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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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überhaupt
nichts.«
    »Das sind auch keine Leute, die Sie
normalerweise kennen würden. Ich meine, Ethel hat genug Verstand, um was zu
kapieren, wenn man es ihr langsam und deutlich sagt, aber bei Jim muß man
wirklich eine Weile warten, bis der einen versteht.«
    »Twerks beschäftigt sie also aus reiner
Mildtätigkeit?«
    »Das würde ich nicht sagen. Die beiden
verdienen sich ihr Geld redlich. Wissen Sie, Menschen wie sie sind zwar
manchmal etwas langsam, aber sie sind oft bessere Arbeitskräfte als die
Übergescheiten. Sie tun das, was man ihnen sagt, ohne viel Widerrede, und es
macht ihnen nichts aus, immer das gleiche zu machen. Und mehr Geld verlangen
sie auch nicht. Solange sie nur ein Dach über dem Kopf und genug Essen im Bauch
haben, sind sie mit dem zufrieden, was man ihnen gibt. Twerks ist gerissen wie
ein Fuchs, auch wenn man das vielleicht nicht vermutet, wenn man ihn sich so
ansieht.«
    Ein Fuchs hätte sicher mehr angeborenen
Sinn für Anstand, dachte Shandy, um sich von Menschen, die nicht in der Lage
waren, für ihre Rechte einzutreten, gegen einen Hungerlohn gute Arbeit
verrichten zu lassen. Die Geweihe mit all ihren Verästelungen waren makellos
sauber, und er hatte bereits beim Betreten des Grundstücks bemerkt, wie
gepflegt der Garten um Twerks’ häßliches gelbbraunes Haus im Vergleich zu den
laubbesäten Rasenanlagen der anderen Häuser der Stadt, seines nicht
ausgenommen, aussah.
    Twerks war nicht nur widerlich, er
benahm sich auch äußerst unhöflich, indem er sie hier derart lange allein ließ.
Ottermole hatte bereits mindestens fünf- oder sechsmal auf seine Digitaluhr
geschaut (auch sie war ein Geschenk seiner liebenden Gattin), als Twerks
endlich wieder zurückkam, in der Hand, wie sie erwartet hatten, ein
halbgeleertes Glas.
    »Tut mir leid, daß es so lange gedauert
hat«, entschuldigte er sich gnädigerweise. »Mich hat jemand angerufen. Eine
gute Freundin.«
    Wieder ging eine merkwürdige
Veränderung in seinem schwabbelnden Gesicht vor. Shandy erkannte schließlich,
daß Twerks versuchte, ihnen vielsagend zuzuzwinkern, um anzudeuten, daß der
Anruf von einer Frau gewesen war, die sich offenbar für ihn interessierte. Doch
er konnte Shandy nicht überzeugen.
    »Wer hat denn Ihrer Meinung nach Ungley
umgebracht?« fragte er ohne Umschweife.
    Twerks verschüttete ein paar Tropfen
von seinem Drink und nahm dann hastig einen großen Schluck, um sicherzugehen,
daß nicht noch mehr verschwendet wurde. »Was soll das heißen, wer ihn
umgebracht hat? Ungley hat sich den Kopf aufgeschlagen, als er über die Egge
gestolpert ist. Das haben Sie selbst gesagt, Ottermole, und Melchett
ebenfalls.«
    »Nun ja, also, das war zu dem Zeitpunkt
nur eine vorläufige Theorie«, sagte Ottermole und zog schnell ein paarmal den
Reißverschluß seiner Lederjacke auf und zu. »Seitdem habe ich weitere
Nachforschungen angestellt«, dabei vermied er es, Shandy anzusehen, »und es
sieht jetzt ganz so aus, als ob er erschlagen wurde, und zwar mit dem schweren
Stock, den er immer bei sich hatte. Das heißt, entweder mit seinem eigenen oder
mit dem von Henry Hodger. Wir sind uns da noch nicht ganz sicher.«
    »Tatsächlich?« Twerks warf dem
Polizisten einen Blick zu, der für einen Mann, der das Trinken so ernsthaft
betrieb, erstaunlich nüchtern ausfiel. »Dann lassen Sie mich Ihnen mal etwas
erzählen. Sie sollten Ihrer Sache verdammt sicher sein, bevor Sie herumgehen
und noch mehr schlechte Witze machen, sonst hängt Ihnen Henry Hodger todsicher
einen verteufelt unangenehmen Prozeß an den Hals und sorgt dafür, daß Sie alles
verlieren, was Sie haben. Ihr schönes Abzeichen inbegriffen.«
    Mehr war aus Twerks nicht
herauszubekommen. Er bot ihnen nicht einmal einen weiteren Drink an, den sie
hätten ablehnen können, wie Ottermole enttäuscht bemerkte, als sie zurück zum
Streifenwagen gingen.
    »Verfluchte Zeitverschwendung«, knurrte
er. »Der war doch sternhagelvoll.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Shandy.
»Und ich frage mich, warum er uns diesen Eindruck vermitteln wollte. Ich frage
mich außerdem, warum er uns nicht nach mehr Einzelheiten über Ungleys Tod und
die — eh — weiteren Nachforschungen gefragt hat. Es sei denn, der Anruf war von
einem seiner Clubmitglieder und diente dazu, ihn auf dem laufenden zu halten.
Es hätte zum Beispiel Pommell sein können. Was ist denn das für ein
ohrenbetäubender Krach? Das Auto wird uns doch wohl nicht jeden Moment um die
Ohren fliegen, oder?«
    »Das

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