Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
Vom Netzwerk:
etwas
Besseres finden als unsere Festgeldangebote über zwei Jahre. Warten Sie, ich
hole Ihnen eine Broschüre.«
    »Lassen Sie nur«, sagte Ottermole. »Wir
sind vor allem daran interessiert herauszufinden, wieviel Geld Professor Ungley
auf der Bank hatte.«
    »Wie bitte?« Pommell sah aus, als habe
der Polizeichef gerade etwas fürchterlich Unpassendes von sich gegeben. »Warum
um alles in der Welt wollen Sie das denn wissen?«
    »Weil sich in unserer Stadt ein bislang
unbekannter Erbe von Ungley befindet, falls Sie es noch nicht gehört haben.«
    »Ein Erbe? Von Ungleys Vermögen? Das
ist ja höchst interessant!«
    Der Bankier katapultierte sich geradezu
aus seinem eleganten Ledersessel. »Das wirft ja ein völlig neues Licht auf die
ganze Angelegenheit, nicht? Darf man fragen, um wen es sich handelt?«
    »Es wundert mich sehr, daß Sie es nicht
schon längst wissen«, seufzte Ottermole. »Ich weiß es schließlich auch schon
seit einer Stunde. Er heißt Bulfinch.«
    »Bulfinch? Der Name kommt mir doch
irgendwie bekannt vor. Ach ja, der Architekt. Ungley hat ihn in einem seiner
Vorträge erwähnt. Hat das Parlamentsgebäude in Boston entworfen, obwohl das für
uns in Balaclava County ja kaum eine Rolle spielt, da wir hier von Beacon Hill
kaum viel Gutes zu erwarten haben. Wenn der Kongreßabgeordnete Sill nicht wäre,
würden wir in den Cherry Sheets 1 wohl überhaupt nicht vorkommen, obwohl der Mann, den wir jetzt dort haben, mir
ziemlich —« Er bemerkte Shandys erstaunten Blick und wechselte schnell das
Thema.
    »Hier handelt es sich sicher um einen
anderen Bulfinch. Möglicherweise einen Nachkommen. Aber das tut auch gar nichts
zur Sache. Sie wollten schließlich etwas über den Stand von Professor Ungleys
Bankkonto erfahren. Es tut mir leid, aber ich muß mich zuerst bei Henry Hodger
erkundigen, ehe ich Ihnen irgendeine Information geben darf.«
    »Hodger ist nicht zu Hause«, sagte
Ottermole. »Er mußte ins Gericht. Wir waren schon bei ihm, und er hat uns
geraten, mit Ihnen zu sprechen.«
    »Ach so?« Pommell schob seine
Unterlippe vor. »Dann ist es offenbar sinnlos, Sie noch einmal zu ihm zu
schicken. Obwohl ich natürlich am liebsten eine schriftliche Erklärung von ihm
hätte. Allerdings wäre Professor Shandy vielleicht so freundlich, den Raum kurz
zu verlassen, wenn einer meiner Angestellten die von Ihnen gewünschte
Information vorlegt.«
    »Professor Shandy arbeitet mit mir
zusammen«, erwiderte Ottermole. »Hodger weiß auch davon. Er hat mit uns beiden
gesprochen, und übrigens auch mit Präsident Svenson. Ich sehe also keinen
Grund, warum Shandy nicht bleiben soll.«
    »Nun ja, wenn die Sache so liegt.«
Pommell drückte auf einen Knopf, sagte etwas in die Sprechanlage, erwiderte
»Vielen Dank« und nahm einen Aktenordner von seinem Schreibtisch.
    »Meine Angestellten sind mir manchmal
beinahe ein bißchen zu effizient«, bemerkte er, während er sich seine
Lesebrille zurechtrückte. »Jetzt wollen wir einmal sehen, was wir da haben.«
    Er nahm die Blätter aus dem Ordner,
schob die Brille auf die Spitze seiner fleischigen Nase, rückte sie auf und ab,
bis er endlich den richtigen Winkel gefunden hatte, und sah sich dann die
Unterlagen an.
    »Wenn man alles aufrundet, obwohl diese
Zahlen hier nicht die aktuellsten sind, denn unser Computer hat uns während der
letzten paar Tage einige Probleme bereitet, beläuft sich Ungleys Vermögen hier
bei unserer Bank auf etwa 600 000 Dollar.«
    »Was?« Ottermole starrte ihn mit weit
aufgerissenen Augen an.
    »597 000 Dollar und sieben Cent ist die
letzte Zahl, die mir hier vorliegt, aber darin sind die Zinsen des laufenden
Monats noch nicht enthalten. Ich werde Ihnen die genauen Zahlen vorlegen
können, wenn das Testament eröffnet wird. Soweit ich mich erinnere, soll es in
drei Teile aufgeteilt werden. Das bedeutet eine hübsche kleine Summe für Ihr
College, Professor Shandy, und auch für Ihren Mr. Bulfinch.«
    »Und auch für Ihre Balaclava Society,
Mr. Pommell«, erinnerte ihn Shandy.
    »200 000 Eier, nur weil er mit dem Kerl
verwandt ist«, murmelte Ottermole. »Menschenskind! Wenn das Lomax’ erfahren!
Wie zum Teufel hat Ungley bloß soviel Geld in die Pfoten bekommen?«
    »Professor Ungley war ein sparsamer
Mann und hat sein Geld umsichtig angelegt. Wir sollten uns alle ein Beispiel an
ihm nehmen.«
    Pommell legte die Papiere zurück in die
Mappe, nahm seine Brille ab und legte sie mit einem kleinen Ruck auf den
Schreibtisch. »Freut mich, daß

Weitere Kostenlose Bücher