben aller 7 Milliarden Kunden am besten kennt, wird einen unbezahlbaren Vorsprung im Kampf um die besten Arbeitsplätze haben.
Sicher, die Unternehmen sollten Managementmethoden wie Six Sigma, Lean Manufacturing, Reengineering, TQM und so weiter hervorragend beherrschen. Diese Techniken sind alle erfolgreich und von entscheidender Bedeutung für eine führende Position, aber sie reichen nicht mehr aus. Ich weiß nicht, wie es in Ihrer Organisation ist, aber wir bei Gallup haben aus den meisten dieser brillanten Methoden den letzten Tropfen herausgepresst, und das hat uns viel gebracht. Doch die tief hängenden Früchte der Prozess- und Effizienzverbesserung sind schon alle abgepflückt. Was noch unberührt ist, sind die unabsehbaren Möglichkeiten, die sich in der emotionalen Ökonomie
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