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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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haben nichts anderes. Wir müssen das verfolgen«, sagte ich.
    »Also, nach dem, was letztes Mal passiert ist, kriegt mich keiner nach West Belfast. Wir hocken da wie auf dem Präsentierteller. Ich geh mit ins Maze, aber nicht nach West Belfast«, erklärte Matty.
    »Hast du nicht gehört, was Sean über deine Memoiren gesagt hat? Da könnte ein ganzes Kapitel draus werden«, flachste Crabbie.
    »Wenn ich jemals ein Buch schreibe, dann übers Fliegenfischen. Ich fahre nicht in die Falls Road.«
    Crabbie ging zum Automaten und holte uns Kaffee. Als er zurückkehrte, brachte er Neuigkeiten mit. »Die Uniformierten, die wir zu Littles Haus geschickt haben, sagen, es sei leer. Gut für uns, wenn das stimmt. Für ein leeres Haus brauchen wir keinen Durchsuchungsbefehl.«
    »Toll. Ich meine, stellt euch mal vor, wenn da am Kühlschrank eine Nachricht klebt: ›Bin bei X, hoffentlich bringt er mich nicht um.‹«
    Alan lachte.
    »Er wollte sicher zu einem der bekannten Schwuchteltreffs«, riet Crabbie.
    »Aye, aber wo? Wo geht man hin, wenn man in Carrickfergus oder Belfast schwul ist? Gibt es da ein Stammlokal? Eine öffentliche Toilette?«
    Matty und McCrabban wirkten schon allein bei dem Gedanken peinlich berührt. Und sie hatten absolut keine Ahnung – oder taten so.
    »Kennt hier überhaupt jemand einen Schwulen?«
    »Nein, danke!«, erboste sich Crabbie.
    »Es macht einen noch nicht zur Tunte, eine Tunte zu kennen«, beruhigte ich ihn.
    »Aber helfen tut es auch nicht, oder?«
    »Na, frag mal herum, okay?«, beharrte ich.
    »Wen denn?«, wollte Matty wissen.
    »Keine Ahnung. Lasst eure Phantasie spielen! Geht auf die öffentlichen Toiletten und fragt die Perverslinge, die da rumhängen.«
    »Dann halten die mich ja auch für einen!«, sagte Matty entsetzt.
    »Und lasst uns als Erstes den Wagen von Little finden, da müssen Spuren zu finden sein.«
    Als sich alle Notizen gemacht hatten, stand ich auf. »Okay, Leute, wir sind uns also einig, wir schauen uns mal Tommy Littles Haus an der Falls Road an. Matty, du kontrollierst entweder die Toiletten oder fährst mit uns.«
    »Na gut, ich übernehme die verdammten Klos. Ihr seid schon alt. Ich hab noch das ganze Leben vor mir. So was wie das letzte Mal mache ich nicht wieder mit.«
    »Was war denn letztes Mal?«, wollte Alan wissen.
    »Ach, nichts, ein paar Burschen haben ein paar Flaschen nach uns geworfen. Keine große Affäre«, wiegelte ich ab.
    Alan schaute ernst. Natürlich hatte ich nichts davon in meinen Bericht geschrieben, das machte die Sache nur noch schlimmer.
    »Ich gehe mit, ich fahre, und wir nehmen ein paar Mann Kanonenfutter mit, nur so zum Spaß«, sagte Alan.
    Ich sah Crabbie an.
    »Ich würde das Angebot annehmen, Chef. Sergeant McCallister ist der beste Fahrer des Reviers«, sagte er.
    »Die Shankill Road sieht unseren Marsch, für die armen Bullen gibt’s nen Tritt in den Arsch«, sang Matty fröhlich.
    »Na, hoffentlich nicht«, meinte Crabbie mit besorgtem Blick und gerunzelter Stirn.

10
AUF DEM PRÄSENTIERTELLER
    Wir zogen Kampfausrüstung an, alle kontrollierten ihre Sterling-Maschinenpistolen, nur ich nicht, denn meine lag noch immer in der Coronation Road.
    Als wir uns auf den Weg machten, sah uns Chief Inspector Brennan. »Wo wollen Sie denn hin in dieser verdammten Weihnachtskostümierung?«, fragte er.
    »Falls Road, wir wollen uns mal Tommy Littles Haus anschauen.«
    »Und wer ist das?«
    »Opfer Nummer eins.«
    »Aha. Macht es Ihnen was aus, wenn ich mitkomme? Nach der ganzen Aufregung mit der Presse heute Morgen herrscht hier eine ziemliche Flaute«, meinte Brennan.
    »Ach, Sir, lieber nicht, wird sonst ein bisschen eng«, entgegnete ich – ich wollte nicht, dass das Ganze zu einer Kutschfahrt in den Zirkus ausartete.
    Brennan ließ sich nicht abwimmeln. »Nicht für mich. Ich sitze vorn.«
    Schnitt. Zwanzig Minuten später: McCallister fuhr, Brennan saß neben ihm, Crabbie, zwei unbedarfte Constables und ich in Kampfausrüstung schmorten auf der Rückbank. Einer der Constables war eine Frau. Die erste Polizistin, die ich in Carrick sah. Sie hieß Heather Fitzgerald, und ihre Wangen waren feuerrot. Eine hübsche junge Frau mit smaragdfarbenen Augen und lockigen schwarzen Haaren, dazu schüchtern wie eine Maus – es wäre eine echte Schande, wenn wir in eine Straßenbombe gerieten und es ihr das Gesicht zerfetzte.
    »Adresse?«, fragte McCallister, als wir nach West Belfast kamen.
    »33 Falls Court, geht von der Falls Road ab«,

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