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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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mich an den unglücklichen Mr. Mahan, der so sinnlos sterben mußte. Es tut mir leid, daß ich ihn noch zu der Stockstrafe verurteilen mußte.«
    »Er hat es Ihnen nicht nachgetragen, Sir. Er hat seinen Fehler eingesehen und war zuverlässiger geworden.«
    Es klopfte an der Tür, und der Midshipman der Wache, es war Mr. Glover, meldete, daß der Kapitän der Shannon an Bord käme. »Dann will ich ihn mal begrüßen«, sagte David, nahm seinen Hut, sagte Alex, daß er mitkönne, und ging an Deck.
    Andrew Harland bestätigte, daß der Konvoi auf dem Weg sei und die Falcon vor ihm hersegele. »Ich nehme an, daß sie sich gut von Sizilien fernhalten werden, etwa auf dem sechsunddreißigsten Breitengrad nach Norden steuern und nachts La Valetta erreichen wollen.«
    »Wie weit hinter Ihnen segelt der Konvoi?«
    »Etwa fünfundzwanzig Meilen, Sir, denn wir haben in den letzten Stunden alle Segel gesetzt, und sie werden nachts die Segel kürzen.«
    »Dann werden wir im Morgengrauen aus dem Golf von Tarent hinauslaufen, uns hinter sie setzen und mit dem Windvorteil angreifen. Shannon und Thunderer nehmen sich das Linienschiff vor, und Bulldog und Falcon sammeln den Konvoi ein. Ich stelle mir unser Zusammenwirken so vor, Mr. Harland.«
    Und David erläuterte auf dem Tisch mit Zuckerdose und zwei Teetassen, wie die Thunderer versuchen würde, den Franzosen am Bug oder Heck zu treffen, und wie die Shannon windwärts lauern und auf den Franzosen zustoßen sollte, wenn sie seine Breitseite vermeiden und ihn am Heck treffen könne.
    Als das Dienstgespräch beendet war, fragte David: »Willst du mit mir etwas zu Abend essen, Andrew? Dann können wir noch ein wenig plaudern.«
    Mr. Harland wollte, und sie erzählten als alte Freunde von der Vergangenheit, von ihren Familien und von ihren Mannschaften, bis sich Mr. Harland übersetzen lassen mußte, um den Kutter zu erwarten. Die Thunderer lief mit gekürzten Segeln in den Golf von Tarent voraus.
    In der frühen Dämmerung lauerten Thunderer, Bulldog und Shannon hinter der Landspitze von Kap Leuca auf den Konvoi. Zuerst erblickten sie die Falcon und signalisierten ihr, daß sie zur Flottille stoßen solle. Mr. Ross berichtete, daß es sich um einen 64er unter der Flagge der Parthenopeischen Republik handele.
    »Was ist denn das für eine Republik?« wollte David erstaunt wissen.
    »Der auf dem Festland gelegene Teil des Königreichs Neapel, Sir. Jetzt unter französischer Herrschaft ist er zur Vasallenrepublik geworden.«
    »Dann haben die Franzosen ein neapolitanisches Linienschiff erobert, und jetzt segelt es in ihren Diensten. Was mag es wohl für eine Besatzung haben?«
    Darüber wußte Mr. Ross nichts und begab sich auf seinen Kutter, nachdem er Instruktionen über seine Aufgaben bei der Kaperung des Konvois erhalten hatte.
    Der Konvoi kam eine knappe Stunde später in Sicht, getrieben von einem Wind aus Nordost. Der 64er segelte etwa eine Meile hinter dem Konvoi, etwas nach Backbord versetzt. Die Thunderer signalisierte, daß sie den Konvoi vorüberlassen und dann mit Windvorteil von hinten angreifen würden.
    Als sie dann auf den Konvoi zustießen, nahmen Bulldog und Falcon Kurs auf die vier dreimastigen Polaccas, während sich Thunderer und Shannon dem 64er näherten. Sie führten alle noch die französische Flagge, aber jetzt ließ David sie einholen, die britische setzen und dem 64er einen Schuß vor den Bug feuern.
    Der 64er setzte alle Segel, segelte eine Wende und suchte ihnen mit Kurs auf die griechische Küste zu entkommen. David war völlig überrascht und sah Mr. Watt an. »Ist das nun ein ausgemachter Feigling, der seinen Konvoi in Stich läßt, oder soll das ein Trick sein? Egal! Wir setzen alle Segel. Lassen Sie bitte das Signal für die Shannon zur Verfolgung hissen.«
    Thunderer und Shannon segelten nebeneinander her und schossen mit den Buggeschützen auf den 64er. Auf dem Vordeck ertönten Jubelschreie, wenn Treffer beim Gegner einschlugen. »Sorgen Sie bitte für Ruhe, Mr. Everett!« rief der Erste durch das Megaphon. »Die Kerls sollen schießen und nicht brüllen.«
    David hatte sein Teleskop am Auge und lächelte. Mr. Watt war ein scharfer Hund. Vorn am Geschütz würden sie jetzt leise fluchen über das ›Großmaul‹ auf dem Achterdeck. Plötzlich rief David: »Was ist denn das?«
    »Sir?« fragte Mr. Watt.
    »Sie streichen die Flagge und holen die Segel ein. Können Sie das verstehen? Lassen Sie bitte Feuer einstellen.«
    Als die Kommandos erfolgt waren

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