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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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ganz spontan daran
denken, irgend etwas in Plastikbeutel zu füllen.«
    »Wo wir gerade beim Thema sind«, warf
Helen ein, »wie steht es denn eigentlich mit unserem eigenen Garten?«
    »Wie soll ich denn das verstehen?«
    »Er muß geharkt werden.«
    »Warum haben Frauen bloß dieses
perverse Talent, einem Mann aufzulauern und ihn mit einem völlig irrelevanten
Problem zu konfrontieren, wenn er seine ganzen Kräfte für wichtigere Themen
benötigt?«
    »Weil Männer dieses perverse Talent
haben, sich ständig diesen besagten Problemen mit der trügerischen
Argumentation zu entziehen, daß ein wenig Hausarbeit weniger wichtig ist, als
mit Fred Ottermole Räuber und Gendarm zu spielen. Rechnet ihr beiden etwa
ernsthaft damit, dort auf dem Boden Blutspuren zu finden?«
    »Nicht wir beide. Wir rechnen damit,
daß Frank Joad sie findet, wenn es sie überhaupt gibt.«
    »Du hast mir nicht erzählt, daß
Professor Joad auch zu den Anwesenden zählen wird. Er ist ein wirklich netter
Mensch. Er hat mich noch kein Mal gebeten, irgendeine Statistik über irgend
etwas herauszusuchen. Wenn so viele Leute eingeladen sind, warum kann ich dann
nicht mitkommen?«
    »Es spricht vermutlich nichts dagegen.
Wo wir schon einmal dabei sind, könnten wir dann auch gleich Mrs. Ottermole und
Mrs. Joad einladen.«
    »Nun wirst du ekelhaft und zynisch. Ich
bin sicher, daß es sowieso tödlich langweilig sein wird. Während du auf dem
Boden herumkriechst und Splitter ins Knie bekommst, werde ich wutschnaubend zu
Mary Enderble davonstürzen und ihr die Kuchenteller zurückbringen, die sie
damals bei Iduna Stott vergessen hat, als wir die Party für Grace Porble
gefeiert haben.«
    »Wahrscheinlich ist das vernünftig,
sieh aber bitte davon ab, mir näher zu erklären, warum. Was ist eigentlich mit
dem Kuchen passiert, den du vor einiger Zeit netterweise erwähnt hast?«
    »Ich hole ihn. Du bleibst am besten
hier sitzen und meditierst über gewichtige Probleme. Etwa darüber, was
passieren könnte, wenn man zuviel Apfelkuchen und Käse zu sich nimmt.«
    Trotzdem bedachte sie ihn mit einer
Riesenportion, die er nachdenklich bis zum letzten Krümel verzehrte. Helen
hatte verdammt recht, was die Akten betraf. Ohne diesen sorgfältig ausgeführten
Diebstahl in Ungleys Wohnung hätte man seinen Tod sicherlich entweder als
Unfall abgetan oder als das Ergebnis eines Überfalls, der mit seinem Bankbesuch
zusammenhing. Und ohne Betsy Lomax hätte man den Diebstahl überhaupt nicht
entdeckt.
    Und doch hätte jeder, der Mrs. Lomax
gut kannte, und dazu zählten nicht nur ihre unzähligen Familienangehörigen und
Bekannten, sondern auch Fakultätsmitglieder wie Shandy selbst, für den sie seit
vielen Jahren tätig war, wissen müssen, daß es ein großer Fehler war
anzunehmen, daß Mrs. Lomax etwas nicht bemerken würde. Daher war der Dieb
entweder jemand, der Mrs. Lomax nicht sehr gut kannte, oder jemand, der
unverfroren genug war zu glauben, daß es ihm gelingen würde, direkt vor der
besten Spürnase in Balaclava County einen Einbruch durchzuführen, ohne entdeckt
zu werden. Vielleicht war es jemand, der anmaßend genug war, Thorkjeld Svenson
in seiner eigenen Löwenhöhle aufzusuchen. Kurz gesagt, jemand wie Ruth Smuth.
    Shandy aß das letzte Stück Kuchen, gab
seiner Frau einen Kuß, zog sich eine andere Hose an, telefonierte mit Ottermole
und ging über den Crescent, um Frank Joad abzuholen, der jetzt in dem Haus
wohnte, in dem einst die Cadwalls gelebt hatten. Die Joads waren nette Leute,
allesamt begeisterte Naturwissenschaftler. Die kleine Tochter züchtete Luzernen
in der Küche und hielt sich in ihrem Schlafzimmer einen kleinen Ameisenstaat.
Die beiden Söhne fabrizierten Raketen im Keller. Mrs. Joad unterrichtete an
verschiedenen Schulen in der näheren Umgebung. Als Shandy ankam, hatte sich
einer der Jungen passenderweise das Knie aufgeschlagen, und sein Vater nutzte
diese glänzende Gelegenheit, um zu demonstrieren, wie man nachweisen konnte,
daß sein Sprößling echtes menschliches Blut absonderte.
    »Alles klar, Frank? Ich habe Ottermole
gesagt, wir wären gleich da. Er kann uns mit Ungleys Schlüsseln in das Gebäude
lassen. Er erwähnte, daß der Kongreßabgeordnete Sill darauf bestanden habe,
während der Untersuchung anwesend zu sein, aber Ottermole hat ihm mitgeteilt,
das ginge nicht.«
    »Man sollte doch meinen, Sill hätte für
einen Tag genug im Rampenlicht gestanden«, bemerkte Joad. »Haben Sie ihn
zufällig heute abend in den

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