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Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Titel: Der Kater der Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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verliebt«, fiel Mareike mir ins Wort.
    »Oje, und der Typ ist verheiratet«, riet Lili aufs Geratewohl.
    »Nein, ist er nicht. Zumindest nicht, dass ich wüsste.«
    »Warte, warte, sag nichts. Gleich hab ich’s: Er ist Grieche!« Philipp seufzte theatralisch. »Gegen diese Südländer können wir deutschen Männer einfach nicht anstinken. Was haben die bloß, was wir nicht haben?«
    »Du meinst, außer Charme, Temperament und Sexappeal?«, neckte ihn Lili übermütig. »Südländer haben nicht nur das gewisse Etwas, sie wissen auch, wie man richtig damit umgeht. Die Jungs sollen nämlich verdammt gute Liebhaber sein.«
    Philipp winkte ab. »Ach, das sind doch alles Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Aber warum fragen wir nicht einfach Belinda? Die muss es doch schließlich wissen.« Erwartungsvoll schauten Lili und Philipp mich an.
    »Ludger ist Deutscher«, knurrte ich. »Er kommt sogar aus Düsseldorf.«
    »Das ist doch perfekt!«, freute sich Lili.
    »Nein, ist es nicht.«
    »Ist es nicht?« Lili verstand die Welt nicht mehr. »Aber warum nicht? Er ist nicht verheiratet und wohnt sogar in Düsseldorf. Wo liegt da das Problem?«
    Das Problem? Es gab kein Problem, zumindest kein einzelnes. Nur einen ganzen Sack voller Probleme. Mareike übernahm es, Philipp und Lili in mein amouröses Urlaubsdesaster einzuweihen. Ich ließ sie gewähren, denn intime Details, die sie im Eifer des Gefechts hätte ausplaudern können, gab es ja bedauerlicherweise sowieso nicht.
    »Mein Gott, es wäre doch gelacht, wenn wir den Kerl nicht finden würden«, verkündete meine Schwester voller Optimismus, als Mareike mit ihrem Urlaubsbericht im Hier und Jetzt angelangt war.
    Lili schob ihren Teller beiseite, angelte unter der Fernsehzeitung einen karierten Block hervor und begann, sich Notizen zu machen. Irgendwie hatte ich so meine Zweifel, ob sie bei den Vorlesungen an der Uni genauso fleißig mitschrieb.
    »Also, dann lass uns mal zusammenfassen, was wir über deinen Traumprinzen alles wissen. Der Mann heißt mit Vornamen Ludger, Nachname unbekannt, er sieht wahnsinnig gut aus – was du im Übrigen gleich noch etwas genauer präzisieren müsstest –, wohnt in Düsseldorf, ist vierunddreißig Jahre alt, seine Hobbys sind Tennis und Segeln. Und er ist Juniorpartner in der Kanzlei seines Vaters.« Sie trommelte mit dem Kuli auf dem Papier herum. Dabei sah sie mich vorwurfsvoll an. »Und das sind schon alle Informationen, die du über ihn hast? Das kann doch nicht wahr sein! Worüber habt ihr euch denn die ganze Woche unterhalten?«
    Gute Frage, nächste Frage.
    Meine Güte, ich wusste doch selbst, dass das verdammt dürftig klang. Aber nachdem mir Mareike kurzerhand zu einer erfolgreichen Karriere als Modedesignerin verholfen hatte, war ich der Ansicht gewesen, dass es besser war, allzu persönliche Dinge bei unseren Gesprächen auszuklammern. Dafür wusste ich jetzt ganz genau, was Ludger über das Dosenpfand, Tierversuche, das atomare Abrüsten, James Bond und Jennifer Lopez dachte. Bei den meisten Themen waren wir sogar einer Meinung gewesen, lediglich beim Popo der Latino-Queen hatten wir es nicht geschafft, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Aber was war schon ein Hintern im Vergleich zum Weltfrieden? Bedauerlicherweise brachten mich all diese wunderbaren Übereinstimmungen keinen Schritt weiter.
    »An seine Schuhgröße und an seine Zimmernummer kann ich mich noch erinnern«, bemerkte ich kleinlaut.
    »Na bitte, das ist doch schon was!« Lili klappte den Block zu. »Warum rufst du nicht einfach im Klub an und lässt dir seinen Namen und seine Adresse geben!«
    »Und du glaubst, die rücken die so ohne weiteres raus?« Ich zeigte ihr einen Vogel. »Wohl noch nie was von Datenschutz gehört, was?«
    Lili zog nachdenklich ihr Näschen kraus. »Na ja, du müsstest dir natürlich schon einen triftigen Grund einfallen lassen, warum es so wichtig ist, dass sie dir verraten, wo du ihn erreichen kannst. Wenn’s beispielsweise um Leben oder Tod geht, sind die Leute erfahrungsgemäß eher bereit, mal ein Auge zuzudrücken.«
    Danke für den Tipp! Ich tat, als hielte ich einen Telefonhörer in der Hand. »Schönen guten Tag, hier ist Belinda Fischer. Der Gast, der heute aus Zimmer 225 ausgezogen ist, hat mir ein Spenderherz versprochen. Nur hat er leider vergessen zu erwähnen, wo ich es mir abholen kann. – Meinst du so etwas in der Art?«
    »Im Prinzip schon. Allerdings solltest du vielleicht besser nicht ganz so dick auftragen«,

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