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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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herausgefunden, ob es eine Verbindung zwischen Tommy Little und Andrew Young gab?«
    »Nein.«
    »Hast du herausgefunden, was Tommy Little eigentlich gemacht hat?«
    »Nein.«
    »Ist ja toll. Also gut, geh nach Hause.«
    Matty grinste und bedankte sich. Als die beiden verschwunden waren, schaltete ich den tragbaren Fernseher ein, die »Northern Ireland News« um 18 Uhr. Unsere Story kam erst an fünfter Stelle, nach einer Busbombe, der Royal Wedding, den Hungerstreiks und einem Angriff auf einen Armeehelikopter. Die BBC interviewte in ihrer Weisheit den Belfaster Stadtrat George Seawright von der DUP, der als verantwortlicher gewählter Repräsentant Homosexualität verurteilte als ein »verabscheuungswürdiges Laster vor Gott, das die schlimmsten Strafen der Hölle verdient«.
    Ich schaltete den Ton ab, rief Special Branch an und bat um die neuesten Akten zum Oberkommando und Militärrat der IRA. Dann rief ich die Gefängnisverwaltung für Nordirland an und fragte nach, was notwendig war, um einen Gefangenen im Hungerstreik zu befragen.
    Bis zum Ende von Heather Fitzgeralds Schicht hatte ich noch ein wenig Zeit totzuschlagen, also bearbeitete ich noch einmal das psychologische Profil des Mörders, aber sonderlich viel hatte ich nicht in der Hand. Männlich, 25 bis 50 Jahre alt. Intelligent. Kennt sich mit klassischer Musik aus und mit Mythologie. Kann womöglich Altgriechisch? Das schränkte die Zahl der potenziellen Verdächtigen nicht sonderlich ein, denn wie die meisten Kinder, die auf eine katholische Schule oder ein protestantisches Gymnasium gegangen waren, hatte auch ich Latein und Griechisch gelernt.
    Gegen sieben Uhr gingen Heather und ich ins Taj Mahal Indian Restaurant auf der North Street. Wir waren die einzigen Gäste.
    Heather war jetzt in Zivil gekleidet: schwarzer Pullover, langer, brauner Rock und Stiefel mit kurzen Absätzen. Sie hatte ihren Teil der Abmachung eingehalten, und sie sah gut aus.
    Ich bestellte sechs verschiedene Gerichte von der Karte; stattdessen brachte man uns, was eben gerade da war. Der Kellner wurde merkwürdig ausweichend, als ich genauer nachfragte, also bedrängte ich ihn nicht weiter. Heather pickte an ihrem Essen herum wie ein Vögelchen und aß praktisch nichts. Ich hatte seit Tagen nicht vernünftig gegessen und verschlang auch noch ihre Reste.
    Wir hatten beide je drei Kingfisher intus, als wir händchenhaltend zum Dobbins auf der West Street gingen. Heather wollte einen Gin Tonic, ich ein Pint Bass.
    Nach zwei weiteren Drinks kamen wir glänzend miteinander aus.
    Sie verschwand auf der Toilette, und ich stand am Kamin und betrachtete die knisternden Torfbriketts.
    »Hab mir schon gedacht, dass ich dich hier finde«, sagte jemand.
    Ich drehte mich um. Laura.
    »Ich habe nach dir gesucht«, fuhr sie fort. »Ich wollte dich fragen, ob du diese Woche mit mir ins Kino gehst.«
    »Ich dachte, die IRA hätte alle Kinos in die Luft gejagt.«
    »Nicht alle«, meinte sie lachend.
    »Was läuft denn?«
    » Die Stunde des Siegers . Hast du davon gehört?«
    »So eine Art Neuauflage von Ben Hur?«
    »Es geht um die Olympischen Spiele.«
    In diesem Augenblick kam Heather zurück. Sie sah, wie ich mich mit Laura unterhielt, hakte sich sofort bei mir ein und gab mir einen Kuss auf die Wange.
    Laura blinzelte ein paarmal.
    »Laura, meine Freundin Heather. Heather, das ist Laura«, stellte ich die beiden einander vor.
    Die beiden Frauen sahen sich an und sagten kein Wort. Heather legte mir eine Hand auf die Wange, kam ganz nah heran und gab mir einen Kuss auf den Mund. Als sie fertig war, war Laura natürlich bereits verschwunden.
    »Lass uns austrinken und von hier verschwinden«, sagte Heather.
    Wir gingen nach draußen und hielten ein Taxi an. Es fuhr uns zu ihrem Haus in der Wildnis von Greenisland. Das Haus war erstaunlich groß für einen jungen Reserve-Constable. Wenn ich sie nicht heute im RUC-Dienstwagen gesehen hätte, hätte ich jetzt gedacht: O Scheiße, IRA-Honigfalle.
    Heather zog sich aus und enthüllte Netzstrumpfhose und schwarzes Mieder.
    Was zum Teufel ist hier los?, dachte ich, als sie meinen Schwanz durch die Hose hindurch packte.
    »Wir sind heute fast ums Leben gekommen«, sagte Heather.
    »Eigentlich nicht.«
    »Macht dich das nicht an?«, fragte sie.
    »Du machst mich an«, erwiderte ich und küsste sie. Sie schmeckte nach Gin und besseren Zeiten.
    Ich küsste ihre Brüste und ihren Bauch und legte sie aufs Bett.
    »Fick mich, du Tier!«, stöhnte sie.
    Ich

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