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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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Kopf der FRU, ein wirklich wichtiger Mann.
    »Er könnte die Schlüsselfigur zur Beendigung der Hungerstreiks sein. Er könnte die Schlüsselfigur sein, um die Unruhen zu beenden.«
    Ich hörte zu. Ich verstand. Ich musste ein Dokument unterzeichnen, das ich nicht lesen durfte. Ich musste eine Verpflichtung zur Geheimhaltung unterschreiben. Dann kamen neue Leute, und ich bekam das Ganze noch mal von vorn erklärt.
    Ich unterschrieb weitere Dokumente. Dann kam ein drittes Team. So ging das bis zehn Uhr nachts, dann waren sie endlich zufrieden. Ich würde nichts sagen. Ich würde Freddie nicht weiter verfolgen. Ich würde zu meinem Fahrraddiebstahl zurückkehren und nie wieder von dieser Sache anfangen.
    Sie fragten mich, ob ich das im Großen und Ganzen verstünde. Ja, antwortete ich ihnen. Dann tauchte eine Frau mittleren Alters in grauem Rock und weißer Bluse auf.
    »In diesem Fall«, sagte sie, so als würde sie eine Unterhaltung wieder aufnehmen, »können wir Sie gehen lassen, Sergeant Duffy.«
    Ich stand auf und sah ihr in die braunen Augen. »Unter einer Bedingung«, sagte ich.
    Ihr Mund öffnete und schloss sich wie bei einer Plötze aus dem Lough Neagh, die sich fragt, ob man sie wieder reinwirft oder nicht. »Sie sind nicht in der Position, um …«
    »Sagen Sie Freddie, das Morden muss aufhören. Er hat schon genug auf dem Kerbholz. Das Morden muss aufhören!«
    »Ich werde es ihm ausrichten.«
    Sie setzten Laura und mich am Hafenparkplatz in Carrickfergus neben meinem BMW ab, den sie schon hergeschafft hatten.
    Laura zitterte. »Kalt?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Musstest du auch all die Formulare unterschreiben?«, fragte sie.
    Ich nickte.
    »Was, wenn wir trotzdem auspacken?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung.«
    »Lass uns was trinken gehen«, schlug sie vor.
    Wir schafften es gerade noch zur letzten Runde ins Dobbins. Ich holte zwei dreifache Whiskey und zwei doppelte Gin Tonic. Wir setzten uns ans Feuer. Draußen nahm der Regen zu.
    »Und was wird aus Scavanni?«, fragte Laura.
    »Nichts.«
    Sie stürzte einen Gin Tonic hinunter.
    »Trinkt aus, Leute!«, rief Derek.
    »Ich bring dich nach Hause«, sagte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Gehen wir zu dir. Ich möchte heute Nacht bei dir bleiben.«
    Ich war nicht mehr nüchtern genug, um zu fahren, deshalb ließ ich den Wagen stehen.
    »Das war’s also, er wird nicht belangt?«, fragte sie sich.
    »Am besten, wir denken nicht darüber nach«, sagte ich, und meine Stimme klang, als käme sie aus der tiefsten Tiefe eines Brunnenschachts.
    Wir gingen die Taylor’s Avenue entlang, dann Barn Road und Coronation Road. Wir betraten das Haus. Ich zündete den Petroleumofen an. Dann gingen wir nach oben, nahmen uns unter der Decke in die Arme, schlossen die Augen und schliefen vielleicht sogar ein wenig, bevor die Männer mit Skimasken den Weg entlangkamen, die Tür einschlugen und das Haus stürmten.

21
CORONATION ROAD
    Ich griff unter das Kissen, aber der Revolver steckte noch unten in der Manteltasche. Bevor Laura schreien konnte, legte ich ihr eine Hand auf den Mund.
    »Kriech unters Bett. Keinen Mucks. Da bist du sicher.«
    Ich hörte die Männer die Treppe hinaufstapfen.
    Ich hatte drei, vier Sekunden.
    Wenn ich zögerte, war ich – waren wir – tot.
    Ich schnappte mir den Schürhaken vom defekten Kamin und rannte nackt auf den Treppenabsatz hinaus. Ich traf im selben Augenblick dort ein wie der erste Mann. Seine Skimaske nahm ihm etwas die Sicht, aber das machte nichts, weil er auf der letzten Stufe eh den Bruchteil einer Sekunde zu langsam war.
    Ich zog ihm den Schürhaken über den Schädel und schrie.
    Metall auf Knochen.
    Der Mann fiel sofort um und stürzte die Treppe hinab in den zweiten Bewaffneten. Der streckte die Hand aus und verhinderte, dass sein Kumpel ihn von den Beinen holte. Er schoss zwei Mal aus einer großen .45er, die in dem engen Treppenaufgang einen fürchterlichen Krach machte. Die beiden Kugeln verpassten mich nur um Zentimeter.
    Ich verschwand wieder hinter der Treppenbrüstung und versuchte, mir verzweifelt was einfallen zu lassen. Wenn ich durch eins der nach vorn gehenden Schlafzimmerfenster stieg, würden sie mich abknallen, und hinten wartete wohl auch noch ein Mann.
    Ein weiterer Schuss knallte in die Yucca, die auf dem oberen Absatz stand. Der zweite Mann hatte sich wieder gefangen und kam langsam die Treppe herauf.
    »Komm schon, Gusty!«, sagte eine

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