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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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man die
Abkürzung durch die Hintergärten nimmt. Ich konnte kaum annehmen, daß Edmund
das Toupet weit getragen hat. Edmund strengt sich nur ungern an, genau wie
Professor Ungley. Ich frage mich allerdings wirklich, was der Professor hier
gesucht hat, ausgenommen natürlich, daß ihn jemand hergebracht hat. Wenn er die
Versammlung aus eigenem Antrieb verlassen hat, sollte man schließlich denken,
daß er die Vordertür genommen hat und den Bürgersteig benutzt hat, wo es hell
genug war und man gut gehen kann. Außer dem Dienstboteneingang ganz hinten im
Gebäude gibt es keinen anderen Ausgang, und der ist ganz zugewuchert und die
Schwelle völlig verrottet. Die Tür ist schon ewig nicht mehr aufgemacht worden,
soweit ich weiß. Warum hätte er also ausgerechnet letzte Nacht riskieren sollen,
sich den Hals zu brechen?«
    »Da hat sie irgendwie recht,
Ottermole«, gab der Arzt zu bedenken. »Ich war selbst noch spät wegen eines
Hausbesuches draußen, und ich kann Ihnen nur sagen, daß gestern bestimmt nicht
die richtige Nacht für einen Mann wie ihn war, um sich in irgendwelchen
Hintergärten herumzutreiben. Der Himmel war bedeckt, und an einigen Stellen war
es richtig nebelig. Ich sehe auch keinen Weg, den er gegangen sein könnte.
Ungley hatte keine besonders guten Augen und war auch nicht allzu gut zu Fuß,
wenigstens als ich ihn das letzte Mal untersucht habe. Wo ist übrigens der
Spazierstock mit dem silbernen Knauf, den er immer bei sich trug?«
    »Höchstwahrscheinlich gestohlen«,
vermutete Mrs. Lomax.
    »Eine Sekunde mal«, protestierte
Ottermole. »Wollen Sie damit etwa andeuten, er sei niedergeschlagen und beraubt
worden? Als ob ich nicht genug Grips hätte, selbst an diese Möglichkeit zu
denken! Nein, dafür spricht aber auch rein gar nichts. Sehen Sie nur!« Fred
hielt die Brieftasche des alten Mannes hoch, so daß alle die Banknoten darin
sehen konnten. »Hier sind 15 Dollar und genug Wechselgeld. Der Stock wird
hingefallen sein, das ist alles. Er muß hier irgendwo liegen.«
    Er begann, mit den Händen das Unkraut
zu durchforsten. Nach kurzer Zeit richtete er sich wieder auf und schwenkte
einen Gegenstand. »Sehen Sie, ich wußte ja, daß ich recht hatte.«
    Doktor Melchett griff nach dem Stock,
mit dem Ottermole herumfuchtelte. »Darf ich ihn mir einmal ansehen? Meine Güte,
das Ding ist aber schwer. Damit möchte ich für meinen Teil auf keinen Fall eins
über den Kopf bekommen.«
    Er kramte nach seiner Lesebrille und
setzte sie auf, um den Knauf genauer betrachten zu können. Dann bückte er sich,
um die Egge in Augenschein zu nehmen.
    »Es klebt Blut an der Zinke, an der
sein Kopf lehnt«, stellte er fest. »Nicht viel, wenn man bedenkt, wie stark
Kopfverletzungen normalerweise bluten. Aber immerhin. Sehen Sie?«
    Ottermole und Mrs. Lomax mußten beide
zugeben, daß sie den Blutfleck sehen konnten, nachdem er ihnen von Doktor
Melchett gezeigt worden war. Trotzdem drehte und wendete der Doktor den
Spazierstock immer wieder. Obwohl die Stockzwinge abgenutzt war und der Schaft
vom vielen Gebrauch abgegriffen wirkte, handelte es sich dennoch um ein recht
ansehnliches Exemplar. Der Stock endete nicht einfach in einem gewöhnlichen
runden Knauf oder Haken, sondern in einem silbernen Knauf, der in rechtem
Winkel auf den Schwarzdornstock aufgesetzt war. Er hatte die Gestalt eines
laufenden Fuchses, dessen Vorderläufe so gekrümmt waren, daß sie in den Stock
übergingen, während der Fuchsschwanz und die Hinterläufe zusammen in eine
elegante Spitze ausliefen.
    »Professor Ungley hat große Stücke auf
diesen Stock gehalten«, bemerkte Mrs. Lomax. »Er hat immer behauptet, der Fuchs
sei aus massivem Silber.«
    »Kann schon sein«, knurrte der Doktor.
»Aber ich vertrete eher die Ansicht, daß er innen hohl ist und man ihn mit Blei
ausgegossen hat. Trotzdem ein merkwürdiger Gegenstand für einen angesehenen
Professor im Ruhestand, aber schließlich war Ungley selbst ja auch in einigen
Punkten recht merkwürdig. Wenn er nicht genau in die Egge gefallen wäre, könnte
man beinahe annehmen —«
    Melchett schwieg schnell wieder. Er
selbst war kein merkwürdiger Mann, dafür aber sehr diskret, und er wußte nur zu
gut, welchen Schaden die unüberlegte Bemerkung eines Arztes für seine Praxis
haben konnte.
    Fred Ottermole nahm den Spazierstock
wieder an sich. »An dem Fuchs klebt jedenfalls kein Blut«, wiederholte er,
»dafür aber an der Eggenzinke. Es wären doch bestimmt noch Blutspuren in den
kleinen

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