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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Kandidaten, der ihnen nicht paßt, zu untergraben versuchen.
Sehen Sie vielleicht zufällig eine kleine blonde Frau, die einen blauweißen
Schal und einen roten Mantel trägt?«
    »Ja, steht direkt hinter Sill.«
    »Sie steht auch voll hinter Bertie
Claude. Sie behauptet, seine Wahlkampfleiterin zu sein.«
    »Aber das ist doch Mrs. Smuth!« Dorkin
fiel vor Erstaunen fast von Freds Schultern. »Meine Mutter hat mit ihr bei der
Silokampagne zusammengearbeitet. Und ich mußte wegen ihr auf dem Fahrrad
herumkurven und Flugblätter verteilen. Aber sie kann doch nicht gleichzeitig
für das College und für Claude sein, oder?«
    »Sehr gute Frage. Und jetzt versuchen
Sie mal, ob Sie ein paar Demonstranten ausmachen können, die Sie noch nie zuvor
gesehen haben.«
    »Klar. He, Fred, macht es dir was aus,
dich mal ganz langsam ein bißchen zu drehen?«
    Es machte Fred zwar etwas aus, doch er
drehte sich trotzdem. Nachdem er sich ganz um seine eigene Achse bewegt hatte,
sprang Dorkin von ihm herunter.
    »Das wär’s, Fred. Professor Shandy, ich
weiß zwar nicht, was hier vorgeht, aber ich habe mindestens 20 Personen
entdeckt, die ich hier noch nie im Leben gesehen habe. Sie stehen alle direkt
vorne vor den Kameras und ziehen eine Riesenshow ab, brüllen und beschimpfen
Sill und erwecken den Eindruck, als seien wir die letzten Schläger. Na dann mal
los, Fred, denen zeigen wir’s!«
    »Lassen Sie sich von denen bloß nicht
zu Flandgreiflichkeiten provozieren«, warnte Shandy. »Es sind an die 20
Berufsdemonstranten, wenn ich mich nicht sehr täusche, und die können sehr viel
Schaden anrichten. Am besten, Sie schlagen sie mit ihren eigenen Waffen und
ziehen eine noch bessere Show ab. Rollen Sie sich die Hosenbeine hoch, binden
Sie sich Tücher über die Nasen, spielen Sie Bockspringen, machen Sie
irgendeinen Unsinn, der Ihnen gerade in den Sinn kommt, aber lenken Sie auf
jeden Fall die Kameras von ihnen ab. Rufen Sie ein paar Freunde zusammen, und
sagen Sie ihnen Bescheid. Umzingeln Sie die Unruhestifter und treiben sie
wieder so unauffällig wie möglich in die Menge zurück. Und unter keinen
Umständen irgendwelche Handgreiflichkeiten dulden. Tun Sie einfach so, als wäre
das Ganze ein Riesenspaß.«
    »In Ordnung, Professor.«
    Dorkin und der athletische Fred rannten
hin und her, begannen, weitere Studenten zu aktivieren, und arbeiteten sich
immer weiter vor bis zum Kern der Demonstration. Shandy fuhr mit seiner
Missionsarbeit fort. Keiner der Studenten, die. er ansprach, konnte ihm sagen,
wer den Tumult angefangen hatte, also klärte er sie persönlich auf.
    »Ihr seid dazu gebracht worden, eine
Kundgebung zu organisieren, damit ihr jetzt wie ein Haufen Bauerntrampel und
Rowdys dasteht und Claude alle Sympathien sichert. Seine Leute haben ihre
eigene Kampftruppe mitgebracht und die Presse schon eingeschaltet, als das
ganze Durcheinander hier überhaupt noch nicht angefangen hatte. Sicher
interessiert es euch auch, daß der Kongreßabgeordnete Sill einen Notruf an die
Polizei durchgegeben hat, aber Gott sei Dank war Fred Ottermole klug genug, ihm
nicht zu glauben.«
    »Sill ist schrill«, begann jemand zu
rufen, doch Shandy gelang es, ihn wieder zu beruhigen.
    »Sie haben jedes Recht, Ihre Meinung
kundzutun, doch übertreiben Sie es um Gottes willen nicht. Claude will einen
Skandal, also beglücken wir ihn statt dessen mit einer Halloween-Party. Machen
wir ihn lächerlich und vereiteln damit seine Pläne.«
    »Okay, Professor! Kommt schon, Kinder,
spielen wir die Clowns! Der liebe Bertie hat ‘ne Farm, iah-iah-oink. Und auf
der Farm da lebt ein Sill —«
    »Und ein Oink Oink hier, und ein Oink
Oink da!«
    Sie lachten, sangen, machten
Luftsprünge, bemalten sich gegenseitig die Gesichter mit Lippenstift, tauschten
Kleidungsstücke aus und improvisierten lustige Verkleidungen. Zwei junge Genies
organisierten schnell einen Melkeimer und ein paar Äpfel und liefen vor die
Kameras.
    »Mr. Sill, möchten Sie nach Äpfeln
tauchen? Na los, keine Angst vorm Wasser. Nach all dem Reden sind Sie bestimmt
sowieso durstig.«
    Sill wollte nicht nach Äpfeln tauchen.
Als der Kameramann dankbar sein Objektiv auf die charmant lächelnden
Studentinnen richtete, mußte sich der Politiker schließlich geschlagen geben
und schaute sich verärgert nach Mrs. Smuth um. Doch sie hatte die Tribüne
bereits verlassen und war auf dem Weg zu Präsident Svensons Büro, die Lippen
zusammengepreßt wie ein Terrorist, der herausfindet, daß man ihm

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