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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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er seinen Katzenkörper und wird wieder zu dem was er vorher war: Der künftige König des Verborgenen Reiches!“
    Thyra antwortete nichts mehr. Sie dachte an ihr früheres Leben als verwitwete Drachenkönigin, an ihren Sohn Yul, den sie wegen Rubina an die dunkle Seite verloren hatte und an die schwarze Elfe, die ihr eigenes Volk verriet.
    Sie wollte die Bilder im Saphir nicht mehr sehen und verließ den Raum um sich in Sonnas tröstende Arme zu flüchten. Mondiana blieb alleine zurück. Sie kniete sich vor den Stein und hob bittend ihre Hände, während sie flüsterte: „Ich versuche doch nur das Richtige zu tun. Ich will Taras und unser Volk retten, welche Opfer es auch kostet.
Nur das ist wichtig, ich bin immer noch die Königin des Verborgenen Reiches und für alle Lebewesen, die dieser Welt angehören, verantwortlich, das ist meine wichtigste Aufgabe, dafür lebe ich!“
    Kurz zuckte Karuns Abbild vor ihren Augen auf und sie spürte einen schmerzhaften Stich in ihrer Brust, wie immer, wenn sie sich an ihren toten Geliebten erinnerte. „Ach, Karun, mein geliebter Menschenmann! Würde es Isa genauso ergehen wie ihm, war sie ebenfalls als Opfer auserkoren um das Verborgene Reich zu retten?“ Wenn ja, dann sollte es wohl so sein. Bei diesen Gedanken wurde der Mondelfe bang. Angst stieg in ihr hoch. Würde sich ihr Enkelsohn von Isa trennen, wenn die Zeit gekommen war? Oder beschloss er, sollte endlich der böse Zauber von ihm genommen sein, in der Welt und der momentanen Zeit der Menschen an der Seite dieser Frau weiter zu leben? War es möglich, dass Taras, der nur zur Hälfte aus ihrem Geschlecht stammte seine Bestimmung wegen eines von ihm geliebten Menschen vergaß? Würde er sein Reich und dessen Bewohner im Stich lassen um seine Menschenfrau und deren Liebe nicht zu verlieren?
    „Nein“, dachte Mondiana, „ich habe ihn als Elf erzogen, die sterbliche Seite seines Ichs und die Gefühle zu Isa müssen verblassen, wenn alles vorbei ist! Denn seine Bestimmung ist der künftige König des Verborgenen Reiches zu werden!“ Ja, ihr Enkel, der einzige Sohn ihrer geliebten Somiris! Ihre Tochter, die sich aus Liebe für die Menschen entschieden hatte und dadurch auch deren Tod erleiden musste, ihr geliebtes Kind war für sie und das Verborgene Reich für immer verloren! Aber Somiris Sohn Taras kannte doch seine Verantwortung! Er durfte nicht den Weg seiner Mutter wählen! Niemals! Dafür würde sie sorgen und diese Sache war jedes Opfer wert!
     
    Der Anstieg zum hochgelegenen Joch der ersten Gebirgskette war mühsam und kostete Isa viel Kraft. Je höher sie auf dem schmalen Steig in Richtung Joch stiegen, von wo sich der Übergang ins dahinter liegende Tal befand, desto mutloser wurde sie. Überall lag noch stellenweise harscher Schnee, der rutschig und an den ausgesetzten Stellen sehr gefährlich war. Isa kämpfte andauernd gegen ihre Höhenangst und den eisigen Wind, der ihr jeden Schritt erschwerte. Sie stieß verbissen ihre Bergstöcke in die kalkhaltige Erde. Je näher sie dem Joch kamen umso steiler und gefährlicher wurde der Weg.
    Immer wieder musste sie Schneefelder überqueren, die zwischen den zerklüfteten steilen Felsen lagen. Angst und Übelkeit stiegen in ihr hoch, alle ihre Muskeln schmerzten unerträglich. Trotz der Kühle in dieser Höhe, schwitzte sie so stark, dass dauernd ihr eigener Schweiß vermischt mit Sonnenöl in ihre Augen tropfte, was höllisch brannte und wodurch sie kaum mehr etwas sah. Sehnsüchtig wünschte sie sich einen der Zaubersteine aus ihren Träumen, um schwerelos und ohne Mühe über dieses unwirtliche Gebirge zu gelangen.
    Aber sie befand sich in ihrem wirklichen, realen Leben um eine Mission aus ihren Träumen zu erfüllen und während sie sich mühsam Schritt für Schritt weiterkämpfte, fragte sie sich angstvoll, ob sie sich nicht vielleicht die Geschehnisse aus ihren Träumen nur einbildete. War sie vielleicht verrückt? Doch als sie vollkommen müde und erschöpft kurz vor dem Bergübergang, einen passenden Felsen suchte um etwas zu rasten, spürte sie, wie Prinz seine Pfote aus dem Rucksack streckte und zart ihren Nacken berührte. Sofort dachte sie glücklich: „Er macht mir Mut“, und sie stapfte nach ihrer Pause weiter. Endlich erreichten sie das Joch.
    Das Tal, wo sich der große See befand, lag nun unter ihnen, breit und grün, eingerahmt von einer weiteren gewaltigen Bergkette im Norden. Genau dort musste sich die Bärenklamm befinden! Sie suchte den See

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