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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Handgranaten heraus, zündeten sie und warfen, als die Kanone feuerte. Die Kartätschenkugeln wimmerten über sie hinweg. Hinten erschollen Schmerzensschreie. Vorn explodierten die Handgranaten und warfen die Kanoniere durcheinander.
    »Auf! Voran!« befahl David und rannte weiter, vorbei an dem Geschütz. Jetzt hoben rechts und links Franzosen die Hände hoch. David rief immer nur: »Waffen weg! Runter zum Strand!« Doch nun liefen ihnen Franzosen entgegen, immer mehr. Sie hatten keine Waffen und schrien: »Pardon! Pardon!«
    Was war los? David reckte sich hoch. Gregor konnte es besser sehen und sagte: »Da vorn sind die Türken. Sie schlachten alle Franzmänner ab. Die flüchten zu uns.«
    »Trompeter, blas: Halt und Sammeln!«
    Schweratmend hielten die Seesoldaten an und rückten zu David auf. »Nachladen! Bajonett aufpflanzen! Wo sind die Russen?«
    Die Russen waren links neben ihnen und hielten jetzt auch inne. David sah Oberst Tomski, legte die Hände um den Mund und brüllte auf russisch: »Bitte Karree bilden! Gefangene in die Mitte!«
    Tomski hob die Hand, und dann blies der russische Trompeter. Jetzt zeigte sich, daß Tomski seine Leute immer noch so gut drillte wie damals in der Baltischen Flotte. Die Russen rückten zusammen, bildeten zwei Reihen und formierten ein Karree.
    David brüllte die fliehenden Franzosen an, in das Karree zu laufen. Als einige ihn verstanden, folgten immer mehr. Die Briten zogen sich langsam zu den Russen zurück. Die Franzosen waren keine Gefahr mehr, aber konnten die Türken und Albaner in ihrem Blutrausch gestoppt werden?
    Hauptmann Ekins war jetzt bei David und ließ den Trommlerbuben schlagen, daß die Reihen zu schließen waren. Die Seesoldaten sahen sich an und lächelten erleichtert, wenn ihr Kamerad noch lebte. Ekins beauftragte einige, nach eigenen Verwundeten zu suchen und sie zum Strand zu schaffen.
    Dann waren die Türken heran. Sie schrien wie in Ekstase. Vor David tobte einer wie ein Irrwisch. Sein Bart war feucht von Schleim und Speichel. Er schwang einen blutgefärbten Säbel. Ekins kommandierte: »Legt an! Trompeter: Blase Halt!« David rief: »Stop!«
    Der Türke stürzte im Rausch auf ihn zu und wollte mit dem Säbel auf ihn einschlagen. Aber Gregor schlug ihn mit dem Kolben nieder. Ein anderer Türke stutzte, erkannte, daß er Briten vor sich hatte, ließ den Säbel sinken und wollte Gregor umarmen.
    David sah sich um. Das russische Karree zog sich im Takt seiner Trommelschläger zum Strand zurück. Seesoldaten trugen Verwundete. Aber dann hörte er, wie die Bulldog feuerte, und sah zwei französische Kanonenboote, die ihren Bug und damit auch ihre feststehenden Mörser auf sie ausrichteten. David erblickte einen türkischen Befehlshaber und rief »Mustafa Bey«, weil ihm sonst nichts einfiel. Als der Türke ihn ansah, deutete er auf die französischen Schiffe.
    »Ah, mortier!« rief der Türke und sah aufmerksam hin.
    Jetzt stieg am ersten Mörser die Explosionswolke auf, und die Granate schraubte sich in den Himmel. Man konnte sie gut sehen. Jetzt auch die zweite. »Achtung Mörsergranaten!« rief David, so laut er konnte. »Hinlegen!« Dann schrie er es auf russisch Tomski zu. Alle um ihn herum warfen sich zu Boden. Für David war kein Platz mehr frei. Er stürzte sich über den Trommlerbuben und deckte ihn und seine Trommel ab. Und dann krachte es furchtbar laut.
    David spürte einen Schlag gegen seinen Hintern, der sich über dem Trommler in die Höhe gewölbt hatte. Dann fielen Erde und Körperteile vom Himmel. Die Sprenggranate war in einer Türkengruppe explodiert. David stand auf und sah, wie die Bulldog die Mörserschiffe zusammenschoß. »Antreten!« befahl er. »Zurück zu den Booten!« Er winkte dem türkischen Offizier zu. Der winkte zurück und steckte seinen Degen ein. Aber nach wenigen Schritten spürte David Stiche im Hinterteil. Als er weiterging, wurde der Schmerz noch stärker.
    Gregor sagte: »Sir, Sie bluten am … na, da hinten.«
    David faßte mit der Hand an sein Hinterteil und zog sie blutverschmiert zurück. »Mr. Ekins«, rief David. »Übernehmen Sie. Ich gehe vor. Mir haben sie den Hintern abgeschossen.«
    Ekins starrte ungläubig, sah das Blut, entgegnete: »In Ordnung!« und kommandierte zwei Soldaten ab, die David stützen sollten.
    Am Ufer luden sie Gefangene und Verwundete ein. Vor der Reihe der Linienschiffe lagen jetzt Fregatten und Sloops, die näher ans Ufer konnten und bei der Einbootung halfen. Als David mit der

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