Der Katzenelf (German Edition)
Drogen, eure Welt ist voll von Kokain, Exstasy, und anderen Rauschmitteln bis hin zu den ganz harten Dingen! Lasst bitte Anna in Ruhe, sie kann weder Deine noch Bennos und vor allem nicht Devanandas Gesellschaft zurzeit ertragen! Nein, niemand aus der alten Clique darf sie besuchen, das ist viel zu gefährlich! Anordnung vom Arzt!“ Etwas beleidigt meinte Mohan leichthin: „Ach, Devananda ist derzeit durcheinander, eine neue Frau, Du verstehst!?
Außerdem plant er mit Benno und irgendeiner reichen Schlossbesitzerin, die ganz in deiner Nähe wohnen soll, eine gewinnbringende Idee für die ganze Region umzusetzen. Tourismusgeschäfte und irgendwelche Freizeitaktivitäten, gepaart mit seinen eigenartigen Esoterikkursen, ich weiß es nicht genau, habe nicht gründlich hingehört. Er hat sicher keine Zeit für seine alte Flamme Anna, die ihm, sobald er von ihrer Schwangerschaft erfuhr, nur mehr lästig wurde, was von ihr ja auch unglaublich dumm war. Männer wie er lassen sich nicht gerne durch ein Kind anbinden! Devananda besucht sie sicher nicht und ich muss sie auch nicht unbedingt sehen! Mir sind schwache, labile Menschen ohne Selbstkontrolle sowieso ein Gräuel. Also, ich wollte nur freundlich sein, weil ich Dich schätze und verehre. Anna ist mir herzlich gleichgültig!“
Isa wurde böse: „Anna hat bessere Freunde als euch verdient! Anscheinend habt ihr alle von ihrer Schwangerschaft und ihrer Sucht gewusst und keiner fand es nötig, mir nur auch ein Wort davon zu sagen! Devananda hat sie wie ein Wegwerfprodukt benutzt!“ Aber sind wir das nicht irgendwie alle, Isa? Wegwerfprodukte, die man entsorgt, wenn sie nicht mehr funktionieren? Du gehst wirklich nicht mit der Zeit meine Liebe, Du bist eine Träumerin! Aber genau deshalb sind auch deine Entwürfe so schön! Die Kunden lieben sie, sie sagen immer, sie fühlen sich mit deinen Gestalten die du auf ihre Tisch- und Handtücher, Bettwäsche, Servietten, Vorhängen und Möbelstoffen zauberst, in eine andere, schönere und bessere Welt versetzt! Mit deinen Entwürfen hast du eben Traumwelten erschaffen, mit Realität hat das leider nichts zu tun! Wie auch immer: das Geschäft läuft sehr gut. Und Du brauchst schließlich auch die Kohle oder Isa?“
Jetzt wurde sie sehr wütend: „Schöne Freunde seid ihr, Du, Benno, dieser kranke Devananda und seine restliche Mischpoche! Pfui!“ Rief sie zornig. Er lächelte boshaft: „Hab dich nicht so, Süße. Anna war und ist in erster Linie deine Freundin! Sie hätte dir die Sache mit der Schwangerschaft doch selber mitteilen können. Oder? Du brauchst nicht immer uns Männern Schuld zuweisen! Wir sind doch angeblich das schwächere Geschlecht! Ihr aber seid beide emanzipierte Frauen, zumindest redet ihr dauernd davon. Also müsst ihr auch mit euren Problemen selber fertig werden. Ist doch nur gerecht oder? Immer dieses Weibchen Getue, wenn’s mal hart auf hart geht! Zuerst die starke Frau markieren und dann hilfloses Rehlein spielen! Nicht mehr mit uns! Wie nehmen wir uns doch alle wichtig, besonders ihr Frauen!
Devananda macht es richtig: Wenn eine Frau langweilig oder lästig wird, tauscht er sie aus. Bei Autos macht man das doch auch. Wie schon mal gesagt: Austauschbar und Wegwerfprodukte! Begehrenswert sind meistens die neueren Modelle oder?“
Isa knallte die Türe hinter ihm zu. Noch während sie zum Lift rannte, hörte sie sein höhnisches Lachen. Wütend lief sie durch die Altstadt. Sie liebte die schönen mittelalterlichen Häuser und wollte sich etwas beruhigen. Mohan war nicht besser als seine Clique, nein er war noch abgebrühter und gleichgültiger als einige andere! Voller Zorn dachte sie, dass sie sich vor kurzem fast in ihn verliebt hatte. Aber sie wusste auch, dass sie ihn geschäftlich brauchte. Daher war es besser, ihre gemeinsamen Begegnungen nur auf die berufliche Ebene zu verlegen. Schließlich nahm er ihr nun wieder mehr Entwürfe ab und bezahlte sie dafür auch ordentlich. Sie musste diesem kühlen gleichgültigen Menschen einfach ohne Emotionen gegenüber treten und seine kaltherzigen und grausamen Freunde meiden!
Sehnsüchtig dachte sie an die harmonische Welt, in die sie Faniris der Fichtenelf, sanft in seinen Ästen wiegend, gebracht hatte, und einen Augenblick glaubte sie den Duft des Waldbodens zu riechen und das weiche grüne Moos zu fühlen. Doch die Erinnerungen schmerzten, weil sie ihre Sehnsucht unerträglich schürten und sie schüttelte sie ab, wie ein Hund kaltes Wasser aus
Weitere Kostenlose Bücher