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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Flagge und feuerte jeder Polacca einen Warnschuß vor den Bug. Eine drehte zum Meer ab, entdeckte die Thunderer, die auch die britische Flagge gesetzt hatte, und holte die Segel zum Zeichen der Aufgabe ein.
    Die andere Polacca jedoch nahm Kurs auf die nahe Küste, setzte noch mehr Segel und lief mit voller Fahrt auf den Strand auf. Die Besatzung sprang ins Wasser und watete an Land. Einige ließen ein Boot zu Wasser und ruderten die paar Meter.
    Die Bulldog war zu der gestoppt liegende Polacca gesegelt und hatte sie in Besitz genommen. David befahl, daß eines ihrer Boote die aufgelaufene Polacca überprüfen sollte. »Nehmen Sie Zimmerleute mit, die sie auf Schäden untersuchen. Mr. Mahan kann die Papiere beschlagnahmen und sich die Ladung ansehen, Mr. Jaling. Vielleicht können wir die Polacca freischleppen.«
    Von der Bulldog kam ein Boot mit der Meldung, daß die gekaperte Polacca mit Nachschub für die Besatzung von La Valetta auf Malta unterwegs sei. »Lebensmittel, Pulver und Kugeln.«
    »Das kaufen sie uns überall ab«, sagte der Master zum Dritten Leutnant. »Aber für das Schiff wird es nicht viel Geld geben.«
    Von der anderen Polacca kehrte Midshipman Mahan zurück und brachte die Papiere. »Sie ist auf dem Weg von Brindisi nach La Valetta gewesen, Sir. Die Ladung besteht aus einigen Pulverfässern und sehr vielen Säcken mit Mehl. Als Ballast haben sie Kanonenkugeln verstaut, Sir. Mr. Jaling läßt melden, daß sie am Kiel keine Beschädigung aufweist. Sie ist sehr stabil gebaut, Sir.«
    David entschied: »Wir versuchen, ob wir sie freischleppen können. Mr. Jenkins, lassen Sie bitte eine starke Trosse rüberbringen und am Großmast festmachen.«
    Sie brachten die Trosse an. Die Thunderer stellte ihre Segel nacheinander in den Wind. Die Trosse hob sich aus dem Wasser, spannte sich zitternd. Die Masten und Rahen der Thunderer knarrten und ächzten, aber die Polacca rührte sich keinen Zentimeter. Es hatte keinen Sinn. Das Schiff hatte sich so im Sand festgesogen, daß sie es nicht herausziehen konnten.
    »Dann verbrennen wir es«, entschied David. »Mr. Mahan, Sie haben mir gemeldet, daß nur einige Pulverfässer an Bord sind, meist aber Mehlsäcke.«
    »Aye, aye, Sir. So ist es.«
    »Gut, dann häufen sie alte Leinwand, Öl und Holz unter Deck an, aber so, daß sie zwanzig Meter Abstand zu den Pulverfässern haben. Das Schiff soll Ihnen nicht um die Ohren fliegen. Kommen Sie dann alle sofort zurück. Das Feuer wird sich schon ausdehnen. Bestellen Sie das genau so, Mr. Jaling.«
    David ließ signalisieren, daß die Bulldog mit der Prise mit Kurs auf die Shannon absegeln solle. Dann beobachtete er, wie seine Leute auf der Polacca am Strand arbeiteten. Jetzt gingen sie an Bord ihres Bootes. Mr. Mahan, der das Feuer entzündet hatte, stieg in das Boot, und sie legten ab.
    »Dann können wir uns ja auch wieder …«, sagte David gerade zu Mr. Watt, als eine furchtbare Detonation die Luft erschütterte.
    David drehte sich erschrocken um. Die Polacca lag nicht mehr am Strand. Eine Säule aus Rauch, Wasser und Sand fiel in sich zusammen, wo sie gelegen hatte. Ihr Boot schwamm in Trümmern im Wasser. Einige klammerten sich an. Andere schwammen zum Ufer.
    »Boot zu Wasser! Mann über Bord! Tempo! Tempo!« schrie David, und die Maate trieben die Männer an. Das Boot platschte ins Wasser. Sie ruderten wie wild auf die im Wasser treibenden Gefährten zu.
    »Mr. Jenkins! Den Kutter auch zu Wasser. Er soll die Leute vom Land holen. Ein Stückmeistermaat soll sie begleiten und sich am Strand umsehen, was da explodiert ist.« Dem anderen Boot rief David durch die Sprechtrompete zu, es solle zurückkommen, sobald es alle aufgefischt habe.
    »Mr. Watt, die Polacca muß ja mit Pulver vom Kiel bis zum Deck gefüllt gewesen sein.«
    »Aber Mr. Mahan hat doch Mehlsäcke gemeldet, Sir. Und Sie haben befohlen, das Feuer im sicheren Abstand vom Pulver zu zünden. Ich verstehe das nicht.« Mr. Watt schüttelte den Kopf.
    »Und wenn Mr. Mahan schlampig untersucht hat und in den sogenannten Mehlsäcken Pulver war?«
    »Sir«, sagte Mr. Watt. »So dämlich kann nicht einmal ein Midshipman sein.«
    Das erste Boot kehrte zurück. Einige Männer mußten mit dem Bootsmannsstuhl an Bord gehievt werden. Andere kletterten blutverschmiert die Strickleiter empor. Der Schiffsarzt war mit seinen Helfern zur Stelle. »Mehrere Rippenbrüche, Sir, ein Beinbruch, mehrere Splitterwunden, soweit ich in der Eile feststellen konnte.«
    »Und Mr.

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