Der Katzenelf (German Edition)
Geschäftes stand. Vielleicht konnte ihm Rubina weiterhelfen und er ersparte sich langes Suchen in Bibliotheken und unnütze Reisen nach Schottland. Und wenn das Tigerauge, das Isas Katze trug und der antike Haarreif mit dem diamantenen Stern wirklich zusammengehörten, dann würde es sicher dort, wo diese Zwei herstammten, noch mehr davon geben. Und er wollte diese Schätze in seinen Besitz bringen. „Und Gnade Gott demjenigen“, dachte er grimmig, „der sich mir dabei in den Weg stellt“
Dana fuhr unverzüglich zum Schloss und berichtete Rubina aufgeregt, von dem geheimnisvollen Buch und den Abbildungen die einen Teil der Geschichte des Verborgenen Reiches erzählten. Rubina sagte zu ihr: „Warum erstaunt dich das so, die Geschichte des Verborgenen Reiches war sicher auch Menschen bekannt, denk doch nur an die Sippe von Pagiel und seiner Nichte Sawa. Es gibt immer Irgendjemanden, der der Nachwelt solche Ereignisse überliefert. Ausgeschmückt mit spannenden Zutaten und viel Fantasie, werden Wahrheiten eben dann über Jahrhunderte verfälscht, ausgeschmückt und zurechtgebogen. Jedoch in diesem Fall kann es für uns unangenehm werden, nämlich dann, wenn sich Menschen einmischen! Selbst Benno, den ich liebe und sehr schätze, sollte nichts über die Macht und Zauberwirkung des Sterns des Schicksals wissen, halte dich daher vor allem bei Devananda zurück! Ich habe schon längst für den Ernstfall einen Plan geschmiedet, den ich dir noch rechtzeitig mitteilen werde! Geh jetzt, ich habe zu tun!“
Wütend und verletzt über ihren herablassenden Ton lief Dana aus dem Zimmer. Sie rannte zu Satur und erzählte ihm alles.
Er lächelte vor sich hin und meinte gut gelaunt: „Lasst doch diese Menschen den Stern des Schicksals für uns suchen. Wenn sie ihn finden, nehmen wir ihn ihnen einfach wieder ab. Und Rubina schicken wir dann ebenfalls in die Hölle. Wir zwei, du die schönste aller Hexen und ich der große Dämonische Drache aus dem Roten Land werden bald die Herrschaft des gesamten Verborgenen Reiches und bald auch der ganzen Welt erlangen! Lass sie alle zuerst die Steine suchen, die diese Elfen ja benötigen, damit ihre Reiche und damit auch das Rote Land, meine geliebte Heimat, überhaupt wieder auferstehen können. Bis dahin werden wir einfach nur warten!“ Er zog sie zu sich auf das Bett, streichelte ihre Brüste und flüsterte ihr ins Ohr: „Bis dahin, Geliebte, können wir beide uns sehr angenehm die Zeit vertreiben – oder?“ „Aber was machen wir, wenn Rubina unsere Beziehung entdeckt?“ Antwortete Dana und Angst kroch wie ein ekliges Tier in ihre Seele. „Ich glaube, dass sie das gar nicht mehr interessiert“, meinte Satur beleidigt und bitter. Er begann ungeduldig an Danas Kleid aus dünnem Seidenstoff zu zupfen, bis er endlich die Knöpfe fand und sie ungeschickt öffnete. „Sie hat ja den Menschenmann, der jetzt die Arbeit für uns machen wird!“ Und eifersüchtig fügte er hinzu: „Ich finde nicht, dass es noch notwendig ist, dass du dich so oft mit diesem verrückten Guru triffst. Du wirst sehen, dieses Buch wird alles verändern, aber zu unseren Gunsten!" Doch Dana hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie krallte ihre Finger in seinen Rücken und presste ungeduldig ihren Körper an seinen schuppigen. Rubina, die draußen den Flur entlangkam, blieb kurz stehen als sie die eindeutigen, leidenschaftlichen Geräusche vernahm. Sie lächelte böse und ging leise weiter.
Als Isa das Päckchen des Goldschmiedes öffnete und entzückt das rotgoldene Amulett mit der Koralle betrachtete, beschloss sie spontan, diesen Schmuck als Schutz täglich zu tragen. In einem der alten Bücher ihrer Großmutter stand, dass Indianer Korallen in Verbindung mit Türkis als Schutz vor bösen Mächten trugen und sie hoffte, dass sie bald wieder vom Verborgenen Reich und seiner Bewohner träumen würde. Vielleicht konnte sie Taras und der Elfenkönigin helfen und kurz dachte sie an die Vision von dem unterirdischen türkisfarbenen See, die sie in jenem Augenblick befiel, als sie auf die Koralle im Schaufenster des Juweliers starrte.
Und obwohl die folgende Nacht stürmisch und ohne jeden Mondstrahl war, träumte sie endlich wieder:
Mondiana nahm Isa an der Hand. Sie waren wieder in dem kleinen Wäldchen am See und saßen unter der Eiche, die ihrer eigenen in ihrem Garten so ähnlich war. Taras ließ sich nicht blicken und Mondiana sah traurig und schweigend vor sich hin, bis sie aufstand und Isa mit sich zog.
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