Der Katzenelf (German Edition)
Bewohner des Verborgenen Königreiches waren auf sie, Isa eine Menschenfrau und ihre Hilfe angewiesen!
Und sie würde alles tun um diesen Wesen zu helfen, schon deshalb, weil sie ihnen wieder begegnen wollte. Niemand, keine Macht der Welt konnte sie davon abhalten, Taras und den Seinen beizustehen und damit sie wieder zu sehen!
Noch bevor die Abenddämmerung einsetzte, stieg sie auf den Dachboden. Warum war ihr das nicht schon früher eingefallen?
Nach dem Tod ihrer Großmutter hatte sie sämtliche Schachteln und Behälter mit den getrockneten Heilpflanzen und Aufzeichnungen die ihre Großmutter gesammelt und immer sorgfältig aufbewahrt hatte, hier oben deponiert, da sie es nicht übers Herz brachte, Dinge die Imogen so viel bedeutet hatten, wegzugeben. Sie fand Notizbücher in Leder gebunden, deren Seiten Imogen (das war der Vorname ihrer Großmutter)mit ihrer steilen altmodischen Schrift eng beschrieben hatte und in denen sie auf die heilkräftigen Wirkungen einzelner Pflanzenarten hinwies.
Auch ein Lexikon über Heilsteine war darunter.
Isa befreite alles vom Staub und trug ihren Fund ins Wohnzimmer. Wohlig in ihren Lieblingsstuhl gekuschelt las sie, bis Anna heimkam und ihr von ihrem Tag erzählte.
Prinz saß auf der Bettdecke, als sie später ihr Schlafzimmer betrat und starrte sie aus seinen goldgrünen Augen an. Isa kleidete sich aus, löste ihr rotblondes Haar und trat nackt vor ihren Spiegel. Sie drehte sich und beäugte misstrauisch ihre üppigen Hüften und ihr rundliches Hinterteil. Während sie ihr Lockengekräusel bürstete, sagte sie mutlos zu ihrer Katze: „Ich wollte, ich hätte auch so eine zierliche Figur und eine samtene Haut wie die Elfen in Taras` Reich. Ich wünschte, ich wäre auch so zart und schön wie Mondiana oder die Blumenelfe von heute Nachmittag. Wie kann Taras mich, eine so mollige, gegen diese zarten Geschöpfe so plump wirkende Menschenfrau ohne jegliche elfische Anmut jemals lieben? Das einzig Schöne an mir sind meine Haare, die Benno am liebsten abgeschnitten, gegelt und entkraust gesehen hätte! Aber was zählt der schon! Glaubst du, Taras gefällt mein Haar?“
Und sie setzte sich zu Prinz aufs Bett und streichelte ihn zärtlich. „Ach könntest du doch jetzt Taras sein, ich liebe ihn so sehr. Aber vielleicht braucht er mich nur, damit ich die Steine seines Volkes wiederbeschaffe. Danach lässt er mich wahrscheinlich fallen wie eine heiße Kartoffel und ich werde ihn sogar in meinen Träumen nicht mehr wieder sehen! Warum sollten Elfenmänner anders als Menschenmänner sein?!“ Entmutigt zog ihre Hand von der Katze fort und wischte sich Tränen aus ihren Augen. Sie weinte traurig und schnüffelte voller Selbstmitleid vor sich hin.
Prinz stand auf. Er streckte seinen schwarzen Katzenkörper genüsslich durch, biss sie zart in ihren nackten Oberschenkel und entschwand durch die Katzenklappe hinaus in die Finsternis.
In dieser Nacht träumte sie wieder nicht.
Am nächsten Morgen, einem stürmischen Apriltag, der den vortagsblauen Himmel wieder vergessen ließ, fuhr sie in die Stadt. Sie brachte Mohan ihre Nixenskizzen und beschloss, als sie mit der Bahn durch den Wald ratterte, das nächste Mal Blumenelfen zu entwerfen. Oh ja, sie würde die Kinderzimmer dieser Region mit Gestalten aus dem Verborgenen Reich bestücken, damit sie nie vergaß, was sie geträumt hatte.
Mohan war von den Wassernixen entzückt. „Schade, dass es in Wirklichkeit nicht so wunderschöne Frauen gibt“ sagte er zu Isa und diese dachte: ‚Wenn du wüsstest, Mohan, wenn du wüsstest! ‘ Mohan fuhr fort: „Apropos Frauen - Isa, wie geht es unserer gemeinsamen Freundin Anna?“ Isa sah ihm ernst in die Augen und sagte: „Es geht ihr gut bei mir, Mohan, wirklich gut“ „Du solltest mich nicht so ansehen, Isa nicht mit diesem vorwurfsvollen Blick! Ich habe ihr das Zeug nicht gegeben, wirklich nicht!“ Er schüttelte sich: „Wenn man bedenkt, dass sie als werdende Mutter sogar gespritzt hat, brrr, wie die Süchtigen am Bahnhof. Unglaublich! Ein bisschen Hasch hin und wieder, ich meine ich kenne auch Leute die auf Festen ab und zu etwas Koks schnüffeln, aber so exzessiv einer Droge verfallen? Na, ja trotzdem! Sage ihr, ich werde sie bald besuchen!“
Doch Isa antwortete mit fester Stimme und in einem Ton, den er fast wie einen Befehl empfand: „Danke Mohan, aber lass es lieber, glaube mir, es ist besser sie trifft sich nicht mit ihren alten Bekannten! Ihr alle nehmt doch irgendwelche
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