Der Katzenelf (German Edition)

vernichten, glaube mir! Aber vielleicht ist es klüger dich noch eine Weile hier zu behalten, wer weiß, ich werde noch darüber nachdenken! Geh jetzt, geh mir aus den Augen!“
    Sie drehte sich von Dana weg und starrte wieder aus dem Fenster in Richtung Haus am See. Jetzt murmelte sie leise, so als wäre Dana nicht mehr im Zimmer: „Den Stein des Kriegers haben wir also verloren, aber die Menschenfrau lebt. Sie und ihre widerliche Katze werden künftig unser größtes Kapital sein! Ja, das Spiel wird ab sofort andere Regeln erhalten!
Sollen die sich doch ihre Zaubersteine holen, wir werden künftig nach menschlichen Grundsätzen spielen und das Verborgene Reich wird alles verlieren! Hundertprozentig! Die Welt der Menschen hat sich seit dem Untergang unseres Elfenreiches gewaltig verändert. Herz ist nur mehr Trumpf beim Kartenspiel! In dieser neuen Zeit hier ist nur die Wirtschaft wichtig und voller Macht. Für mich ein beruhigendes Gefühl, eine sehr schöne Empfindung. Umstrukturierung, Personalkürzung und damit Gewinnoptimierung! Ja ich kann von den Menschen doch noch lernen! Ich werde ihre Herzenskälte, ihre Grausamkeit, ihren grenzenlosen Egoismus und ihr kurzfristiges nicht Generationen voraussehendes Denken annehmen. Ich werde eine andere Art von Herrscherin sein, hier in dieser Welt und sie werden lernen mich als Geschäftsfrau zu fürchten.
Trotzdem, den Stern des Schicksals überlasse ich dem Verborgenen Reich nicht! Er ist die stärkste Waffe, die man sich vorstellen kann! Mit ihm und dem Rubin werden wir diese Schön- und Gutwesen aus dem Universum fegen. Und zwar endgültig! - Und dann…“, mit diesen Worten begannen ihre dunklen Augen rötlich zu glühen, „dann, wenn diese Welt am Umweltkollaps erstickt! Wenn durch Geldgier und Gewinnsucht die Luft immer schmutziger, die Gewässer verdealt und versiegt, die Wälder abgeholzt und damit die letzten Bäume mit ihren Leben spendenden Blättern und Nadeln tot, und als Folge davon die Artenvielfalt bei Flora und Fauna ausgestorben, die Dörfer und Städte von Lawinen, Erdrutsch, Beben oder Krieg zerstört sind! Ja dann, dann kehre ich in das Verborgene Reich zurück! Zurück zu den ewig grünen Tälern, die von hohen Bergen im Süden, von denen mit Schnee auf den Gipfeln im Norden, und von noch nicht schmelzenden Gletschern eingerahmt und bewacht sind, zurück an die sauberen Gewässer, zu den pflanzen- und tierreichen Wäldern, zu den fruchtbaren Wiesen, Äckern und Auen!
Und dort wird dann meine endgültige Heimat sein, dort kann ich dann die absolute Herrschaft übernehmen, die ich mit jemand teile, der es würdig ist auch an meiner Seite zu stehen! Und ohne Elfen, Zwerge, weißen Hexen und Gutdrachen mit ihren langweiligen moralinsauren Regeln! Manchmal muss man eben Altes vernichten, damit etwas Neues und Großes wieder erstehen kann! Wir werden sehen!“
    Dana war sehr zornig über Rubinas ungerechte Vorwürfe doch sie hütete sich, dies der dunklen Elfe zu zeigen. Sie kehrte in ihr Zimmer zurück. Rubinas Drohung, sie Richtung Seeopal-Palast zu schicken, ließ ihr vor Angst das Blut in ihren Adern fast gefrieren. Sie wusste, dass Sonnas Zorn für sie grausam enden würde. Sie und Satur mussten sich zusammenreißen, bis sich die Gelegenheit ergab, sich des Rubins oder besser noch, des Stern des Schicksals zu bemächtigen! Erst dann, wenn einer dieser mächtigen Steine oder besser alle beide in ihrem Besitz waren, würden die Karten neu verteilt werden!
    Und sie und ihr geliebter Drachenkönig Satur konnten sie dann neu mischen! Von der dunklen Elfe durfte nichts bleiben außer rubinfarbenem Staub. Für immer und ewig nur Staub, den sie ihn in ein Gefäß füllte, das aus Rosenquarz bestand, so wie Oves Schalen, die für immer verschlossen, in dem Palast des Elfenkönigs aufgereiht im Keller in Steinnischen standen!
Sie wusste, dass der Staub von einigen Freundinnen von ihr, dunklen Hexen, die sich weigerten, ihre schwarze Magie abzulegen, eingeschlossen für ewige Zeiten dort ruhte. Keine von denen, hatte jemals ihren Geburtsstern erreicht! Niemand von jenen, die das Königreich der Elfen verstoßen hatte und deren Asche in Owes Schalen ruhte, waren jemals wieder zurückgekehrt. Sie waren das, was die Menschen „Tot“ nannten! Zu Staub zerfallen und für immer vergessen!
     
    Benno beschloss die wütende Rubina einige Tage nicht mehr zu besuchen. Auch ohne ihre Hilfe hatte er endlich einen Grundbuchauszug von dem unbewohnten Tal erhalten, das