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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Paul, Marggold, Tom Oldham und Art Schirmer.
    „Paul hat ihn am 22. Mai beim Patentamt registrieren lassen“, erklärte Marggold. Er lächelte knapp. „Ich habe Ihnen am folgenden Tag eine Kopie zugeschickt.“
    „Das Problem ist nur“, meinte Kussman, „daß ich, glaube ich, berechtigt war, den Antrag vor der Registrierung einzusehen.“ Er sah Paul an. „Warum haben Sie ihn mir nicht gezeigt, bevor Sie ihn einreichten?“
    „Ich wußte nicht, daß Sie daran interessiert waren.“
    „Aber selbstverständlich war ich …“
    Marggold unterbrach ihn ungeduldig. „Einen Augenblick, Fred. Sie haben uns gebeten, Seranes Bücher durchzusehen und nach Möglichkeit alles registrieren zu lassen, bevor er uns verließ. Sie haben nichts davon gesagt, daß Sie die einzelnen Vorgänge lesen wollten.“
    „Stand die atmosphärische Trialinproduktion in diesen Büchern?“ fragte Oldham mißtrauisch.
    „Ja“, antwortete Paul kurz. „Allerdings nicht so, wie Sie es sich vorstellen. Serane hat die Erfindung am Freitag, dem 19. Mai, vormittags einigen von uns erklärt. Ich habe das Konzept am selben Tag in sein Notizbuch übertragen.“
    „Aber Sie hatten nicht den Auftrag, bloße Ideen registrieren zu lassen“, hielt Kussman ihm entgegen.
    Wieder schaltete sich Marggold ein. „Die Sache existierte ja nicht nur auf dem Papier. Soviel ich weiß, hat der Bursche im Katalysatorraum …“
    „Moulin? Der ist weg. Aber das ist gleichgültig. Die Arbeit war schlampig. Wir haben ein paar weitere Testläufe gefahren.“ Vorwurfsvoll wandte er sich an Paul. „In Ihrem Vorgang drei sprechen sie von einem Ertrag von fünfundneunzig Prozent. Wir haben es mehrmals versucht.“ Er warf einen Blick in seine Notizen. „Wir haben sechsundneunzig, achtundneunzig und neunundneunzig Komma fünf Prozent erzielt.“
    „Das war zu erwarten“, sagte Paul. „Beständiger Einsatz verbessert die Katalysatorleistung. Das steht auch in der Verfahrensbeschreibung.“
    „Sie mißverstehen mich“, erwiderte Kussman finster. „Die Idee der atmosphärischen Trialinherstellung gibt es nicht erst seit Serane. Sie wird hier seit Jahren erörtert.“
    „Richtig. Als Problem“, versetzte Paul. „Aber es war ein Problem, zu dem niemand eine Lösung wußte. Außerdem haben Sie uns bei Ihrem Vortrag in der Cafeteria vor einigen Monaten darauf aufmerksam gemacht, daß wir keine weitere Zeit mit Dingen wie der atmosphärischen Trialinproduktion vergeuden sollten. Sie sagten, daß die Computerschleife der Firma nicht einmal mehr die Daten registrieren würde. Haben Sie das vergessen?“
    Kussman zuckte die Achseln.
    „Wir lassen eine Menge von Projekten fallen und registrieren sie dennoch“, sagte Oldham. „Begreifen Sie nicht, Blandford? Sie sollen ihn mit Serane zusammen registrieren.“
    „Aber meine Freunde“, beschwichtigte Marggold milde. „Wir wollen die Angelegenheit vom Standpunkt des Unternehmens aus betrachten. Es geht uns allen doch nur um das Wohl der Firma, nicht wahr?“
    Sie nickten.
    Er fuhr fort. „Dies ist ein äußerst kritisches Patent, möglicherweise das wichtigste Forschungsergebnis in einer ganzen Generation. Eines Tages müssen wir vielleicht jemanden verklagen, weil er dagegen verstoßen hat. Und da wollen wir doch, daß das Patent unanfechtbar ist, nicht wahr? Wir wollen, daß es vor Gericht standhält.“
    Oldham warf einen Seitenblick auf Kussman und nickte dann ebenfalls zustimmend.
    „Also müssen wir die Frage der Urheberschaft sehr sorgsam behandeln“, sagte Marggold. „Das Patent kann für ungültig erklärt werden, wenn mit der Urheberschaft etwas nicht stimmt.“ Er hielt inne, um sich eine Zigarre anzuzünden. „Fred, nach dem Patentrecht können wir Ihren Namen mit einsetzen, wenn Sie tatsächlich Miterfinder sind. Aber dann brauchen wir Photokopien von schriftlichen Aufzeichnungen, die beweisen, daß Sie die Idee im positiven Sinne hatten. Darüber hinaus wird Serane beschwören müssen, daß Ihr Name versehentlich ausgelassen wurde.“
    „Sie wissen, wie Serane sich in diesem Fall verhalten würde“, sagte Kussman ärgerlich.
    Paul meldete sich ruhig zu Wort. „Aber selbst wenn wir dieses Problem lösen könnten, bliebe immer noch eines übrig, das wir nicht lösen können. Der Erfinder muß wissen, was er erfunden hat. Nehmen wir an, das Patent gerät in einen Rechtsstreit. Sie, Dr. Kussman, stehen im Zeugenstand. Der Gegner will, daß Sie Ihre Erfindung beschreiben. Könnten Sie

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